Newsbeitrag vom 01.03.2016

Günstig über TransferWise ins Ausland überweisen

Number26, Anbieter eines Smartphone-Girokontos, integrierte kurz vor dem Monatswechsel mit TransferWise einen Partner in die eigene Banking-App und das Online-Banking per Webbrowser. Für Kunden von Number26 ist es so nun naheliegend, Überweisungen in Länder außerhalb des Euroraums über TransferWise durchzuführen. Zunächst können Number26-Kunden die Leistungen für neun Fremdwährungen nutzen (US-Dollar, Britisches Pfund, Schwedische Krone, Indische Rupie, Australische Dollar, Kanadische Dollar, Ungarische Forinten, Schweizer Franken und Polnische Zloty). Weitere Währungen, verspricht Number26, kommen bald hinzu. Eine andere Ausführungsmöglichkeit für Auslandsüberweisung außerhalb des Euroraums wird nicht parallel dazu angeboten. Number26 will sich mit weiteren Partnerschaften wie angekündigt zu einer Plattform entwickeln und an den Margen mitverdienen.

TransferWise ist ein Online-Dienst, bei dem man sich natürlich auch ohne Number26-Girokonto registrieren kann. TransferWise hat auf dem Heimatmarkt Großbritannien eine hohe Bekanntheit und einen gewissen Hip-Faktor. Hierzulande hingegen entfällt ein großer Teil der Auslandsüberweisungen auf den Euroraum, wodurch solche Dienste seltener benötigt werden. Um die Reichweite in Deutschland zu erhöhen, verhandelt TransferWise zurzeit mit diversen traditionellen und modernen Anbietern über eine Integration. TransferWise kann Geldtransfers besonders günstig anbieten, weil das Unternehmen mit einem Peer-to-peer-System Bankgebühren und Kosten für den Währungstausch umgeht. Die zu überweisende Summe wird intern per Software mit Transfervolumen von anderen Nutzern im Zielland verrechnet. Damit solch ein Modell funktioniert, müssen die Geldflüsse von beiden Seiten etwa gleich groß sein, der Anbieter die Differenz durch Zukauf von Währungen gegebenenfalls ausgleichen. TransferWise führt für die Verrechnung der Geldströme eigene Girokonten in verschiedenen Ländern der Welt. Der Nutzer beauftragt den internationalen Transfer unter Angabe des Empfängerkontos. Er überweist jedoch von seinem Girokonto auf das ihm mitgeteilte nationale Girokonto des Unternehmens, was zu Inlandskonditionen möglich ist. Alternativ lässt er den Betrag per Lastschrift einziehen, oder zahlt mit Karte (Kartenzahlungen teilweise mit Aufpreis). TransferWise überweist anschließend aus dem Topf im Zielland an den eigentlichen Empfänger. So verlassen die Gelder nie wirklich die Währungszone. Meist ist der Vorgang innerhalb von drei Werktagen abgeschlossen. Die vom Nutzer zu zahlende Gebühr richtet sich nach den an der Überweisung beteiligten Währungen, und zwar nach der im jeweiligen Fall höheren Gebühr. Für viele der wichtigsten Währungen liegt sie bei 0,5 Prozent der transferierten Summe. Die Spanne reicht bis 2,5 Prozent, dieser Satz gilt für die Währungen einiger afrikanischer Länder. Bei kleinen Überweisungsbeträgen greift in der Regel eine Mindestgebühr. Vorteilhaft für den Nutzer ist ebenfalls, dass TransferWise beim Umtausch einen Devisenmittelkurs verwendet, nicht wie üblich Geld- und Briefkurse, mit denen Banken sonst zusätzlich verdienen. Für das jeweilige Währungspaar sollte man ermitteln, ob man tatsächlich mit TransferWise spart. Das ist häufig der Fall, aber nicht immer. Berücksichtigt werden muss dabei auch, dass der Empfänger einer gewöhnlichen Auslandsüberweisung per Bank in der Regel noch eine Gebühr für den Erhalt des Geldes bezahlt.