Newsbeitrag vom 24.08.2009

S Broker steht zur Disposition

Die Sparkassen erwägen nach einem Bericht der Financial Times Deutschland den Verkauf des gemeinsamen Online-Brokers S Broker. Auch ein Verkauf an ein Institut außerhalb der Sparkassenfamilie ist demnach nicht ausgeschlossen. Nach Informationen der Zeitung sollen bereits Verhandlungen mit der DAB bank stattgefunden haben. Die DAB bank äußerte sich hierzu nicht, erklärte aber, dass es derzeit keine Pläne für anorganisches Wachstum gebe. Der S Brokers konnte die Gewinnzone trotz des riesigen Kundenpotenzials bisher nicht erreichen. Ende April gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt, dass man die strategische Weiterentwicklung des Geschäftsmodells prüfen werde. Auf Initiative des Präsidiums und des Vorstands wolle man in den Gremien und bei den Gesellschaftern über die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung diskutieren. Eine Aufgabe des Geschäftsbetriebs sei jedoch keine Option.

Die Sparkassen entschieden sich spät zu dem gemeinsamen Projekt, erwarben 2001 pulsiv.com und formten daraus den zentralen Online-Broker der Gruppe. Ziel dabei, die Abwanderung von Sparkassenkunden zu Online-Banken zu verhindern. Rund 200 Sparkassen sind direkt oder indirekt am S Broker beteiligt. Doch nur 35 Sparkassen lassen ihre Kundendepots inklusive aller administrativen Aufgaben über ihn führen. Andere Sparkassen machen lediglich abwanderungsgefährdete Kunden auf das Angebot aufmerksam und erhalten im Erfolgsfall zumindest noch die Vermittlungsprovision. Eine Befürchtung ist bei beiden Modellen der Zusammenarbeit wohl immer, den Kundenkontakt zu verlieren.