Information zur Postbank
- Hausanschrift
- Niederlassung der Deutsche Bank AG
- Bundeskanzlerplatz 6
- 53113 Bonn
- weitere Daten
- BIC: unterschiedlich
- Gruppe/Gesellschafter: Deutsche Bank Gruppe
- Gründungsjahr: 1990 als "Deutsche Postbank AG", 2018 Umbenennung in "Postbank" (keine rechtliche Eigenständigkeit mehr)
- Banktyp: Multi-Channel-Bank
- Einlagensicherung: Ist der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (gesetzliche Einlagensicherung) und dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. (freiwillige Einlagensicherung) angeschlossen.
Über die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH sind je privatem Einleger und zugeordnetem Kreditinstitut Einlagen bis EUR 100.000 abgesichert. Über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. sind darüber hinaus Einlagen gesichert, für private Einleger jeweils bis 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank, bei einer Obergrenze von maximal fünf Millionen Euro. Zur Deutsche Bank AG sind es konkret fünf Millionen Euro je privatem Einleger (Stand: 10.1.23). Die individuelle Sicherungsgrenze kann auch im Internet unter einlagensicherungsfonds.de abgefragt werden. Zum Januar 2025 sinkt die Sicherungsgrenze bei privaten Einlegern auf 8,75 Prozent des haftenden Eigenkapitals bei einer Obergrenze von dann maximal drei Millionen Euro. Zum Januar 2030 sinkt die Obergrenze auf eine Million Euro. Der Schutz des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. beginnt dort, wo die gesetzliche Sicherung aufhört. Er übernimmt im Falle der Insolvenz eines mitwirkenden Instituts die Einlagenteile, welche die gesetzliche Mindestabsicherung übersteigen, bis zur Sicherungsgrenze.
Die Postbank ging 1990 im Zuge der Postreform aus den Postbankdiensten der Deutschen Bundespost hervor. Aufgrund der Vorgeschichte, die bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreicht, hat sie traditionell eine starke Stellung im Giro- und Spargeschäft.
Von strategischer Bedeutung waren der Anfang 2006 vollzogene Erwerb der BHW-Gruppe und die Übernahme von 850 Filialen der Post. Mit der Übernahme der BHW wurde eine mobile Vertriebsmannschaft von ca. 3.000 Beratern aufgebaut. Weiterhin können mehrere tausend Postfilialen für Bankdienstleistungen genutzt werden. Gleichzeitig ist die Postbank stark im Online-Banking. Viele Produkte bietet die Bank über das Internet zu günstigen Konditionen an. Postbank-Kunden können sich an den 9.000 Geldautomaten des Cash Group mit Bargeld versorgen, in den eigenen und den von der Post geführten Filialen und über den mit Shell aufgebauten Bargeldservice an rund 1.300 Tankstellenkassen.
Die Post verkaufte ab März 2009 in drei Stufen an die Deutsche Bank. Zunächst erwarb die Deutsche Bank im Zuge eines Aktientauschs 22,9% der Postbank-Anteile. Im Februar 2012 erhielt sie weitere 27,4% über eine Pflichtumtauschanleihe, und die restlich bei der Post verbliebenen 12,1% über eine Verkaufsoption. Parallel dazu kaufte die Deutsche Bank durch ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot und im gewöhnlichen Börsenhandel Anteile an der Postbank zu. Von September 2006 bis März 2009 war die Postbank ein DAX-Unternehmen; mit Wirksamwerden der Übernahme durch die Deutsche Bank sank das an der Börse gehandelte Volumen, wodurch die Aktie aus dem DAX und später auch aus dem MDAX herausfiel.
Im Frühjahr 2015 hatten die damaligen Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen noch die Trennung von der Privatkundentochter verkündet, vor allem weil die Deutsche Bank das in der Postbank gebundene Kapital dringend brauchte, um die eigenen dünnen Polster aufzufüllen. Die Postbank sollte verkauft werden; sie wurde dazu von der Börse genommen und die Entflechtung wurde vorangetrieben. Es zeigte sich jedoch, in Zeiten von Negativzinsen und ihren inzwischen unattraktiven Spareinlagen war sie am Markt nicht mehr viel wert. Um einen Wertverlust zu vermeiden, beschloss John Cryan die Rolle rückwärts - die Postbank zu behalten und zur Nutzung von Synergien vollständig zu integrieren. Im Mai 2018 wurden die Postbank und das Privat- und Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank in einer Rechtseinheit zusammengeführt, dadurch ist eine Bank mit 20 Millionen Privatkunden in Deutschland entstanden, die nach außen mit zwei Marken auftritt.