Information zur
Klarna Bank AB
- Hausanschrift
- German Branch
- Chausseestraße 117
- 10115 Berlin
- weitere Daten
- BIC: KLRNDEBEXXX
- Gruppe/Gesellschafter: Klarna Bank AB, Stockholm (Schweden)
- Gründungsjahr: 2021
- Banktyp: Direktbank
- Einlagensicherung: Ist der vom schwedischen Staat garantierten Einlagensicherung "Riksgälden" (gesetzliche Einlagensicherung in Schweden) angeschlossen. Je Einleger und Kreditinstitut sind hierüber Einlagen bis zu einem Gegenwert von 1.050.000 schwedischen Kronen abgesichert. Bei einem Wechselkurs von SEK 11,2810/EUR 1,00 (Stand: 16.1.23) sind dies EUR 92.997.
Klarna bietet die Festgeldanlage deutschen Interessenten in zwei Versionen an, dem "Festgeld" und dem "Festgeld+". In der Variante Festgeld+ waren die Zinsen zuletzt leicht höher. Es bestehen ansonsten aber große Unterschiede zwischen den Varianten: Während beim Festgeld der Vertragspartner die Hauptstelle in Stockholm ist, wird das Festgeld+ in Verbindung mit dem gebührenfrei geführten Girokonto bei Klarna von der Niederlassung in Berlin angeboten. Für Anleger in Deutschland stellt das Festgeld somit eine Auslandsanlage dar, das Festgeld+ eine Inlandsanlage. Dies ist insbesondere steuerlich relevant, da nur in der Variante als Inlandsanlage ein Freistellungsauftrag oder eine Nichtveranlagungsbescheinigung hinterlegt werden kann bzw. die vom Zinsanleger in Deutschland zu zahlende Kapitalertragssteuer automatisch abgeführt wird. In der Variante als Auslandsanlage muss der Zinsanleger dies selbst tun. Für beide Varianten gilt die schwedische Einlagensicherung. Das Festgeld wird per Antragsformular und PostIdent eröffnet, das Festgeld+ bei bestehendem Girokonto über die App. Die Mindestanlage ist beim Festgeld höher angesetzt als beim Festgeld+, EUR 5.000 statt EUR 1,00, und wird am Laufzeitende verlängert, sofern der Kunde keine andere Weisung erteilt.
Im Januar 2022 hat Klarna das Festgeld+ eingeführt und zunächst hatte Klarna nur noch dieses angeboten. Von der Ausschließlichkeit war Klarna zwischenzeitlich abgekehrt, zwischen Juli 2022 und November 2023 war parallel das alte Festgeld wieder erhältlich, derzeit aber nicht mehr. Klarna will mit dem Festgeld+ eine stärkere Kundenbindung erreichen und die App - die Shopping, Konsumfinanzierung und Banking vereint - für die Nutzer stärker zur Schaltzentrale machen.
Klarna ist bekannt für das "Buy-now-pay-later"-Prinzip und beim Online-Shopping sehr präsent. Der Anbieter wurde 2005 in Schweden von drei Studenten gegründet, seit 2010 ist er in Deutschland aktiv und seit Ende 2013 hierzulande auch mit Festgeldanlagen. Eine Bank war Klarna anfangs nicht, in Schweden ist das nicht zwingend notwendig, um Einlagen entgegennehmen zu dürfen. Die Banklizenz hat Klarna im Juni 2017 erhalten, das Geschäftsmodell kann damit flexibler erweitert werden.
Tausende Onlineshop-Betreiber, die früher an der Kasse auf Vorkasse oder Kreditkartenzahlung bestanden haben, liefern mittlerweile ebenso auf Rechnung - mit Zahlungsabwicklung über Klarna. Wer viel im Netz einkauft, dem ist das vielleicht schon aufgefallen. Kauf auf Rechnung ist bei den Verbrauchern beliebt, da zunächst die Ware kommt und ausprobiert werden kann, und keine Angabe von Bankdaten notwendig ist. Entscheidet sich der Käufer für die Zahlart, bewertet Klarna innerhalb Sekunden die Bonität und vergleicht die für den Einkauf angegebenen Daten mit denen, die bei Wirtschaftsauskunfteien wie der Schufa gespeichert sind. Genehmigt Klarna die Zahlart, wird die Abwicklung inklusive dem Zahlungsausfall- und Betrugsrisiko übernommen. Der Betreiber kann sicher sein, das Geld zu erhalten. Er zahlt dafür eine Provision. Dem Käufer berechnet Klarna für den Kauf auf Rechnung nichts, sofern er fristgerecht zahlt. Möchte der Käufer lieber in Raten bezahlen, ist dies mit der Ratenkauf-Option möglich, wobei die Sollzinsen überhöht sind. Das Zahlen mit dem Dienst ist normalerweise einfach und angenehm. Allerdings gibt es viele Beschwerden, da schnell gemahnt wird und dabei Mahngebühren entstehen. Häufig sind Überschneidungen der Grund, etwa wenn der Verkäufer bei Retouren Klarna nicht unmittelbar informiert. Dies richtigzustellen, kann nervenaufreibend sein. Das Unternehmen wächst schnell. Klarna ist vor allem in den nordischen Ländern ein führender Zahlungsdienstleister.
Im Februar 2014 erwarb Klarna die deutsche SOFORT AG, die in Deutschland und Österreich eine starke Position mit dem Zahlungsdienst SOFORT Überweisung hat. Dadurch verfügt die neue Unternehmensgruppe über zwei populäre Online-Bezahlverfahren. Die beiden Unternehmen agieren innerhalb des Verbunds weiterhin als rechtlich eigenständige Firmen mit eigenständiger Technologie. Die Ansätze beim Bezahlen sind nämlich unterschiedlich: Während Klarna Rechnungsanbieter ist, organisiert SOFORT die Überweisung und avisiert dem Händler den Zahlungseingang. Klarna ist ein von der schwedischen Finanzmarktaufsicht lizenziertes Unternehmen, die SOFORT ist nicht lizenziert. Dr. Gerrit Seidel, Vorstandsvorsitzender bei SOFORT, sagte zum Zeitpunkt der Übernahme zudem, eine technische Verknüpfung oder der Austausch von Endkundeninformation komme schon aus regulatorischer und datenschutzrechtlicher Sicht nicht infrage.