Newsbeitrag vom 11.04.2009

Barclays verkauft Indexfonds-Tochter iShares an Finanzinvestor

Die britische Großbank Barclays hat mit dem Finanzinvestor CVC Capital Partners einen Käufer für ihre profitable Tochter iShares gefunden. iShares ist auf börsengehandelte Indexfonds, sogenannte ETFs, spezialisiert und ist hier weltweit gesehen Marktführer. In Deutschland erhielt das Unternehmen Ende 2006 durch den Erwerb des Wettbewerbers Indexchange einen Wachstumsschub. Der Kaufpreis für iShares liege bei 4,4 Milliarden US-Dollar (3,3 Milliarden Euro), teilte Barclays mit. 70 Prozent des Betrages stellt die Bank dem Investor allerdings per Kredit zur Verfügung. In dem Vertrag sicherte sich Barclays das zeitlich befristete Recht, weitere Gebote einzuholen, um gegebenenfalls noch einen höheren Verkaufspreis erzielen zu können.

Barclays hatte bereits im März öffentlich angekündigt, verkaufen zu wollen. Der Erlös soll die Kapitalbasis stärken, auf staatliche Hilfen könne man dadurch weiterhin verzichten. Barclays-Chef John Varley sagte, die Sparte sei schnell gewachsen. Es sei der richtige Zeitpunkt, dass sie sich unabhängig von der Bank entwickle. Ob sich der kreditfinanzierte Einstieg der Private-Equity-Gesellschaft zukünftig auf die Anteilseigner der Fonds auswirkt, lässt sich bei ETFs leicht, in erster Linie an der Höhe der Managementgebühren, ablesen.