Newsbeitrag vom 12.07.2013

Konsumentenkredite in Europa rückläufig

Der europäische Markt für Konsumentenkredite schrumpft beständig, dies zeigt eine von der französischen Crédit Agricole Consumer Finance beauftragte Studie. 2012 fiel der Kreditbestand in den bis dahin 27 EU-Staaten (EU-27) im Schnitt um 1,9 Prozent. Unter den sechs Ländern, die einen entgegengesetzten Trend zeigten, befindet sich Deutschland, hier ist der Bestand um 0,8 Prozent leicht gestiegen. Zugelegt haben die Bestände auch in Slowenien (+ 10,1 Prozent), Finnland (+ 3,5 Prozent), Estland (+ 1,5 Prozent), Schweden (+ 1,4 Prozent) und Belgien (+ 0,5 Prozent). Dagegen verzeichneten die anderen 21 EU-Staaten Rückgänge, am erheblichsten in Irland (- 14,5 Prozent), Portugal (- 12,7 Prozent) und Ungarn (- 11,8 Prozent). Großbritannien verzeichnete ein Minus von 1,2 Prozent, generell ist hier die Neigung zur Finanzierung am stärksten ausgeprägt - mit einem Kreditvolumen von 251 Milliarden Euro von insgesamt 1.056 Milliarden Euro ist Großbritannien der größte Konsumentenkreditmarkt der EU-27. Rückblickend von Anfang 2008 bis Ende 2012 sank das Kreditvolumen auf Ebene der EU-27 Jahr für Jahr um insgesamt 8,8 Prozent.

Hohe Konsumausgaben und sichere Arbeitsplätze begünstigen die Kreditaufnahme. Der betrachtete Zeitraum war jedoch von den Unsicherheiten durch die Finanzkrise geprägt. Die Verbraucher sind vorsichtiger geworden, nehmen nicht mehr so viele kreditfinanzierte Anschaffungen vor. In einigen Ländern Nord- und Mitteleuropas ist die Konsumlaune zwar etwas besser als im Süden oder Osten, aber doch gebremst. Bei der rechnerischen Verschuldung durch Konsumentenkredite pro Staatsbürger liegt der EU-27-Schnitt bei EUR 2.741 (- 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr), die Spanne reicht von EUR 3.984 in Großbritannien bis EUR 186 in Litauen. Zypern mit EUR 3.928 und Irland mit EUR 3.007 sind ebenfalls auf einem hohen Niveau. Für Deutschland beträgt der Wert EUR 2.741. Die Studie basiert auf Zahlen der Zentralbanken, die teilweise noch nicht endgültig sind. Die Zahlen wurden vom Studienersteller bereinigt, um eine einheitliche Datenbasis zu erhalten. Enthalten sind auch Sollstände auf Girokonten, Baudarlehen nicht.