Newsbeitrag vom 27.07.2017

paydirekt kauft sich in den Check-out von Otto ein

Der Bezahldienst paydirekt konnte am Mittwoch einen Erfolg vermelden: Mit der Otto Group erweitert paydirekt die Händlerbasis um einen der größten deutschen Online-Händler. Als Erstes soll paydirekt auf otto.de integriert werden, spätestens ab Jahresende sollen die dort Einkaufenden auf diese Weise direkt von ihrem Girokonto bezahlen können, mit der für den schnellen Versand wichtigen sofortigen Zahlungsbestätigung. Auch weitere Online-Shops der Gruppe bekommen zukünftig paydirekt als eine der Zahlungsoptionen, wann ist noch nicht bekannt. Zur Gruppe gehören Adressen wie baur.de, bonprix.de, heine.de und SportScheck.com. Der Deal ist allerdings teuer, nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wurde die Otto Group mit einem IT-Zuschuss von zehn Millionen Euro und einem Werbekostenzuschuss von drei Millionen Euro geködert. Branchenkenner verblüffte die Höhe der Summe, wohl niemand hätte sie ausgeschlagen. Bereits in der Vergangenheit wurden einzelne teilnehmende Banken oder Händler mit Zuschüssen für die Werbung unterstützt, allerdings in deutlich geringerem Umfang. Zeitweise konnten dadurch auch die Verbraucher eine Geldprämie in Aktionen erhalten, wenn sie ihr Girokonto im Online-Banking ihrer Hausbank mit paydirekt verknüpften.

Mit paydirekt wollen die deutschen Banken und Sparkassen gemeinsam ein Bezahlverfahren für den E-Commerce etablieren, Branchenriesen wie PayPal mit ihrem langjährigen Vorsprung das Geschäft nicht mehr allein überlassen. Die ersten beiden Jahre waren ernüchternd, paydirekt blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Die Einführung bei Otto gibt wieder Aufwind, wenn durch die stärkere Präsenz andere Händler und die Verbraucher von der Nutzung überzeugt werden. Bislang fehlte es vor allem an Händlern, zuletzt waren 1.100 Online-Shops registriert, darunter aber viele kleine, kaum prominente. Zudem ist paydirekt zu Monatsbeginn mit dem Möbelhändler Reuter ein wichtiger Partner abgesprungen, begründet damit, dass der Dienst einfach zu wenig genutzt wurde. Seit Monatsbeginn gibt es übrigens über die paydirekt-App eine Funktion, mit der Nutzer sich untereinander Geld senden können, um Kosten ohne Kleingeld aufzuteilen. Sie steht zunächst Kunden von comdirect, Commerzbank, Deutsche Bank, HypoVereinsbank, Postbank und 14 genossenschaftlichen Instituten zur Verfügung, danach schrittweise auch den Kunden der weiteren Banken und Sparkassen. Das Limit pro Transaktion liegt bei EUR 200,00. Der Empfänger erhält eine E-Mail oder eine SMS über die Zahlung. Eine Zahlung empfangen kann jede Privatperson mit einem Girokonto, mittels der paydirekt-App lässt sie sich auch ohne Registrierung annehmen.