Newsletter: Direktbanken.News 06/2017

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.de


Themenüberblick

1. Wüstenrot stellt seine verkleinerte Bank zur Disposition
2. Der monatliche Newsticker
3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


1. Wüstenrot stellt seine verkleinerte Bank zur Disposition

Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) prüft Optionen für die Zukunft der 100-prozentigen Tochtergesellschaft Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank. Diese ist unter der Marke "Wüstenrot direct" bekannt, sie wurde erst kürzlich zu einer als solche von W&W bezeichneten Digitalbank für Privatkunden neu ausgerichtet. Die Überlegungen reichen von einer weiteren Fokussierung der Geschäftsaktivitäten über Kooperationen bis hin zum Verkauf, teilte die börsennotierte W&W am 31.5.17 per Adhoc-Meldung mit. Die Analyse erfolge "ausdrücklich ergebnisoffen". W&W besteht aus Versicherungen, Bausparkasse und Bank. Die Wüstenrot Bausparkasse und die Bank sind Schwestergesellschaften. W&W hat Doppelstrukturen zugunsten der Bausparkasse abgebaut, am Ende könnte stehen, dass der Bankbetrieb und die umfangreichen regulatorischen Anforderungen dafür wegfallen. Im Wesentlichen ist es eine Entwicklung, die nach dem Ende 2015 novellierten Bausparkassengesetz einsetzte, denn Bausparkassen haben nun mehr Möglichkeiten, sie dürfen Baufinanzierungen mit 100 Prozent Beleihungsauslauf anbieten und Pfandbriefe zur Refinanzierung begeben. W&W nutzte das frühzeitig, verlagerte dieses Geschäft. Die Bilanzsumme der Bank verminderte sich durch den Übertrag des Bestands an Baufinanzierungen an die Bauspar-Schwester von über 10 Milliarden Euro auf 1,6 Milliarden Euro. Die Wertpapierdepots wurden im Oktober 2016 auf einen Kooperationspartner ausgelagert, die ebase. Zudem fand im April 2017 der Übertrag der Einlagekonten von der Bank zur Bausparkasse statt. Über die damit verbundene Reorganisation des gesamten Bankgeschäfts hatten wir berichtet, die Kunden äußern sich im Netz weiterhin sehr unzufrieden, da es noch immer in kaum einem Bereich rund läuft. Bei der Bank verblieben die Girokonten, die Karten, das Vermitteln von Depots und Investments sowie einige digitale Aktivitäten. Unabhängig von einem möglichen Verkauf der Bank werde W&W auch die bislang in der Bank angesiedelten, im Aufbau befindlichen digitalen Aktivitäten an ein Geschäftsfeld innerhalb der W&W übertragen. Zu diesen Aktivitäten gehört unter anderem Treefin, ein FinTech-Zukauf. Nutzer von Treefin bekommen auf der Plattform einen Allfinanz-Überblick zu ihren eigenen Konten, Kreditkarten, Depots und Versicherungen, was in den nächsten Monaten insbesondere auf die W&W-Kunden zugeschnitten werden soll.

2. Der monatliche Newsticker

++ Consorsbank führt per 29.7.17 beim Geldabheben über die zum Girokonto ausgestellte Visa-Card einen Mindestabhebebetrag von EUR 50,00 pro Auszahlung ein. Außerdem wird außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums bzw. in Fremdwährung ab 29.7.17 auch beim Geldabheben das Auslandsentgelt von 1,75% belastet, dieses erhob Consorsbank bislang nur beim Zahlen mit der Karte

++ Consorsbank strich per 31.5.17 den 10-Cent-Bonus für Kartenzahlungen mit der Bankkarte und der beitragsfrei zum Girokonto ausgestellten Visa-Card. Dieser wurde ab Mai 2013 gewährt, bei der Visa-Card für jede Zahlung, bei der girocard nur für die Zahlungen mit PIN-Eingabe. Mit dem Bonus konnten Gutschriften von EUR 25,00 pro Quartal und Konto erzielt werden. Den 10-Cent-Bonus gibt es nur noch für die "VISA Card Gold" (Kartenpreis EUR 60,00 pro Jahr), bis zu einer Höhe von EUR 5,00 pro Monat

++ Meine Bank strich am 22.5.17 bei "Mein GiroDirekt" die Guthabenverzinsung von zuletzt 0,05%

++ die App von Consorsbank wurde am 18.5.17 um die Funktion Fotoüberweisung erweitert. Das erspart, Rechnungsdaten einzutippen. Mit der App lassen sich Rechnungen und Überweisungsträger abfotografieren und - das findet man eher selten - auch Rechnungs-PDFs öffnen und so einlesen

++ das Girokonto bei O2 wird seit 17.5.17 generell kostenlos geführt, die beiden Bedingungen dazu sind entfallen. Zuvor war die Kontoführung nur kostenlos, wenn im Vormonat ein Kreditkartenumsatz von mindestens EUR 100,00 vorlag und außerdem ein Gehaltseingang verbucht wurde (ohne Vorgabe eines Mindestbetrags); bei Nichterfüllung betrug die Kontoführungsgebühr EUR 0,99 pro Monat. Die Konto lässt sich nun auch über den Webbrowser eröffnen, zuvor ausschließlich über die Smartphone-App

++ die Postbank schenkt zum "Giro extra plus" zwei Gutscheine für einen innereuropäischen Flug (hin und zurück) - bei Eröffnung im Zeitraum 16.5.17 bis 13.7.17 über ihre Aktionsseite im Internet. Es handelt sich um das Kontomodell, das ab einem bargeldlosen Geldeingang von EUR 3.000 pro Monat gebührenfrei wird. Die Gutscheine lassen sich unter Bedingungen auf entdecke-europa-2017.de einlösen. Zuschläge der Fluggesellschaft wie beispielsweise für die Verpflegung, Priority Boarding oder die Kartenzahlung sind selbst zu tragen, bei einigen Fluggesellschaften ist auch das reguläre Gepäck kostenpflichtig. Der Gutschein berechtigt nicht dazu, an einem bestimmten Tag auf einer bestimmten Reisestrecke oder mit einer bestimmten Fluggesellschaft zu reisen. Beim Einlösen sind drei mögliche Reisetermine auszuwählen, die am meisten zusagen, in drei verschiedenen Monaten und auf unterschiedlichen Strecken

++ N26 und WeltSparen gaben am 10.5.17 eine Kooperation bekannt. Die Kunden von N26 in Deutschland können ab sofort die WeltSparen-Produkte innerhalb der N26-App nutzen. Im ersten Schritt sind darüber lediglich die Festgeldangebote der FirstSave €uro aus Großbritannien, der Grenke Bank aus Deutschland und der Inbank aus Estland verfügbar, die weiteren Angebote sollen im Laufe des Jahres ergänzt werden. Den Kunden erspart das die Eingabe von ein paar Daten und eine Legitimation, weil das übernommen werden kann. Für WeltSparen ist es die erste Kooperation dieser Art, der Konkurrent Zinspilot arbeitet unter anderem mit flatex zusammen und seit Kurzem mit Check24 ohne namentlich in Erscheinung zu treten

++ die DHB Bank erweiterte am 1.6.17 ihre Vielfalt an Einlagekonten um Kündigungsgelder. Sie können ausschließlich über das Online-Tagesgeld "NetSp@r Konto" angelegt werden, das derzeit mit 0,35% verzinst wird. Wählt man eine Kündigungsfrist von 33 Tagen, erhält man einen variablen Zins von derzeit 0,40%, bei 66 Tagen Kündigungsfrist von 0,45% und bei 99 Tagen Kündigungsfrist von 0,50%. Die Bank verspricht, die Zinssätze immer über dem Zinssatz des NetSp@r Kontos anzusetzen. Verfügungen ohne Einhaltung der Kündigungsfrist sind ausgeschlossen. Fällt der Saldo durch Teilverfügungen unter den Mindestanlagebetrag von EUR 500,00, wird der Saldo zum Monatsende als gekündigter Betrag vorgemerkt und nach Ablauf der jeweiligen Kündigungsfrist das Konto geschlossen

++ flatex schenkt bei Depoteröffnung fünf Freetrades für den außerbörslichen Handel. Das Datum der tatsächlichen Eröffnung muss hierzu im Zeitraum 1.6.17 bis 30.9.17 liegen. Und es müssen entweder Wertpapiere im Gegenwert von mindestens EUR 5.000 ins Depot bei flatex übertragen oder alternativ mindestens EUR 5.000 als Geldbetrag auf das eröffnete Depot-Verrechnungskonto überwiesen werden. Der Eingang durch Übertrag oder Überweisung muss bis 15.10.17 verbucht sein. Die Freetrades haben eine kurze Gültigkeit - drei Monate liegen zwischen der Zuteilung bis spätestens 31.10.17 und dem Ablaufdatum am 31.1.18. Das Angebot mit den Freetrades gab es zuletzt im Oktober 2016, flatex bewirbt die Depoteröffnung selten mit Zugaben

++ Kunden von onvista bank können alle über Lang & Schwarz gehandelten ETFs von iShares in einer auf zwei Monate begrenzten Aktion ohne Ordergebühren beziehen. Das Angebot gilt im Zeitraum 1.6.17 bis 31.7.17 ab einem Kaufvolumen von EUR 1.000. Mehr als 250 ETFs stehen zur Auswahl

++ flatex änderte die ETF-Aktionskonditionen: Als Sparplan sind seit 1.6.17 alle sparplanfähigen ETFs von ComStage und x-trackers ohne Ordergebühren, bislang von ComStage und iShares. Alle weiteren ETF-Sparpläne, einschließlich bestehender auf Produkte von iShares, kosten EUR 0,90 pro Ausführung

++ comdirect macht seit 18.5.17 unter der Bezeichnung "cominvest" ein Betreuungsangebot für die Vermögensanlage mit halbautomatisierten Prozessen. Das ist im Stile eines Robo-Advisors, wobei comdirect das Erklärvideo und das eigentliche Online-Tool mit den Fragen zu den persönlichen Vermögensumständen äußerst nüchtern aufbereitet hat. Der Anleger wählt aus drei Varianten die Intensität der Betreuung: Er kann das Tool entweder lediglich dazu nutzen, um sich einen Fondsmix zusammenzustellen, was es bislang schon unter der Bezeichnung "AnlageAssistent" gab. Oder er kann in den Varianten "Wir für Sie" und "Wir zusammen" seinen über das Tool zusammengestellten Fondsmix durch einen Algorithmus kostenpflichtig überwachen lassen. Sobald ein Handlungsbedarf ermittelt wird, nimmt comdirect bei erteiltem Mandat die Anpassung eigenständig gemäß der zu Beginn festgelegten Strategie vor, andernfalls erhält der Anleger über seine Postbox innerhalb des Online-Bankings eine konkrete Handlungsempfehlung und parallel eine E-Mail mit dem Hinweis auf eine neue Meldung in der Postbox. Die Mindestanlage ist EUR 3.000, die Portfolios werden aus aktiv gemanagten Fonds, ETFs und ETCs zusammengestellt. "Wir für Sie" kostet den Anleger auf das Jahr gerechnet 1,50% des Anlagevermögens, "Wir gemeinsam" 1,08%. Transaktionskosten und Ausgabeaufschläge werden zusätzlich in Rechnung gestellt

++ das Berliner FinTech Cashboard meldete am 10.5.17 Insolvenz an. Die Gründer wollten Kundenvermögen wie ein Dutzend anderer Robo-Advisor automatisiert verwalten, bis ihnen offenbar selbst das Geld ausging. Auf der Cashboard-Website fehlt weiterhin jeglicher Hinweis auf die Insolvenz, die Geldanlage wird weiterhin angepriesen. Die Konten und Depots werden bei der comdirect-Tochter ebase geführt, die Pleite des Vermittlers hat auf sie keine direkten Auswirkungen. Cashboard versprach den Neukunden eine Mindestrendite von zwei Prozent – bis zum Anlagebetrag von EUR 10.000 und für den Zeitpunkt zwölf Monate nach dem Start der Anlage. Die Garantie war ein Marketingmittel und vielleicht ein ruinöser Fehler in der Kalkulation, sie sollte aus Provisionen bestritten werden. Mit der Garantie sei die Anlage eine Alternative zum klassischen Tagesgeldkonto, so wurde das zeitweise von Cashboard beworben - die Garantie dürfte in der Insolvenz kaum noch einen Wert haben

3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

Die FIMBank aus Malta wird am 16.6.17 beim "Flexgeld24" von 0,45% auf 0,35% zurücknehmen.

Die IKB Deutsche Industriebank wird am 12.6.17 auf 0,10% (bisher 0,20%) verringern.

Die Alte Leipziger Bauspar kürzte am 1.6.17 auf 0,01%, zuvor galten je nach Anlagesumme 0,01% bis 0,10%.

Oney Bank aus Frankreich senkte am 1.6.17 beim "Flexgeld24" von 1,22% auf 1,07%.

Die HKB Bank zahlt seit 30.5.17 keine Zinsen mehr, zuvor galten 0,01%. Die Produktinformationen zu Tagesgeld und Festgeldkonten wurden offline genommen, ein Neuabschluss ist nicht mehr möglich.

Meine Bank senkte am 22.5.17 bei "Mein TagesGeld Online" für die Guthabenteile bis EUR 10.000 von 0,80% auf 0,60% - das ist dort, wo bis Ende April noch 1,00% standen. Für das "Mein TagesGeld Classic" gelten nun 0,10% (vorher 0,15%).

Die Santander Consumer Bank senkte am 8.5.17 beim "Geld-Management-Konto" für die Guthabenteile größer EUR 100.000 auf 0,05% (vorher 0,10%) und beim "Abrufkonto" und den nicht mehr zum Abschluss angebotenen Konten generell auf 0,05% (vorher 0,10%).

Die Santander Direkt Bank senkte am 8.5.17 beim "SuperKonto" für die Guthabenteile größer EUR 100.000 auf 0,05% (vorher 0,10%) und beim "Geldkonto" generell auf 0,05% (vorher 0,10%).

4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

(Auswahl an relevanten Änderungen)

Die IKB Deutsche Industriebank wird am 12.6.17 um 0,10 bis 0,20 Prozentpunkte verringern, beim Produkt "Festgeld" zum Beispiel bei 7 Jahren auf 1,20% (bisher 1,30%) und bei 10 Jahren auf 1,40% (bisher 1,50%).

Die Wyelands Bank aus Großbritannien erhöhte am 1.6.17 bei 2 Jahren auf 1,15% (vorher 1,00%). 1,15% bietet sie aber auch schon bei kürzerer Bindung - bei 12 Monaten.

Bank11 senkte am 1.6.17 bei 12 Monaten auf 0,60% (vorher 0,70%) und bei 2 Jahren auf 0,70% (vorher 0,80%), erhöhte andererseits aber kräftig bei 3 Jahren auf 1,10% (vorher 0,90%), bei 4 Jahren auf 1,20% (vorher 1,00%) und bei 5 Jahren auf 1,30% (vorher 1,11%).

Yapi Kredi Bank aus den Niederlanden erhöhte am 1.6.17 bei 4 bis 7 Jahren um 0,30 bis 0,35 Prozentpunkte. Bei 4 Jahren gelten 1,55% (vorher 1,25%), bei 5 Jahren 1,65% (vorher 1,35%), bei 6 Jahren 1,75% (vorher 1,40%) und bei 7 Jahren 1,80% (vorher 1,45%).

Die MERKUR BANK senkte per 1.6.17 beim "Festgeld Comfort" die 6-monatige Laufzeit im Zins, von 0,65% auf 0,45%. Dieses Zinsangebot macht sie ausschließlich für die Anlage von exakt EUR 20.000.

Die North Channel Bank, einige der wenigen deutschen Banken auf den Zinsplattformen, verringerte am 26.5.17 in der Spitze um 0,55 Prozentpunkte und strich die Laufzeiten von 6 bis 10 Jahren ganz aus dem Programm. Ihre jetzigen Zinsangebote: 12 Monate - 0,40% (vorher 0,50%), 2 Jahre - 0,50% (vorher 0,75%), 3 Jahre - 0,55% (vorher 0,95%), 4 Jahre - 0,60% (vorher 1,10%), 5 Jahre - 0,65% (vorher 1,20%). Vorangegangen war am 12.5.17 eine Senkung bei 12 Monaten sowie 6 Jahren um 0,05 Prozentpunkte und ab 7 Jahren um 0,15 bis 0,20 Prozentpunkte.

Die akf bank erhöhte am 24.5.17 im Laufzeitbereich von 2 bis 4 Jahren, sie bietet bei 2 Jahren 1,00% (vorher 0,85%), bei 3 Jahren 1,15% (vorher 1,00%) und bei 4 Jahren 1,25% (vorher 1,15%).

İşbank senkte am 22.5.17 beim "İşWeb-Festgeld" um bis zu 0,35 Prozentpunkte, zuvor stand sie bei 4 und 5 Jahre an der Tabellenspitze. Dies sind die neuen Zinssätze: 6 Monate - 0,30% (vorher 0,40%), 12 Monate - 0,45% (vorher 0,50%), 2 Jahre - 0,55% (vorher 0,75%), 3 Jahre - 0,90% (vorher 1,10%), 4 Jahre - 1,05% (vorher 1,40%), 5 Jahre - 1,20% (vorher 1,50%)

GRENKE BANK verringerte am 22.5.17 ab der 12-monatigen Laufzeit um 0,05 Prozentpunkte, zum Beispiel bei 3 Jahren auf 0,95% (vorher 1,00%) und bei 4 Jahren auf 1,10% (vorher 1,15%).

Younited Credit aus Frankreich erhöhte am 8.5.17 bei 3 Jahren auf 1,35% (vorher 1,05%).

Noch einen schönen Monat Juni wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

Geiselwieslach 4, 66839 Schmelz, Deutschland
Tel.: +4968879191770, E-Mail: info@modern-banking.de, Internet: www.modern-banking.de
Rechtsform: Einzelunternehmen, Inhaber: Frank Rassier, USt-ID Nr.: DE223559923

Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen.
Impressum: www.modern-banking.de/impressum
Disclaimer: www.modern-banking.de/disclaimer