Newsbeitrag vom 19.08.2009

Schufadaten oft fehlerhaft

Bis zu 45 Prozent der bei Auskunfteien gespeicherten Datensätze sind fehlerhaft oder unvollständig - was ärgerliche Folgen haben kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner heute in Berlin vorstellte. Im Auftrag ihres Ministeriums wertete die GP Forschungsgruppe, Institut für Grundlagen- und Programmforschung, die gespeicherten Daten von 100 Personen aus. Getestet wurden die Auskunfteien Schufa, CEG Creditreform Consumer GmbH und Arvato Infoscore Consumer Data GmbH sowie ergänzend der Wirtschaftsdienst Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG. Im direkten Vergleich lieferte die Schufa die ausführlichsten Angaben zum Finanzverhalten von Verbrauchern, aber auch diese seien nicht zufriedenstellend. Teils seien die Daten falsch oder veraltet gewesen, teils habe die Auskunftei nur über die Daten verfügt, die die Testperson selbst angegeben habe. Es habe beispielsweise Namensverwechslungen gegeben oder getilgte Kredite seien als ungetilgt aufgeführt gewesen. "Das ist nicht länger hinzunehmen. Es stellt sich die Frage, wie auf dieser Basis überhaupt zuverlässige Scorewerte zur Bonitätsbewertung ermittelt werden", so Aigner. Die Verbraucher forderte sie auf, gegebenenfalls auch nachzufragen. Jeder habe das Recht, sich über die zur eigenen Person gespeicherten Daten zu informieren und die Korrektur von Fehlern zu verlangen. Meist sind solche Eigenauskünfte jedoch kostenpflichtig.

Die Scoringwerte nutzen Banken, Versicherungen oder Einzelhändler um die Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden vor Geschäftsabschluss einzuschätzen. Ein falscher Eintrag bei der Schufa kann dazu führen, dass Kredite, Girokonten, Handyverträge, Mietverträge oder Ratenzahlungen verweigert werden. Von Verbraucherschützern wird bemängelt, dass das Vertrauen in die Auskünfte zu groß sei. Es müsse viel häufiger hinterfragt werden, und die Auskunfteien sollten für eine regelmäßige und verantwortungsvolle Prüfung der Daten sorgen.