Newsbeitrag vom 27.11.2008

Lettlands Krisenbank mit deutlich höheren Festzinsen auf Kundenfang

Die lettische Parex Bank wird zum Hochzinsanbieter. Die Festgeldzinsen hebt man, trotz des allgemein rückläufigen Zinstrends, für Bindungsfristen ab sechs Monaten um 1,10%! Für eine 1- bis 5-jährige Festgeldanlage stellt Parex ab morgen einen Zins von 5,60% statt bisher 4,50% in Aussicht. Anleger, die unlängst die Ereignisse in dem von der Krise mit voller Wucht getroffenen Lettland und der verstaatlichten Parex Bank verfolgt haben, dürften dankend ablehnen, sich überdies kaum binden wollen. Differenziert ist die Absicherung der Einlagen zu sehen. Parex Bank stellt auf der Internetseite zwar heraus, dass man Mitglied im deutschen Einlagensicherungsfonds ist, und betont auch gerne, dass dieser Einlagen bis zu einer Summe von 1,5 Millionen Euro absichert. Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Entschädigungsleistungen werden nach dem Statut des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. nur erbracht, soweit die Guthaben nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung des Heimatlandes abgedeckt sind. Konkret heißt das, dass für Guthabenteile bis EUR 50.000 alleine die lettische Einlagensicherung haftet. Seit dem 18. Oktober sieht das lettische Einlagensicherungsgesetz eine auf EUR 50.000 je Anleger erhöhte Entschädigungssumme vor, zuvor waren es EUR 20.000. Die Kritik an mangelnder Aufklärung über die Einlagensicherung wird zurückgewiesen. "In Beiblatt 1 zu Termineinlagenverträgen steht eine Klausel, die besagt, dass alle Einlagen von der lettischen Einlagensicherung zu tragen sind und dass erst danach der deutsche Einlagensicherungsfonds zum Einsatz kommt", erklärte Parex-Deutschland-Chefin Kalnina gegenüber dem manager-magazin.