Newsbeitrag vom 02.12.2011

smava und Fidor Bank kooperieren

Der Online-Kreditmarktplatz smava wechselte den Bankpartner, über den aus aufsichtsrechtlichen Gründen die Kreditvergabe unter Privatleuten abgewickelt wird. Bislang war es die Bank für Investments und Wertpapiere (biw), die die beantragten Kredite auszahlte und an die Anleger weiterverkaufte. Ein gewerbliches Kreditgeschäft darf nur mit Banklizenz betrieben werden - deshalb richtete man diese Stelle zwischen den beiden eigentlichen Vertragspartnern ein. Künftig wird die Aufgabe die Fidor Bank aus München übernehmen, auch wird sie das Bestandsgeschäft betreuen. Die Geschäftsmodelle von smava und Fidor Bank ergänzen sich gut. smava.de hat den Angaben zufolge seit dem Jahr 2007 rund 57 Millionen Euro an Krediten vermittelt. Die im Jahr 2010 gestartete Fidor Bank verfügte zum Jahresende über Kundeneinlagen von rund 85 Millionen Euro. Beide Unternehmen gelten als innovativ. Im Rahmen der Vereinbarung wird die Fidor Bank auch Neukundenakquise für smava betreiben. Über ihr mit vielen Funktionen ausgestattetes FidorPay-Konto sollen Anleger schnell und einfach bis zu EUR 500,00 in Kredite investieren können, ohne dafür ein PostIdent durchführen zu müssen.

Für Kreditsuchende mag eine Plattform wie smava durchaus eine Alternative zur Bank sein. Verbraucherschützer warnen jedoch immer wieder: Vor allem hoch Verschuldete würden angelockt, die bei keiner Bank mehr etwas bekommen. Die Kreditgeber laufen dadurch Gefahr, Geld zu verlieren. smava reduziert das Ausfallrisiko über eine Schufa-Auskunft und bietet eine Gruppen-Funktion, um das Risiko zu streuen. Anleger können sich in Anleger-Pools zusammenschließen und eventuelle Kreditausfälle gemeinsam tragen. Schuldner können ebenfalls Gruppen beitreten. Falls ein Kreditnehmer nicht rechtzeitig zahlt, kümmert sich smava um den Mahnprozess. Bleibt dieser erfolglos, wird die Forderung an ein Inkassounternehmen zu einer Quote von 14% bis 24% verkauft.