Newsbeitrag vom 20.04.2005

Citibank drückt durch Automatisierung die Kosten

Dank weitgehender Industrialisierung der Abläufe konnte die deutsche Tochter des weltgrößten Finanzkonzerns, Citigroup, vergangenes Jahr erstmals die Kosten-Ertragsrelation unter 40% drücken. Damit gibt sie weniger als 40 Cent für jeden erlösten Euro aus.

"In unserer Liga spielt in Deutschland keine andere Bank", sagte Peter Blatter, Vorstand für Abwicklung und Technologie. Schon früh hat die Citibank begonnen nach dem Vorbild der Automobilindustrie ihre Bankprozesse zu industrialisieren. Die zentrale Fabrik der deutschen Tochter der Citigroup ist in Duisburg. Hier arbeiten rund 2.000 Mitarbeiter. Sie nehmen den Filialen mehr und mehr Verwaltungstätigkeiten ab, sie vergeben beispielsweise alle Kundentermine. Dabei überbuchen sie ähnlich wie Fluggesellschaften die Termine, um eine höhere Ausnutzung der Arbeitszeiten der Berater zu erreichen. Auch in Duisburg wird die Arbeitszeit der Mitarbeiter weitgehend ausgeschöpft. Möglich wurde dies durch eine Zerlegung der Arbeit in einzelne Schritte, die wiederum Mitarbeitern zugeordnet sind. So kann, wenn ein Sachbearbeiter für Kreditfragen beschäftigt ist, ein Sachbearbeiter aus einem anderen Bereich bereits bestimmte Arbeitsschritte erledigen.

Extrem günstig seien die Personalkosten der Citibank. Während andere Retailbanken ein Verhältnis von Personalkosten zu Sachkosten von 60:40 hätten, seien es bei der Citibank etwa 33:66. Dies liege zum einen an der Nutzung von Synergien aus dem internationalen Bankkonzern, zum anderen an der Auslagerung von Tätigkeiten in das Duisburger Dienstleistungscenter. Als Servicegesellschaft werden dessen Mitarbeiter nicht nach Bankentarif bezahlt.

Quelle: Handelsblatt.com