Newsbeitrag vom 19.12.2008

LBB-Datenskandal: Täter wollten nur den Stollen

Der Skandal um die verlorenen Kreditkartendaten bei der Landesbank Berlin (LBB) ist aufgeklärt. Am Nachmittag teilte die Frankfurter Staatsanwaltschaft mit, dass er auf einen gestohlenen Weihnachtsstollen zurückzuführen ist. Zwei Mitarbeiter eines Kurierdienstes plünderten ein an die "Frankfurter Rundschau" adressiertes Stollen-Paket. Zur Vertuschung der Tat leiteten sie stattdessen ein für die LBB bestimmtes Paket an die Zeitung ein. An die LBB sollten ursprünglich sechs Pakete gehen, sie wurden von der Archivierungsfirma Atos Worldline in Auftrag gegeben. So gelangten Daten von Zehntausenden Kreditkartenkunden in die falschen Hände. Die 27 und 35 Jahre alten Kurierfahrer seien geständig, sie müssten sich nun wegen Diebstahls und Postunterschlagung verantworten, so die Frankfurter Staatsanwaltschaft. Der Fehltritt der Kurierfahrer zog kostenintensive Ermittlungen nach sich und entfachte eine neue Debatte über die Sicherheit von Kundendaten in deutschen Firmen. Noch gestern verschickte die LBB Informationsbriefe an die Betroffenen, in denen der Austausch deren Karten angekündigt wird.