Newsbeitrag vom 02.11.2009

Keine weiteren Privatanlegerprodukte vom Bund

Von der mit der Bundesschuldenverwaltung beauftragten Finanzagentur wird es vorerst wohl keine weiteren Produkte für Privatanleger geben. Die Planungen sahen bislang als nächstes einen Sparplan auf Staatsanleihen vor. Er sollte Ende 2009, Anfang 2010 kommen. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP wurde auf Seite 21 jedoch ein wenig beachteter Satz festgehalten, der kaum Spielraum für Interpretationen zulässt: "Die Finanzagentur Deutschland soll unter Berücksichtigung der haushälterischen Belange des Bundes so wenig wie möglich mit Kreditinstituten in Wettbewerb treten."

Im Juli 2008 startete die Finanzagentur neben den Klassikern wie Schatzbriefen und Obligationen das Angebot der Tagesgeldanleihe. Dabei trat die Finanzagentur wie eine Direktbank auf und ermöglicht seither die Kontoführung per Internet und Telefon. Staatsanleihen sollten für den Bürger wieder attraktiver werden, um die Bundesschuld günstiger zu finanzieren. Als Börsenkurse und Banken im Herbst 2008 zusammenbrachen, buchte die Finanzagentur TV-Spots, die die Sicherheit hervorhoben. "Günther Schild", eine Schildkröte und Werbefigur für Wertpapiere des Bundes, trug mit einem verschmitzten Lächeln vor, "er komme immer an seine Kröten". In den Reihen der Banken stießen die Maßnahmen auf Kritik, man forderte der Staat dürfe den Banken keine Konkurrenz machen.