Newsbeitrag vom 21.07.2010

BaFin stoppte noa bank

François Jozic, Gründer der noa bank, gestand gestern ein, dass nicht die eigene Entscheidung, sondern ein formaler Beschluss der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) dazu führte, dass seine Bank keine Einlagen mehr annimmt. Die BaFin untersagte ihr Ende Juni ebenfalls, Kredite zu vergeben. Es sei mit der Behörde abgestimmt gewesen, dass die eigentlichen Gründe verborgen bleiben, schreibt er im Unternehmens-Blog. Er drückte Bedauern aus, sein Transparenz-Versprechen in diesem Zusammenhang gebrochen zu haben. Im Kampf um das Fortbestehen seines Unternehmens wendet sich Jozic nun an die Öffentlichkeit, ruft sogar zu einer Petition an die Bundeskanzlerin auf. Damit möchte er erreichen, dass seine Bank von der Bankenaufsicht so fair behandelt wird, wie andere Banken auch. Es würde enormer Druck mit einer hohen Dringlichkeit aufgebaut. Offenbar stören sich andere Banken und das "Establishment" an dem Erfolg der noa bank, so seine wiederholt geäußerte Befürchtung.

Die BaFin beanstandet in erster Linie eine zu geringe Eigenkapitalquote. Die noa bank sei Teil eines Firmengeflechts. Deswegen müsse bei der Beurteilung der Eigenkapitalquote nicht nur die Bank alleine, sondern die ganze Gruppe mit einbezogen werden. Um Finanzprobleme abzuwenden, kann die BaFin für einzelne Institute Ausnahmeregeln bei der Berechnung des Eigenkapitals anwenden. noa bank liegt unterhalb der Quote von 8 Prozent. Die BaFin verweist außerdem darauf, dass das ihr im März 2009 vorgetragene Geschäftsmodell geändert wurde. Und sie vertritt die Auffassung, dass durch die Verluste des Vorgänger-Instituts zukünftig Schwierigkeiten entstehen könnten. Eine wesentliche Anforderung an die noa bank ist daher, neues Eigenkapital zu finden. 2 Millionen Euro sollen laut Jozic durch eine Investorengruppe ab kommender Woche zur Verfügung stehen. Nötig sind den Angaben zufolge nunmehr bis Monatsende allerdings 10 bis 15 Millionen Euro.