Newsbeitrag vom 10.09.2008

Entscheidung zum Postbank-Verkauf greifbar

Aufgrund der unterschiedlichen Preisvorstellung wurden dem Verkauf der Postbank zuletzt kaum noch Chancen eingeräumt. Doch über einen baldigen Verkauf wird wieder spekuliert. Finanzkreisen zufolge wird der Aufsichtsrat der Deutschen Post AG, die 50% und eine Aktie an der Postbank hält, am Freitag über die Zukunft der Banktochter entscheiden.

Deutsche Bank Chef Josef Ackermann betonte am Vormittag bei einer Frankfurter Bankentagung noch mal den strategischen Sinn eines Postbank-Kaufs, bestätigte aber nicht, dass eine Entscheidung noch die Woche möglich ist. "Zum Thema Postbank haben wir immer gesagt, dass die Postbank für uns ein Institut ist, was uns in vielerlei strategischer Hinsicht stärken könnte - sowohl im Privatkundenmarkt als auch als Distributionsnetz." Postbank-Chef Wolfgang Klein sagte seinen Auftritt bei der Tagung ab und ließ sich aus "terminlichen Gründen" vertreten. Es könnte zunächst auf eine Minderheitsbeteiligung hinauslaufen, wenn der Preis stimmt. Finanzkreise rechnen mit einer Beteiligung von knapp 30%. Mit diesem Schritt würde sich die Deutsche Bank sowohl ein Abfindungsangebot an die Postbank-Aktionäre als auch die aufwendige Restrukturierung einer Komplettübernahme ersparen. In Bezug auf die internationale Finanzkrise sieht Ackermann die Deutsche Bank durch die breite Aufstellung als Gewinner der Krise.