Information zur
Trade Republic Bank GmbH

  • Hausanschrift
  • Brunnenstraße.19-21
  • 10119 Berlin
  • Kontakt
  • Telefon: kein Telefon-Support
  • E-Mail: service-de@traderepublic.com
  • Internet:
  • weitere Daten
  • BIC: TREBDED1
  • Gruppe/Gesellschafter: eine Vielzahl internationaler Investoren und Risikokapitalgeber
  • Gründungsjahr: 2019
  • Banktyp: Online-Broker
  • Einlagensicherung: die Treuhandsammelkonten werden bei Partnerbanken geführt

Trade Republic ist der erfolgreichste Neobroker in Deutschland. Sie waren mit diesem neuen Angebot die ersten am Markt und haben den Vorsprung genutzt, was sich allein schon an den Kundenzahlen bemerkbar macht. Trade Republic ist besonders bei den Jüngeren beliebt, die sowieso die meisten Dinge des Alltags mit dem Smartphone erledigen. Zustande kam der Erfolg wohl wegen des konsequenten Ausrichtens auf das Smartphone und wegen niedriger Ordergebühren, den gebührenfreien Sparplänen und einem Marketing, das insbesondere auf Finanzinfluencer und soziale Medien setzt. Der Kundensupport benutzt das Du. Die App ist auf das Wesentliche reduziert. Der Augenmerk liegt darauf, sie intuitiv bedienbar zu halten, mit wenigen Fingertipps soll man am Kapitalmarkt agieren können.

Bei Trade Republic wird für die Order lediglich EUR 1,00 Fremdkostenpauschale als direkte Gebühr erhoben, das Volumen der Order ist dabei irrelevant. Für Sparpläne in Aktien und ETFs sind überhaupt keine direkten Gebühren zu zahlen, denn selbst die Fremdkostenpauschale fällt hier nicht an. Dennoch trägt es sich, da Trade Republic Rückvergütungen vom Handelsplatz erhält, die durch die Spreads bei den Kursen leistbar sind. Trade Republic leitet die Orderaufträge zu Aktien und ETFs nämlich exklusiv an die LS Exchange, was ein von der Maklergesellschaft Lang & Schwarz betriebenes elektronisches Handelssystem ist. Wenn ein Anleger die volle Auswahl an Börsenplätzen hätte, würde er normalerweise wohl eher nicht dort handeln, sondern eine klassische Börse mit viel Umsatz im betreffenden Wertpapier aussuchen - für einen fairen Kurs und eine zeitnahe Ausführung. Mit der Fremdkostenpauschale und nur einem einzigen Handelsplatz bietet Trade Republic eigentlich gar nicht mal die besten Handelsmöglichkeiten unter den Neobrokern. Die Eigenbeschreibungen und Pressemitteilungen von Trade Republic enthalten gleichwohl typischerweise viele Superlative. Gut ist jedenfalls auch noch, dass Bruchteile in Aktien handelbar sind, bei eingehenden und ausgehenden Depotüberträgen kaum Einschränkungen bestehen und Kontoguthaben verzinst wird. Immer wieder präsentiert Trade Republic Neuerungen, eine Chronik derer: Die ersten Depots hat Trade Republic im Februar 2019 eröffnet. Im Juli 2019 erfolgte das erste Erweitern des Handelsspektrums von Aktien und ETFs um Derivate. Im November 2019 erweiterte Trade Republic sein Angebot um gebührenfreie ETF-Sparpläne, im September 2020 um gebührenfreie Aktien-Sparpläne. Im April 2021 kam der Handel mit Kryptowährungen hinzu. Im Januar 2023 führte Trade Republic eine Verzinsung für das nicht in Wertpapiere angelegte Guthaben ein. Im Januar 2024 folgte die Debit-Visa-Card, die einen Cashback zur Investition in einen Aktien- oder ETF-Sparplan bietet. Im Mai 2024 wurde die stufenweise Erweiterung um ein Girokonto angekündigt.

Trade Republic besaß anfangs nur eine deutsche Lizenz als Wertpapierhandelsbank. Lizenzen für das Eigengeschäft und für den Eigenhandel kamen später hinzu und im Dezember 2023 die Vollbanklizenz, mit der sich zahlreiche Möglichkeiten ergeben, das Geschäftsmodell zu diversifizieren und zu erweitern. Seit Juni 2024 führt Trade Republic die Wertpapierabwicklung über die eigenen Systeme selbst durch, nicht mehr über HSBC Deutschland.

Das Depot-Verrechnungskonto bei Trade Republic bzw. dessen Zinskonstrukt ist ungewöhnlich und kompliziert. In der neuen Konstruktion sollen die Einlagen bei bis zu zwei der Partnerbanken liegen können, und bei "höheren Beträgen" eine automatische Anlage in Geldmarktfonds erfolgen. Wie sich das Geld auf die Banken bzw. Fonds verteilt, kann der Kunde nicht beeinflussen. Die Einlagen bei den Partnerbanken liegen nicht auf einem Konto, das auf den Namen der Kunden lautet. Stattdessen unterhält Trade Republic Treuhandsammelkonten. Der Geschäftspartner für die Partnerbank ist Trade Republic, nicht der einzelne Kunde. Ab welchen Beträgen die Gelder in Geldmarktfonds fließen, also wie die höheren Beträge definiert sind, legt Trade Republic individuell fest. In einer Erläuterung heißt es: "Am Geldmarkt eingesetzte Gelder werden direkt auf einem separaten Depotkonto geführt." Dieses Depotkonto und in welchen Geldmarktfonds investiert wird, ist für den Kunden aber nicht einsehbar, es ist nicht das normale Kundendepot, und die konkrete ISIN ist nicht benannt. Es besteht somit sehr wenig Transparenz. Unabhängig von der Wertentwicklung des Fondsinvestments erhalten die Kunden den zugesprochenen Zins (sofern aktiviert) und können täglich über ihr Guthaben verfügbar.

Christian Hecker, Thomas Pischke und Marco Cancellieri gründeten das Unternehmen 2015 in Berlin. Anfangs hieß es "Neon Trading". Trotz der niedrigen Kosten für den Anleger sind Finanzinvestoren vom Geschäftsmodell der Berliner überzeugt. In mehreren Finanzierungsrunden haben verschiedene internationale Firmen und Risikokapitalgeber in den Broker investiert und bilden damit die Eigentümergemeinschaft. Mit dem Markteintritt im benachbarten Österreich Anfang 2020 ging Trade Republic die Expansion an. Im Januar 2021 folgte mit Frankreich ein dritter europäischer Markt. Im Mai 2021 öffnete der Broker Wartelisten für Interessierte in zahlreichen weiteren Ländern der Eurozone.