Newsbeitrag vom 02.09.2009

BIGBANK: Hochzinsangebote direkt aus Estland

Die BIGBANK nutzt die Abkommen zum europäischen Binnenmarkt und bietet seit 7.8.09 grenzübergreifend Finanzdienstleistungen in Deutschland an. Sitz des Unternehmens ist Tartu, Estlands zweitgrößte Stadt. Eine deutsche Niederlassung gibt es nicht. In Google-Anzeigen wirbt die Bank mit einem hohen Festgeldzins von 4,30% und gleichzeitiger Sicherheit, wobei beides zu relativieren ist. Die 4,30% erreicht man, bei einer Festzinsanlage für 48 bis 60 Monate von mehr als EUR 30.000 und sofern eine Zinszahlung zum Laufzeitende vereinbart wird. Da bei dieser Zinszahlungsvariante kein Zinseszinseffekt entsteht, fällt die Rendite geringer aus, als es zunächst scheinen mag. Dennoch stellt die BIGBANK auf ihrer Internetseite diese Zinssätze denen von einigen Wettbewerben gegenüber und schneidet dabei entsprechend gut ab. Kundeneinlagen fallen unter das estnische Einlagensicherungssystem. Zwar gilt für die Höhe der Absicherung EU-Recht, abgesichert sind 782.330 estnische Kronen je Kunde, umgerechnet EUR 50.000, jedoch stellt sich bei den Sicherungssystemen kleiner Staaten zwangsläufig die Frage, was die Sicherheit im Ernstfall taugt. Die isländische Kaupthing Bank und die lettische Parex Bank sind Beispiele aus jüngster Vergangenheit dafür, dass grundsätzlich Vorsicht angebracht ist. Estland hat nur knapp 1,36 Millionen Einwohner und ist wie das gesamte Baltikum von der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise massiv betroffen. Ungeachtet der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens binden wir den Anbieter vorsorglich nicht in die Vergleiche ein.

Der Name BIGBANK ist die Kurzform für Balti Investeeringute Grupi Pank AS. Die Bank wurde 1992 gegründet und führt Filialen in Estland, Lettland und Litauen. Wichtigstes Geschäftsfeld ist die Vergabe von Konsumkrediten. Wie in Deutschland bietet man seit 2008 in Finnland Spareinlagen über das Internet an, ohne vor Ort ansässig zu sein.