Newsbeitrag vom 08.10.2008

Notenbanken senken gemeinsam die Leitzinsen

Führende Notenbanken reagierten am Mittag in einer koordinierten Aktion auf die Finanzkrise und senkten überraschend die Leitzinsen in der Eurozone, der USA, Großbritannien, Kanada, China, Schweden und der Schweiz. In der Eurozone liegt der Zins künftig bei 3,75% (bisher: 4,25%), in den USA bei 1,50% (bisher: 2,00%). Niedrigere Zinsen verbilligen Kredite für Unternehmen und Verbraucher und können somit die Wirtschaft ankurbeln. Zu solch einer außergewöhnlichen Maßnahme griffen die Notenbanken zuletzt nach den Terroranschlägen am 11. September 2001. Sie zeigt nach den Worten von Bundesbank-Präsident Axel Weber, dass die Notenbanken entschlossen handeln und alles tun werden, um eine weitere Verschärfung der Finanzkrise zu verhindern. Noch am Donnerstag beließ die Europäische Zentralbank den Leitzins nach der turnusmäßigen Sitzung unverändert bei 4,25 Prozent, aber betonte dabei, dass man lange über eine Zinssenkung diskutierte. Finanzexperten sehen den Schritt auch dadurch gerechtfertigt, dass die Inflation zuletzt durch niedrigere Rohstoffpreise gesunken ist.