Newsbeitrag vom 09.06.2011

EZB signalisiert Zinsanhebung für Juli

Die Europäische Zentralbank (EZB) stimmte nach ihrer heutigen Ratssitzung in Frankfurt die Märkte auf eine weitere Leitzinserhöhung ein. Im Hinblick auf die Preisentwicklung sprach EZB-Präsident Jean-Claude Trichet von "hoher Wachsamkeit". Das Prozedere ist geübt. Immer dann, wenn er diese Formulierung wählte, wurde im folgenden Monat angehoben. Derzeit steht der Leitzins bei 1,25 Prozent. Die EZB geht von weiter anziehenden Verbraucherpreisen aus, für 2011 rechnet sie nun mit durchschnittlich 2,6 Prozent, zuletzt lag ihre Prognose noch bei 2,3 Prozent. Im kommenden Jahr sei jedoch ein Preisanstieg unterhalb der Marke von 2 Prozent wahrscheinlich. Zwar betonte die EZB-Spitze im Vorfeld immer wieder, sie könne keine Rücksicht auf einzelne Staaten nehmen, insgesamt stehe die Konjunktur der Eurozone gut dar, doch dürfte die angespannte griechische Lage die Notenbank in ihrem Kurs doch bremsen. So können sich die Geschäftsbanken bei den wöchentlichen Refinanzierungsgeschäften weiterhin so viel Geld gegen Sicherheiten bei ihr leihen, wie sie nachfragen. Vor der Finanzkrise war die Summe begrenzt, den Zuschlag erhielten die Banken, die den höchsten Zinssatz boten.