Newsbeitrag vom 03.07.2014

123 Girokonto füllt Cashback-Konto

Die Aktien der portugiesischen Großbank Banco Espírito Santo (BES) wurden am Donnerstagmittag vom Börsenbetreiber Euronext nach einem Einbruch um mehr als 17 Prozent vom Handel ausgesetzt. Hintergrund sind Spekulationen über die Verflechtungen durch Kredite mit dem Anteilseigner Espírito Santo Financial Group (ESFG), der 25 Prozent an der BES hält. Dieser ließ die Notierung seiner Aktien in Lissabon und Luxemburg auf eigene Veranlassung wenige Stunden zuvor aussetzen. Die ESFG wiederum ist an der Espirito Santo International angedockt, gegen diese in Luxemburg ansässige übergeordnete Holding, die der BES-Gründerfamilie gehört, ermitteln die Behörden seit einiger Zeit wegen massiver Unregelmäßigkeiten. Sie soll über sieben Milliarden Euro Schulden haben und musste Zinszahlungen laut Medienberichten aktuell offenbar verschieben. Ein Großteil der Schulden soll zudem durch Buchungen unter den Tochterfirmen getarnt worden sein. An den Börsen fragen sich Investoren und Kleinanleger besorgt, was in den Bilanzen der BES steckt und ob sie ein Einzelfall ist oder die Erholung des gesamten europäischen Bankensektors gefährdet ist. Das drückte weltweit die Kurse an den Aktienmärkten nach unten. Die Bank legte in der Nacht zum Freitag in einem Schreiben an die Börsenaufsicht dar, dass sie kapitalmäßig genügend gepolstert ist. Sie bezifferte ihre Forderungen an die Holding und deren Ableger mit 1,18 Milliarden Euro. Die Bank habe aber per 31.3.14 die regulatorischen Anforderungen zum Eigenkapital um gut zwei Milliarden Euro übertroffen und im Juni sei eine weitere Milliarde durch eine Kapitalerhöhung hinzugekommen. Die portugiesische Nationalbank wies bereits am 3.7.14 darauf hin, dass die BES von der Krise ihres Anteilseigners "adäquat isoliert" sei. Auch gestern hat die Notenbank bekräftigt, die Liquidität der BES sei ausreichend. Am späten Freitagmorgen wurde der Handel der BES-Aktie wieder aufgenommen. Die BES ist WeltSparen-Partner. Ihre luxemburger Niederlassung richtet sich mit einem Festgeldangebot über WeltSparen an renditesuchende, deutsche Zinsanleger. BES und die bulgarische First Investment Bank (Fibank) waren bis Ende Juni die beiden einzigen Anbieter auf der noch jungen Plattform. Vor knapp zwei Wochen kam es in Bulgarien zu einem Bank-Run auf die Filialen der Fibank. Die Lage dort hat sich wieder beruhigt.