Information zur
Hamburg Commercial Bank AG (Zinspilot-Plattform)

  • Hausanschrift
  • Gerhard-Hauptmann-Platz 50
  • 20095 Hamburg
  • Kontakt
  • Telefon: +494021031373 (Zinspilot)
  • E-Mail: service@zinspilot.de (Zinspilot)
  • Internet:
  • weitere Daten
  • BIC: HSHNDEHH
  • Gruppe/Gesellschafter: 42,50% Cerberus Capital Management, 35,00% J. C. Flowers, 12,50% GoldenTree Asset Management, 7,50% Centaurus Capital LP, 2,50% BAWAG P.S.K. Gruppe
  • Gründungsjahr: 2003 als "HSH Nordbank AG", 2019 Umfirmierung in "Hamburg Commercial Bank AG"
  • Banktyp: Multi-Channel-Bank

Zinspilot ist eine Plattform, die Tagesgeld- und Festzinsanlagen unterschiedlicher Banken bündelt. Das Zinsangebot der Hamburg Commercial Bank ist darüber erhältlich. Der Ansatz von Zinspilot ist die Zeitersparnis nach dem Motto "ein Konto, viele Banken". Der Plattform stehen zwei Dienstleister mit Banklizenz zur Seite, die FinTech Group Bank AG aus Frankfurt am Main und die Sutor Bank GmbH aus Hamburg. Die Geldtransfers laufen treuhänderisch über eines dieser beiden Bankinstitute, bei dem zunächst ein Verrechnungskonto per PostIdent zu eröffnen ist. Die einmalige Legitimierung gilt dann für alle künftigen Anlagen bei den angeschlossenen Banken, die Konten lassen sich mit einem einzigen Online-Banking-Zugang verwalten und die standardisierten Kontodokumente werden dort alle in das persönliche Postfach gestellt. Zinspilot ist Vermittler, das Geschäftsmodell besteht darin, von den Anlagebanken, die ansonsten im direkten Vertrieb Marketing- und Verwaltungsaufwendungen aufbringen müssten, Provisionen zu erhalten.

Hamburg und Schleswig-Holstein verkauften die gemeinsame Landesbank, die damalige HSH Nordbank, an eine Gruppe von mehreren angelsächsischen Finanzinvestoren. Dies mussten die beiden Bundesländer auf Druck der EU-Kommission tun im Gegenzug für die geleisteten Milliardenhilfen aus ihren Haushalten. Die Vereinbarung zum Eigentümerwechsel wurde im Februar 2018 unterzeichnet. Die sogenannte "Closing"-Vereinbarung wurde im November 2018 in einem Hamburger Notariat besiegelt. Darin ist festgehalten, dass die Bedingungen für den Verkauf der HSH Nordbank erfüllt sind und der Kaufvertrag somit in Kraft tritt. Es war die erste Privatisierung einer deutschen Landesbank. Es stellte sich unter anderem die komplexe Frage, ob und ab wann die HSH den vollen Einlagenschutz des privaten Sicherungssystems erhalten könne - also den über die Grundabsicherung von EUR 100.000 hinaus. Die Beteiligten verhandelten darüber mehrere Monate. Für den Übergang von der öffentlich-rechtlichen Institutssicherung zur privaten Einlagensicherung war dann Mitte Oktober ein Kompromiss gefunden worden, dem der Vorstand des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) Anfang November abschließend zustimmte. Kurz darauf folgten die Freigaben durch die deutsche Bankenaufsicht und die EU-Kommission.

Die Bank heißt seit Februar 2019 Hamburg Commercial Bank. Das Hochhaus in Kiel, in dem sie derzeit noch einen der beiden Hauptstandorte hat, soll veräußert werden. Die Mitarbeiter sollen in einem der Nachbargebäude untergebracht werden. Unter den neuen Eigentümern steht der Bank ein strenges Kostensenkungsprogramm inklusive Stellenabbau bevor, begründet auch durch die Anforderungen von Finanzaufsicht, EU und BdB. Stefan Ermisch, ihr CEO, hat wiederholt betont, dass es der Startpunkt einer sehr großen mehrjährigen Transformation sei und die Bank zwar auch künftig überwiegend in den Geschäftsbereichen des Vorgängerinstituts tätig sein werde, aber der Altlasten entledigt, mit deutlich schlankeren Strukturen und profitabler. So will er im Firmenkundengeschäft den Radius erweitern. Und in der Schifffahrt das internationale Geschäft in den Vordergrund stellen, hier ist die Bank neben Hamburg auch an den dafür wichtigen Standorten Athen und Singapur präsent.

Die Einlagensicherung ist im Detail wie folgt geregelt: Der Sparkassenverband hat den Verbleib der Hamburg Commercial Bank in seiner Institutssicherung um ein Jahr bis 31.12.21 verlängert. Und zum 1.1.22 wird es gemäß dem BdB-Beschluss einen nahtlosen Wechsel in den privaten Einlagensicherungsfonds geben, die Sicherungsgrenze soll dann wie bei allen Vollmitgliedern 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank betragen. Allerdings ist dies keine unumstößliche Zusage der Vollmitgliedschaft, der BdB macht sie von zu erfüllenden Kriterien abhängig, beispielsweise zur Kernkapitalquote, um seine Mitgliedsinstitute vor Risiken zu schützen. Aus den Gremien und Arbeitskreisen des Sparkassenverbands ist die Bank mit dem Übergang an die privaten Eigentümer ausgeschieden. Demgegenüber begleitet sie bereits der Prüfungsverband der Privatbanken, und die Hamburg Commercial Bank soll in dieser Übergangsphase als außerordentliches Mitglied schon in den Gremien des BdB mitarbeiten. Damit will der BdB sicherstellen, dass sie sich in die richtige Richtung entwickelt.