Newsbeitrag vom 03.04.2007

Citibank spürt Gegenwind in Deutschland

Das wettbewerbsintensive Geschäft mit Konsumentenkrediten hat der Deutschlandsparte der Citigroup im vergangenen Jahr das Ergebnis gedrückt. Der Vorsteuergewinn nach Risikovorsorge betrug 619 Millionen Euro nach 712 Millionen Euro in 2005. Das Jahr 2005 beinhalte einen außerordentlichen Gewinn von 55 Millionen Euro aus dem Verkauf des Kreditkartenakzeptanz-Geschäfts, erklärte man in der Pressemitteilung. Die Cost-Income-Ratio bleibt mit 46% die beste der Branche (Vorjahr: 43%). "Wir haben die Wettbewerbsintensität des Marktes unterschätzt", gab Sue Harnett, Vorstandsvorsitzende der Citibank in Deutschland, zu. Eine konkrete Gewinn-Prognose für das aktuelle Jahr wollte sie noch nicht geben. "Der Wettbewerb auf dem Markt für Kredite ist schlimmer geworden. Wir müssen deshalb neue Möglichkeiten suchen, um zu wachsen." In ihrem größten Geschäftsfeld legte die Citibank als Marktführer zwar beim Kreditvolumen um 4,1% zu, auch der Marktanteil steigerte sich von 6,4 auf 6,7 Prozent. Der deutlich rückläufige Zinsüberschuss zeigt jedoch, dass dies mit einer geringeren Profitabilität erkauft wurde.

Wachstumsmöglichkeiten sieht man nun vornehmlich in den Bereichen Kreditkarten und Vermögensberatung. An Investitionen wird nicht gespart. Zu den derzeit über 340 Standorten in Deutschland sollen in diesem Jahr weitere hinzukommen. Dabei will die Citibank ihre Präsenz in der Fläche ausbauen und auch stärker in die Vororte großer Städte gehen. Gleichfalls soll in Vertriebsmitarbeiter, Marketing und Technologien investiert werden. Auf mögliche Übernahmen angesprochen betonte Harnett, dass sich die Citibank im Deutschlandgeschäft auf Wachstum aus eigener Kraft konzentriere. Mögliche Übernahmeziele sehe man sich aber genau an, um zu prüfen, ob sie für die Bank sinnvoll wären. Auch große Zukäufe seien möglich: "Wir sind eine große Bank, wir haben eine Menge Geld."