Newsbeitrag vom 05.02.2016

ING-DiBa: Rekordgewinne am laufenden Band

Das abgelaufene Geschäftsjahr war das wirtschaftlich erfolgreichste in der Unternehmensgeschichte. Diese Kernaussage trifft auf ING-DiBa, eine 100-prozentige Tochter der niederländischen Großbank ING, zum dritten Mal in Folge zu. Das Besondere an den heute in Frankfurt bekannt gegebenen Ergebnissen von 2015: Der Gewinn vor Steuern liegt erstmals über einer Milliarde – es wurden 1,115 Milliarden Euro erwirtschaftet. 2014 waren es 888 Millionen Euro, 691 Millionen Euro in 2013. ING-DiBa arbeitete 2015 extrem effizient, mit einem Aufwand-Ertrag-Verhältnis von gerade mal 40 Prozent (Vorjahr: 44 Prozent). Enthalten in den Zahlen ist auch das Österreich-Geschäft. Die Kundenzahl erhöhte sich in Deutschland und Österreich zusammen gegenüber dem Vorjahr um netto rund 200.000 auf 8,5 Millionen. Das Wachstum kam im Niedrigzinsumfeld über die Girokonten, das Brokerage und die Konsumentenkredite. Die Gesamtzahl der Girokonten stieg um 16 Prozent auf 1,4 Millionen. Beim Brokerage konnte ING-DiBa als erster Online-Broker in Deutschland die Marke von einer Million Depots feiern. Es wurden 22 Prozent mehr Orders ausgeführt, stark gefragt war das Angebot, 5.000 Fonds und ETFs im Direkthandel ohne Orderprovision kaufen zu können. Das Volumen der vergebenen Konsumentenkredite liegt 20 Prozent im Plus. Das vor drei Jahren aufgenommene Geschäft mit den Unternehmenskunden nimmt an Bedeutung zu, es konzentriert sich auf Finanzierungsprodukte für große Unternehmen, um die Liquidität anzulegen, die über Einlagen reinkommt. Diese Finanzierungen stiegen um 78 Prozent. Als nächste Neuerung plant ING-DiBa, für Unternehmenskunden eine digitale Banking-Anwendung einzuführen, genannt "Inside Business".

Spannend ist der Ausblick für Österreich. ING-DiBa Austria kam nicht mehr wesentlich voran, 525.000 Kunden gegenüber 524.000 im Vorjahr. Seit Jahren besteht die Produktpalette lediglich aus Tagesgeld, Festgeld, Konsumentenkrediten und einem Fondsdepot. Doch ING-DiBa Austria wird bald nicht mehr ausschließlich Zweitbank sein. Gemäß der Ankündigung von Luc Truyens, der im September die Leitung von ING-DiBa Austria übernahm, ist ein Girokonto in Vorbereitung. Es soll im ersten Halbjahr 2016 eingeführt werden und auf die Bedürfnisse von Smartphone-Nutzern zugeschnitten sein, sich durch einfache und clevere Lösungen auszeichnen. Es werde nicht zig verschiedene Apps geben, aber eine PushTAN-App zur Auftragsfreigabe. Truyens sieht viel Potenzial für sein Institut, da die Wechselbereitschaft bei den Girokonten laut Umfragen mittlerweile überaus hoch sei. Sicherlich ist es zum jetzigen Zeitpunkt auch sinnvoll, sich über das Banking für die Hosentasche zu positionieren. Aus Verbrauchersicht ist mehr Wettbewerb positiv, von österreichischen Direktbanken gab es lange Zeit wenig Angebot bei den Girokonten.