Newsbeitrag vom 23.01.2014

Digitale Geldbörse von Visa kommt im Herbst

Die Kartengesellschaft Visa Europe bereitet den Deutschlandstart ihrer digitalen Geldbörse vor. Sie heißt V.me by Visa. Mit der Bezahlmethode sollen Nutzer ab dem vierten Quartal 2014 ihre Einkäufe im Internet einfach und sicher begleichen können. Der Nutzer hinterlegt einmalig die Daten seiner Bank- und Kreditkarten, unabhängig von welchem Anbieter (Mastercard oder American Express nicht ausgeschlossen), sowie seine Post- bzw. Lieferadresse. Wenn der Online-Händler die Zahlart anbietet, kann sich der Nutzer nach dem Klick auf den V.me-Button mit seiner E-Mail-Adresse und einem Passwort einloggen. Anschließend wählt er die bevorzugte Karte zur Zahlung aus und bestätigt. Der Händler zahlt Nutzungsentgelte. An ihn werden keine Kartennummern oder Gültigkeitsdaten übertragen, denn das System verwendet ausschließlich einmalige Transaktionsnummern. Für Verbraucher wird das Produkt - wie bei Visa üblich - nur über die Partnerbanken erhältlich sein; neun deutsche Banken werden voraussichtlich direkt zu Beginn mit dabei sein, darunter DKB, Hanseatic Bank und Landesbank Berlin. Zunächst sollen Visa Kreditkarten hinterlegt werden können, in weiteren Ausbaustufen auch V PAY Bankkarten und Karten anderer Anbieter. V.me ist in erster Linie für das Bezahlen im Web konzipiert, soll aber ebenso in Läden und Restaurants als mobiles Bezahlverfahren für Smartphones Einzug halten. V.me gibt es seit wenigen Wochen bereits in Großbritannien, Spanien und Frankreich. Dort wird derzeit die Verfügbarkeit sukzessive aufgebaut. Visa hofft mit der Eleganz von PayPal und dem 1-Klick-Kauf von Amazon wetteifern zu können. Um die digitale Börse der Verbraucher kämpfen daneben noch Mastercard, Google, Banken und Telefongesellschaften. Obwohl Visa etwas spät dran ist, sind die Chancen gut. Schließlich hat man europaweit 500 Millionen Karten im Umlauf und über die Partnerbanken enge Endkundenbeziehungen. Eigentümer von Visa Europe sind diverse Banken, der Sitz ist in Großbritannien. Die Gesellschaft ist unabhängig vom amerikanischen Konzern Visa Inc., wobei beide Unternehmen zusammenarbeiten, um gemeinsame Standards einzuhalten.