Information zur
Scalable Capital GmbH

  • Hausanschrift
  • Seitzstraße 8e
  • 80538 München
  • Kontakt
  • Telefon: +498938038067
  • E-Mail: service@scalable.capital
  • Internet:
  • weitere Daten
  • BIC: kein Kreditinstitut
  • Gruppe/Gesellschafter: BlackRock, Holtzbrinck Ventures, Tengelmann Ventures
  • Gründungsjahr: 2014
  • Banktyp: Online-Broker
  • Einlagensicherung: Die Baader Bank AG ist der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (gesetzliche Einlagensicherung) und dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. (freiwillige Einlagensicherung) angeschlossen.
    Über die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH sind je privatem Einleger und zugeordnetem Kreditinstitut Einlagen bis EUR 100.000 abgesichert. Über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. sind darüber hinaus Einlagen gesichert, für private Einleger jeweils bis 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank, bei einer Obergrenze von maximal fünf Millionen Euro. Zur Baader Bank AG sind es konkret fünf Millionen Euro je privatem Einleger (Stand: 10.1.23). Die individuelle Sicherungsgrenze kann auch im Internet unter einlagensicherungsfonds.de abgefragt werden. Zum Januar 2025 sinkt die Sicherungsgrenze bei privaten Einlegern auf 8,75 Prozent des haftenden Eigenkapitals bei einer Obergrenze von dann maximal drei Millionen Euro. Zum Januar 2030 sinkt die Obergrenze auf eine Million Euro. Der Schutz des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. beginnt dort, wo die gesetzliche Sicherung aufhört. Er übernimmt im Falle der Insolvenz eines mitwirkenden Instituts die Einlagenteile, welche die gesetzliche Mindestabsicherung übersteigen, bis zur Sicherungsgrenze.

Scalable Capital ist der führende Robo-Advisor in Deutschland und parallel dazu auch ein Low-Cost-Broker. Das Unternehmen wurde im Dezember 2014 mit dem deklarierten Ziel gegründet, durch moderne Technologie die Geldanlage zu verbessern. Der Hauptsitz befindet sich in München. BlackRock, Tencent, Holtzbrinck Ventures und Tengelmann Ventures sind die vier großen Geldgeber dahinter. Scalable Capital hat eine eigene Vermögensverwalterlizenz, ist aber keine Bank. Deswegen sind die Wertpapierabwicklung sowie das Führen von Depots und Depot-Verrechnungskonten an einen Partner ausgelagert, an die Baader Bank aus Unterschleißheim bei München. Gleichzeitig ist die Baader Bank der Market-Maker der Handelsplattform gettex, an die Scalable Capital den größten Teil der Kundenorders lenkt. Entlang der Dienstleistungsstrecke steht sie so gleich an mehreren Stellen.

Die Vermögensverwaltung in Form des Robo-Advisors bietet Scalable Capital seit 2016 an. Scalable Capital erstellt ETF-Portfolios für die Kunden, überwacht und managt diese mit der eigens entwickelten Risikomanagement-Technologie. Gemäß der Risikobereitschaft der Kunden werden 23 Risikoklassen unterschieden; es ist auch möglich, in nachhaltige Strategien zu investieren. Die Mindestanlage beträgt EUR 1.000. Zusätzlich zur Mindestanlage ist weiteres Einzahlen in das Portfolio möglich, auch per monatlichem Sparplan ab EUR 20,00. Für die Dienstleistungen fallen 0,75% p. a. an, monatlich anteilig auf Basis des durchschnittlich verwalteten Vermögens belastet, hinzu kommen die Produktkosten der ETFs. Zusätzlichen Schub gab die Kooperation mit der ING in Deutschland. Die Kunden der Direktbank können seit September 2017 ein Scalable-Depot eröffnen, bei dem die ING als Depotbank agiert.

Scalable Capital hat im Juni 2020 mit der Bezeichnung "Scalable Broker" auch ein kostengünstiges Brokerage gestartet, für diejenigen, die ihre Anlageentscheidungen selbst treffen und auch andere Wertpapiere handeln möchten. Trade Republic und JustTrade waren zu dem Zeitpunkt bereits am Markt. Scalable Capital hat sich als Low-Cost-Broker ebenfalls etabliert. Von Beginn an konnten sie sowohl ein Webtrading als auch den Handel über eine Smartphone-App anbieten. Die App wirkt mit dem schwarzen Hintergrund und dem Design in leuchtenden Farben sehr modern. Scalable Capital arbeitet exklusiv mit gettex zusammen, seit Dezember 2020 ist auch Xetra Frankfurt angebunden. Damit hat der Kunde eine Ausweichmöglichkeit, er kann wie bei anderen Low-Cost-Brokern zu ganz niedrigen direkten Orderentgelten handeln oder mit mehr Transparenz und hoher Liquidität über den größten deutschen Börsenplatz. Xetra Frankfurt ist so für Kunden des Scalable Capital Brokers ein ideales Backup, wenn die Spreads (Unterschied Kauf- und Verkaufskurs) auf gettex zu groß wären. Bei Sparplänen hat Scalable Capital ein exzellentes Angebot, das schon mehrfach ausgebaut wurde: Mittlerweile sind gemäß den Angaben mehr als 2.000 ETFs per Sparplan verfügbar. Die Mindestsparrate beträgt nur noch EUR 1,00. Und ob alle ein, zwei oder drei Monate ausgeführt werden soll, kann der Anleger frei festlegen, und dies mit einer Wahlmöglichkeit zwischen neun Sparterminen im Monat (1., 4., 7., 10., 13., 16., 19., 22. oder 25. eines Monats). Die Sparpläne in Aktien und ETFs werden bei Scalable Capital ohne Orderentgelt auf gettex zur Ausführung gebracht, zu einem "möglichst geeigneten Zeitpunkt im Laufe des Tages". Möglicherweise ist der Kurs so tendenziell etwas schlechter als zum Beispiel bei einem Online-Broker, der die Aufträge zu festen Zeiten an Xetra Frankfurt leitet. Die Kunden von Scalable Capital können zwischen den Abos "Free Broker" für 0,00 Euro pro Monat wählen, dem "Prime Broker" für EUR 2,99 pro Monat und dem "Prime Broker Flex" für EUR 4,99 pro Monat. Im Free Broker kostet jede über gettex ausgeführte Einzelorder unabhängig vom Ordervolumen EUR 0,99. Die beiden anderen Abos sind sozusagen eine echte Flatrate durch die auf gettex in unbegrenzter Anzahl ab einem Odervolumen von EUR 250,00 ohne Orderentgelt gehandelt werden kann. Der Unterschied zwischen beiden kostenpflichtigen Abos ist lediglich die Zahlweise (jährlich bzw. monatlich) und entsprechend die Dauer der Bindung an das Abo. Auf den Orderpreis über Xetra Frankfurt wirkt sich die Wahl des Abos nicht aus, die Ausführung kostet immer EUR 3,99 plus Handelsplatzgebühr von 0,01%, mindestens aber EUR 1,50 Handelsplatzgebühr. Bei Odergrößen bis EUR 15.000 in der Summe somit EUR 5,49.

Scalable Capital wurde von Erik Podzuweit, Florian Prucker, Adam French und Prof. Dr. Stefan Mittnik gegründet. Florian Prucker und Erik Podzuweit verbindet eine langjährige gemeinsame Tätigkeit bei Goldman Sachs. Dort verantworteten beide unter anderem den Aufbau elektronischer Handelsplattformen. Dr. Stefan Mittnik ist Professor der Finanzökonometrie im Teil-Ruhestand. Er nahm in der Vergangenheit zahlreiche bedeutende Aufgaben wahr, so als Forschungsbeirat der Deutschen Bundesbank und als Forschungsdirektor des IFO-Instituts.

Nicht zu verschweigen ist der gravierende Datenschutzvorfall bei Scalable Capital im Jahr 2020. Es sollen die Daten von rund 50.000 Kunden und ehemaliger Kunden, die ihr Depot bis 10.10.20 eröffnet hatten, entwendet worden sein. Der Zugriff auf die Daten sei durch Ausnutzen rechtswidrig erlangter unternehmensinterner Zugangsinformationen erfolgt, nicht durch das Ausnutzen einer unmittelbar von außen ausnutzbaren technischen Sicherheitslücke. Die Aufarbeitung des Vorfalls läuft noch. Grundsätzlich nicht betroffen seien Kunden, deren Depot bei der ING geführt wird.