Newsbeitrag vom 01.08.2017

Santander-Banken werden eins

Die zwei separat geführten Filialinstitute Santander Consumer Bank und Santander Bank werden zusammengelegt. Dazu kommt auch die Direktbank, die Santander Direkt Bank. Aus diesen drei in Deutschland agierenden Marken der spanischen Banco Santander soll ab April nächsten Jahres ein einheitlicher Auftritt als "Santander" mit einer einheitlichen Produktpalette entstehen. Der Umbau basiert auf einem Projekt namens "One". Er steht im Zusammenhang mit dem geplanten Abbau von 600 Arbeitsstellen und der Schließung von insgesamt rund 100 Filialen, worüber mehrere Zeitungen berichteten unter Berufung auf einen Brief des Vorstandschefs der Santander Consumer Bank Ulrich Leuschner an die Mitarbeiter. Die Stellen sollen über einen Zeitraum bis 2020 wegfallen, infolge von weniger Überschneidungen und mehr Effizienz durch Digitalisierung. Die Zentrale der Santander Bank in Frankfurt wird aufgegeben. Santander hat in Deutschland zurzeit etwa 4.000 Mitarbeiter und 313 Filialen. Das Handelsblatt schreibt zudem von einer Stellungnahme von Leuschner gegenüber dem Blatt. Santander wolle sich demnach in Deutschland bestmöglich aufstellen, auch weil neue Wettbewerber mit digitalen Geschäftsmodellen ins Bankgeschäft drängten, Kommunikationsformen sich veränderten und mit ihnen das Verbraucherverhalten. Neben einer strafferen Organisation setze Santander auf erweiterte Beratungsangebote mittels Video und Internet, sie sollen ab Anfang kommenden Jahres in einem Pilotprojekt getestet werden.

Die Filialen der Santander Bank stammen aus der Übernahme der deutschen SEB-Privatkundensparte im Januar 2011. Sie flaggten nach der Übernahme um und wurden rechtlich als Zweigniederlassung der Santander Consumer Bank aus Mönchengladbach angegliedert. Die Trennlinien blieben in all den Jahren. Für den normalen Verbraucher war schwierig zu erkennen, dass es sich um zwei separate Banken handeln sollte, zumal sie sich optisch kaum voneinander unterscheiden und die Namen ähnlich sind. Die Kunden konnten nur die Filialen nutzen, die zu der jeweiligen Einheit gehörten. Die 1994 in Eigenständigkeit an den Markt gegangene Direktbank ist seit 2003 ebenfalls eine Zweigniederlassung der Santander Consumer Bank. Seit dieser Zeit spiegeln die Konditionen der Direktbank lediglich die des übergeordneten Instituts wider. Eine Ausnahme bildet das Tagesgeld "SuperKonto", das für Santander-Neuanlagen angeboten wird.