Newsletter: Direktbanken.News 11/2011

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.de


Themenüberblick
1. Startguthaben-Duell bei gleichem Zins
2. Niedrigere Sicherungsgrenze beschlossen
3. OnVista Bank: FreeBuys entsprechend der Orderhäufigkeit
4. Einlagen bei Bank of Scotland ergänzend abgesichert
5. Der monatliche Newsticker
6. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
7. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen




1. Startguthaben-Duell bei gleichem Zins
Die VTB Direktbank erhöhte ihren Tagesgeldzins auf 2,70% und zahlt Neukunden ein Startguthaben von EUR 40,00. Das Startguthaben erhält man bei Abschluss innerhalb von 40 Tagen ab dem 26.10.11 - somit bei Abschluss bis zum 4.12.11. Die Ersteinlage muss keine bestimmte Höhe haben. Die Zinserhöhung und das Startguthaben seien Jubiläumsangebote, weil die VTB Bank (Deutschland) AG im November ihr 40-jähriges Bestehen feiert. Diese ist auf mittelständische Geschäftskunden ausgerichtet und eine Tochtergesellschaft der VTB Bank (Austria) AG, die VTB Direktbank dagegen deren deutsche Zweigniederlassung. Der Anlass der Aktion scheint daher etwas weit hergeholt. VTB Direktbank - von 2,40% kommend - liegt nominal nun gleichauf mit mehreren Anbietern, u. a. mit Bank of Scotland, die sich allerdings schon länger an der Spitze bewiesen hat. Bank of Scotland setzte ihr Startguthaben einen Tag zuvor von EUR 20,00 auf EUR 30,00 herauf, was dann wegen des passenden Jubiläums überboten wurde. Für die VTB Direktbank spricht noch der Zinseszinseffekt durch die vierteljährliche Zinsgutschrift. Einlagen sind über die österreichische Einlagensicherung bis EUR 100.000 je Person abgesichert. Das österreichische Bankinstitut hat russische Wurzeln. Die VTB Bank in Russland muss für die Rettung der Bank of Moscow, die sich als Fehlkauf herausstellte, Milliardensummen aufbringen.

2. Niedrigere Sicherungsgrenze beschlossen
Die privaten Banken Deutschlands haben den Ende September vom Bundesverband deutscher Banken vorgestellten Vorschlägen zur Reform ihrer freiwilligen Einlagensicherung zugestimmt. Die Abstimmung fand Mitte Oktober auf einer Versammlung von Delegierten in Frankfurt statt. Die Beschlüsse betreffen die Risikosteuerung innerhalb des Fonds und insbesondere die stufenweise Absenkung der Einlagensicherungsgrenze über einen Zeitraum von 10 Jahren. Derzeit schützt der Einlagensicherungsfonds ihres Bundesverbandes Einlagenteile eines jeden Privatkunden ab dort, wo die gesetzliche Sicherung aufhört, bis zu einer Höhe von 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Mitgliedsbank. Zum Januar 2015 wird nun auf 20 Prozent des haftenden Eigenkapitals abgesenkt, danach zum Januar 2020 auf 15 Prozent und zum Januar 2025 auf 8,75 Prozent.

3. OnVista Bank: FreeBuys entsprechend der Orderhäufigkeit
Kunden der OnVista Bank mit "FreeBuy-Depot" können neuerdings wählen, ob die Zuteilung der FreeBuys sich an der Einlagenhöhe auf dem Verrechnungskonto bemessen soll oder an der Anzahl der Transaktionen. Der Wechsel zwischen beiden Optionen ist jeweils zum Monatsbeginn kostenfrei möglich. Ab EUR 2.000 monatlichem Durchschnittsguthaben konnten Kunden bislang beispielsweise zwei Wertpapierkäufe gebührenfrei durchführen. Diese Variante trägt nun die Bezeichnung "FreeBuy Cash". Zur neuen Variante "FreeBuy Trade" gibt es sechs Abstufungen: Ab 10 Transaktionen im Vormonat werden 5 FreeBuys zugeteilt, ab 30 Transaktionen 15, ab 60 Transaktionen 30, ab 90 Transaktionen 50, ab 130 Transaktionen 75 und ab utopischen 250 Transaktionen 150. Das Abrechnungsdatum ist maßgeblich dafür, für welchen Monat die Transaktion zählt. In der Trader-Variante reduziert sich zudem nach mindestens zehn Trades im Vormonat der Grundpreis um EUR 2,00 bei jeder kostenpflichtigen Wertpapierorder an Inlandsbörsen sowie im außerbörslichen Handel. Der Grundpreis beträgt dann EUR 3,99 statt EUR 5,99. Hinzu kommt weiterhin die Orderprovision in Höhe von 0,23% des Kurswerts. Generell werden die zugeteilten FreeBuys automatisch bei Wertpapierkäufen eingesetzt und anfallende Fremdkosten in Rechnung gestellt. Nicht genutzte FreeBuys verfallen jeweils zum Monatsende. Die FreeBuys gelten für alle angebundenen deutschen Börsenplätze und den außerbörslichen Handel. Ausgenommen sind Sparplanorders, Ausübung von Optionen und Fondsorders über Fondsgesellschaften.
Begleitet wird die geänderte Preisgestaltung von einer Neukunden-Kampagne, die ebenfalls auf häufiges Traden abzielt. Dabei werden EUR 20,00 je gewertete Transaktion ab EUR 1.000 Ordervolumen, die bis 14.12.11 ausgeführt wird, dem Verrechnungskonto gutgeschrieben. Voraussetzung für die Auszahlung sind mindestens fünf Transaktionen. Maximal werden 25 Transaktionen mit jeweils EUR 20,00 vergütet. Für besonders hohe Transaktionszahlen gibt es einen zusätzlichen Geldbonus.

4. Einlagen bei Bank of Scotland ergänzend abgesichert
Die Bank of Scotland informierte in einer Pressemitteilung, dass sie dem freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. (BdB) beigetreten ist. Dies betrifft das deutsche Einlagengeschäft über ihre Niederlassung in Berlin und ergänzt die Pflichtmitgliedschaft zur britischen Einlagensicherung, dem Financial Services Compensation Scheme. Die Sicherung des Heimatlands schützt jeden Privatkunden bis zu einem Gegenwert von 85.000 britischen Pfund. Dies entspricht aktuell ca. EUR 98.500. Der BdB würde bei einer Insolvenz die Einlagenteile ab der gesetzlichen Sicherungsgrenze bis zur Einlagenhöhe von EUR 250.000 erstatten, aber nicht ersatzweise für die Heimatlandsicherung einspringen. Die vergleichsweise niedrige BdB-Sicherungsgrenze für die Bank of Scotland ist auf die Statuten zurückzuführen: Neu aufgenommene Institute sind bis zum Ende des dritten vollen Kalenderjahres ihrer Mitwirkung am Einlagensicherungsfonds unabhängig ihres haftenden Eigenkapitals nur bis zu diesem Betrag abzusichern. Ähnliche länderübergreifende Mischformen aus gesetzlicher und freiwilliger Einlagensicherung gibt es auch bei ICICI Bank und Cortal Consors.

5. Der monatliche Newsticker
++ neue Bankkarten der comdirect haben die Funktionen girocard und V PAY, zuvor war Maestro das verwendete Zahlungssystem außerhalb Deutschlands. Bei Bestandskunden werden die Karten sukzessive ausgetauscht ++ Girokunden der netbank können die Geldautomaten der ING-DiBa nur noch bis Jahresende zum vergünstigten Preis von EUR 1,50 nutzen. Danach ist auch hier das direkte Kundenentgelt zu entrichten, welches bei den privaten Banken Deutschlands EUR 1,95 beträgt ++ ING-DiBa stellt zum Mobile Banking jetzt auch Android-Nutzern eine App zur Verfügung, sie soll bis Jahresende um Brokerage-Funktionalitäten erweitert werden ++ der S Broker kann nun mit einer App für iPhone und iPad aufwarten. Die App ist kostenlos, ermöglicht mobil zu handeln und verschafft einen schnellen Zugriff auf Marktinformationen ++ die DAB bank trennt sich nach fünf Jahren vom Vermögensberater SRQ FinanzPartner. Käufer ist der Finanzdienstleister Aragon aus Wiesbaden. Die DAB hatte mit SRQ FinanzPartner in die persönliche Beratung anspruchsvoller Privatkunden einsteigen wollen. Die rund 90 Bankberater, die im Auftrag von SRQ FinanzPartner tätig sind, betreuten den Angaben zufolge 10.500 Kunden ++ brokerjet feiert zehnten Geburtstag. Zehn Freetrades im Gesamtwert von EUR 100,00 sind deshalb die Prämie der Aktion "Happy Börsday". Neukunden erhalten diese, wenn sie in der Zeit vom 5.10.11 bis zum 16.12.11 ein Depot bei brokerjet eröffnen und bis spätestens 29.2.12 zehn Transaktionen vornehmen ++ eine der Voraussetzungen für die Kreditkarten-Funktion "Gratis-Cash" bei Targobank wurde zum 1.11.11 geändert: Nun muss ein Girokonto mit Gehaltseingang von mindestens EUR 600,00 in einer Summe pro Monat unterhalten werden. Zuvor hieß es lediglich "mit regelmäßigem Gehaltseingang" ++ die Kreditkarte von Thomas Cook wurde um einen weiteren Vorteil aufgewertet: Werden vom Konzern organisierte Reisen mit der Karte bezahlt (Thomas Cook tritt über mehrere Marken wie Neckermann Reisen oder Bucher auf), gibt es darauf eine Rückerstattung in Höhe von 0,8 Prozent ++

6. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
Bank11 löste die angezogene Handbremse im Neugeschäft, räumt seit 6.10.11 allen die Zinsstaffel ein, die zuvor nur Kunden erhielten, die vor dem 30.6.11 eröffneten. IKB direkt senkte am 14.10.11 von 2,30% auf 2,10%. Die DHB Bank erhöhte am 21.10.11, verzinst auf dem "NetSp@r-Konto" mit 2,15% (vorher: 2,10%) und auf dem "Tagesgeldkonto" mit 2,00% (vorher: 1,85%). Im Aktionszeitraum vom 1.9.11 bis zum 29.12.11 gelten stattdessen 2,35% (NetSp@r-Konto) bzw. 2,10% (Tagesgeldkonto), wenn mindestens EUR 50.000 angelegt sind. Amsterdam Trade Bank, bei der die Kontoführung in den Niederlanden erfolgt, erhöhte am 24.10.11 von 2,10% auf 2,70%. Bank of Scotland verzinst seit 25.10.11 mit 2,70% (vorher: 2,60%). Zudem setzte Bank of Scotland das ausgelobte Startguthaben von EUR 20,00 auf EUR 30,00 herauf. Die VTB Direktbank erhöhte am 26.10.11 (siehe Themenpunkt 1). Auf die Wettbewerbssituation durch ansehnliche Startguthaben bei gleich hohem Nominalzins reagierte NIBC Direct am 28.10.11 mit einer Zinsanhebung um 0,05% auf 2,75%. Triodos Bank verbesserte am 31.10.11 von 1,50% auf 1,70%. Im Privatkundenbereich ist dies weniger attraktiv, auf Tagesgeldkonten für Geschäftskunden bietet sie aber die gleiche Kondition und ist damit in diesem Segment in Führung.
Die AgrarBank passte am 1.11.11 beim "GiroTagesgeld" auf 1,491% (vorher: 1,454%) an. Wüstenrot gibt bestehenden Kunden, die den Zinsbonus von EUR 25,00 erhalten möchten, mehr Zeit neue Gelder einzuzahlen. Nun ist dies im Rahmen der Aktion bis 31.12.11 möglich, zuvor bis 31.10.11. Außerdem verlängerte die Bank ihr Neukundenangebot mit Sonderzins von 2,55% p. a. bis zum 31.12.11. Akbank setzte am 3.11.11 lediglich den Zins des online-geführten Tagesgeldkontos herauf - von 2,00% auf 2,25%.
zum Vergleich

7. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen
Die IKB direkt, einer der zinsstärkeren Anbieter, senkte zunächst bei bestimmten Laufzeiten: Seit 14.10.11 gelten für 2 Jahre 3,20% (vorher: 3,30%), für 3 Jahre 3,85% (vorher: 4,00%), für 7 Jahre 4,20% (vorher: 4,30%) und für 10 Jahre 4,20% (vorher: 4,50%). Bei der kurzen Laufzeit von 6 Monaten erhöhte sie dagegen auf 2,50% (vorher: 2,30%). Die türkischstämmige İşbank erhöhte am 18.10.11 beim "İşWeb-Festgeld" ab der 6-monatigen Laufzeit um 0,75% bis 1,10% - ist nun weit vorne, bei 2 Jahren in Führung. Ihre Zinssätze lauten: 6 Monate - 2,50% (vorher: 1,75%), 12 Monate - 3,10% (vorher: 2,30%), 2 Jahre - 3,50% (vorher: 2,50%), 3 Jahre - 3,75% (vorher: 2,75%), 4 Jahre - 4,10% (vorher: 3,00%), 5 Jahre - 4,30% (vorher: 3,25%). Bank of Scotland zog den Bestwert bei 5 Jahren um 0,10% nach oben, erhöhte am 20.10.11 von 4,40% auf 4,50%. VTB Direktbank erweiterte am 21.10.11 um die Laufzeiten 5, 8 und 10 Jahre - bietet diese wie auch die 3-jährige Laufzeit bei jährlicher Zinszahlung zu 4,00% an. MERKUR BANK ging am 25.10.11 bei 6 Monaten von marginalen 1,00% auf hohe 2,60%. Es ergibt sich ein unstimmiges Zinsbild, denn für die Laufzeiten von 12 Monaten bis 3 Jahre zahlt die Bank weniger. Die akf bank lagerte am 25.10.11 das Laufzeitangebot bei 12 Monaten bis 4 Jahren auf das neue "renditefinanz-Festgeld plus" aus. Dieses sichert in gewissem Maße gegen ein steigendes Zinsniveau ab. Überschreitet der Tagesgeldsatz der akf bank den zu Vertragsbeginn vereinbarten Festzins, so wird der Tagesgeldsatz in den Zeiträumen angewendet, in denen er höher liegt. BIGBANK aus Estland verbesserte am 27.10.11 bei jährlicher Zinsgutschrift den Zins der 5-jährigen Laufzeit von 4,35% auf 4,45%. Ab einem Anlagebetrag von EUR 10.000 kommt ein Aufschlag von 0,05% hinzu. NIBC Direct ging am 28.10.11 bei der umkämpften 12-monatigen Laufzeit auf 3,15%, lag zuvor bei 3,00%. Das "Mehr.Geld.Konto" bzw. "Mehr.Kapital.Konto" erhöhte sie im Zins außerdem bei 6 und 9 Monaten auf 2,80% (vorher: 2,70% bzw. 2,75%), bei 2 Jahren auf 3,40% (vorher: 3,25%), bei 3 Jahren auf 3,80% (vorher: 3,60%), bei 4 Jahren auf 4,00% (vorher: 3,80%) und bei 5 Jahren auf 4,20% (vorher: 4,10%).
Die DHB Bank erhöhte zum 1.11.11. Beim "FestgeldONLINE" änderte sich der Zins bei 6 Monaten auf 2,45% (vorher: 2,20%), bei 9 Monaten auf 2,60% (vorher: 2,35%), bei 12 Monaten auf 3,00% (vorher: 2,75%) und bei 2 Jahren auf 3,25% (vorher: 3,15%). VON ESSEN Bank reduzierte am 1.11.11 bei 2 Jahren auf 2,50% (vorher: 2,75%) und bei 3 Jahren auf 2,75% (vorher: 3,00%). Für Anlagebeträge ab EUR 10.000 gibt es zudem keine gesonderten Zinssätze mehr, da alle Laufzeiten dieser Betragsstufe beim Produkt "Festgeld" um den vorherigen Unterschied von 0,25% abgesenkt wurden. DenizBank erhöhte am 2.11.11 bei 12 Monaten auf 3,15% (vorher: 3,00%) und die Laufzeiten ab 2 Jahren um 0,04% bis 0,21%. Auch bei 6 bis 10 Jahren ist DenizBank nun vertreten, wobei die Zinssätze hier unterhalb des Zinssatzes der 5-jährigen Laufzeit liegen. Akbank glich am 3.11.11 den allgemeinen Zinsanstieg von April bis November aus, durch eine Anhebung beim "AK-Online Festgeld" um 0,40% bis 0,65%. IKB direkt kündigte für den 8.11.11 an, bei 12 Monaten auf 3,10% (bisher: 3,00%) zu verbessern und bei 3 Jahren auf 4,00% (bisher: 3,85%).
zum Vergleich

Noch einen schönen Monat November wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

Geiselwieslach 4, 66839 Schmelz, Deutschland
Tel.: +4968879191770, E-Mail: info@modern-banking.de, Internet: www.modern-banking.de
Rechtsform: Einzelunternehmen, Inhaber: Frank Rassier, USt-ID Nr.: DE223559923

Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen.
Impressum: www.modern-banking.de/impressum
Disclaimer: www.modern-banking.de/disclaimer