WestLB will eine eigene Direktbank
Die WestLB arbeitet an der Gründung einer Direktbank. "Im Herbst will die Bank die nordrhein-westfälischen Sparkassen von ihrem Plan überzeugen", heißt es nach Informationen des Handelsblatts. Der Plan umfasst die Gründung einer Direktbank, die hälftig WestLB und Sparkassen tragen. Zudem sollen die kommunalen Institute künftig Teile ihres Baufinanzierungsgeschäftes über die Westdeutsche Immobilienbank (WestImmo) - eine Tochter der WestLB - abwickeln. Noch in diesem Jahr könnte der Start erfolgen, wenn die NRW-Sparkassen zustimmen. Hintergrund der Überlegungen ist der starke Wettbewerbsdruck durch die Direktbanken, die zunehmend auch Marktanteile bei der Baufinanzierung gewinnen.
Die Pläne der WestLB sind aber nicht ganz uneigennützig. Schließlich könnte die drittgrößte Landesbank auf diesem Weg in das Massenkundengeschäft einsteigen. Im Sparkassenlager gibt es daher starken Widerstand gegen den Vorstoß. Solche Entwicklungen verurteilte gestern beispielsweise der Bundesobmann der Sparkassen, Gustav Adolf Schröder. "Bundesweit versuchen die Landesbanken die Sparkassen zu kassieren, um selbst zu überleben", sagte Schröder bei der Vorstandssitzung der rheinischen Sparkassen. Dagegen kündigte er Widerstand an: "Wir können nicht hinnehmen, dass die Sparkassen geopfert werden, weil die Landesbanken alleine nicht überleben können."