Newsbeitrag vom 29.07.2016

Wüstenrot lagert Wertpapiergeschäft aus

Im Wertpapierbereich nimmt Wüstenrot künftig lediglich noch eine vermittelnde Rolle ein. Den bestehenden Depotkunden teilte Wüstenrot in einem Schreiben mit, dass ihre Depots am 31.10.16 zu ebase überführt werden sollen. ebase ist eine auf die Depotverwaltung spezialisierte Vollbank, gehört zur comdirect-Gruppe und ist ausschließlich im Geschäft von Unternehmen zu Unternehmen tätig. Nur über Partner wie Fondsvermittler oder Banken kann dort eröffnet werden, für die Partner legt ebase jeweils eigene Preismodelle an. Der Wüstenrot-Kunde müsse für den Übertrag nichts unternehmen, dies geschehe automatisch und es würden ihm dabei keine Kosten entstehen. Widerspricht der Kunde dem angekündigten Übertrag, muss er gemäß dem Schreiben bis spätestens 30.9.16 selbst einen Übertrag zu einem anderen Anbieter veranlassen. Wer gemanagte Fonds im Depot zusammen mit anderen Werten wie Aktien, Anleihen oder ETFs hat, bekommt bei ebase zwei getrennte Depots dafür. Die Handhabung erscheint mehr als umständlich, bislang ging alles mit einem Depot. Beide Depots werden jedenfalls über einen gemeinsamen Online-Zugang ersichtlich sein. Wüstenrot verspricht, die Umstellung führe an anderen Stellen zu Verbesserungen, und zwar durch komfortablere Funktionen und erweiterte Handelsmöglichkeiten (wie etwa Auslandsbörsen). Die betreffenden Bestandskunden werden im Oktober neue Depotnummern und Zugangsdaten für das ebase-Portal erhalten. Diese Zugangsdaten verfallen nach neun Wochen, wenn sie bis dahin nicht benutzt worden sind, eine neue PIN ließe sich dann aber jederzeit online anfordern. Girokonto, Tagesgeld und Kreditkarten sind unverändert bei Wüstenrot im Online-Banking.

Im Neugeschäft ist schon umgestellt - Wüstenrot wirbt statt für das bisherige "Top Depot direct" für das bei ebase geführte "Wüstenrot Investmentdepot" und das "Wüstenrot Wertpapierdepot". Bei beiden fällt keine Depotgebühr an. Von der Unterteilung hängt ab, wo man handeln kann. Das Wüstenrot Investmentdepot ist auf den direkten Handel über die jeweilige Kapitalanlagegesellschaft bzw. den ETF-Anbieter ausgelegt. Dies erfolgt in der Regel zu einmal am Tag festgestellten Kursen. Das Angebot entspricht dem, was häufig auch bei Online-Fondsvermittlern vorzufinden ist. 6.700 gemanagte Fonds sind erhältlich, nahezu alle davon ohne Ausgabeaufschlag. Daneben gibt es eine Auswahl von rund 350 ETFs, in die per Einmalanlage oder Sparplan investiert werden kann, wobei dies hier vergleichsweise teuer ist, da neben eigenen Spesen von 0,20% vom Kurswert nun auch durchschnittlich ca. 0,21% vom Kurswert an Fremdkosten auf der Abrechnung erscheinen. Beim Wüstenrot Wertpapierdepot läuft hingegen alles über den fortlaufenden Handel an den Börsen und dem außerbörslichen Direkthandel. Die Orderpreise sind fast genauso wie beim alten Depot von Wüstenrot, jedoch fällt zusätzlich ein Börsenplatzentgelt an (für Xetra 0,0015% vom Kurswert, mindestens EUR 1,50) und der Preis für Limits ist ein wenig günstiger (EUR 2,50 statt EUR 2,90).