Newsbeitrag vom 17.12.2010

American Express angelt Payback

Der Kreditkartenanbieter American Express wird den Betreiber des Payback-Bonusprogramms, die Loyalty Partner GmbH, übernehmen. Dies kündigte das US-Unternehmen am Donnerstag überraschend an. Der Kaufpreis betrage 496 Millionen Euro. Verbraucher sammeln bei Partnern von Loyalty Punkte, um diese gegen Prämien einzutauschen. Zu den Partnern zählen beispielsweise die Kaufhof-Warenhäuser, Aral-Tankstellen, dm-Drogeriemärkte und viele Webshops. Die auf diesem Weg erhaltenen Verbraucherdaten wertet Loyalty bekanntlich aus. Payback ist in Deutschland marktführend bei den Bonusprogrammen und gibt zum Punktesammeln neben reinen Kundenkarten auch innovative Maestro-Karten heraus, die für das kontaktlose Zahlen vorbereitet sind, sowie Kreditkarten von Visa. Loyalty ist auch in Polen und Indien aktiv.

Durch die Übernahme will American Express zusätzliche Erwerbsquellen erschließen und die internationale Präsenz stärken. "Die Entscheidung der Verbraucher, wo und wie Produkte sowie Leistungen gekauft werden, wird immer stärker davon beeinflusst, ob und welche Kundenbindungsprogramme existieren", sagte Ed Gilligan, Vorstandsmitglied bei American Express. Vom Gesamtkaufpreis werde American Express 425 Millionen Euro in bar zahlen. Die restliche Summe entfalle auf eine Kapitalbeteiligung des Managements von Loyalty. Diese Kapitalbeteiligung wird American Express in den kommenden fünf Jahren zu einem Preis übernehmen, der von der Entwicklung des Unternehmens abhängt. Bisheriger Haupteigner war der britische Finanzinvestor Palamon Capital Partners. Auch die Metro AG und Roland Berger verkauften ihre Beteiligung. Die Übernahme, deren rechtliche Genehmigung noch aussteht, soll im ersten Quartal 2011 abgeschlossen sein.