Girokonto: Information
- Kontoangebot
Vivid Money- gebührenfrei geführtes Smartphone-Girokonto (Kontomodell Standard)
- beitragsfrei enthaltene Debit-Visa-Card
- Cashbacks auf Karteneinsätze in den ersten drei Monaten, die sich zudem ohne Verlustrisiko mit der Wertentwicklung einer Aktie verknüpfen lassen
- unterstützt sowohl Apple Pay als auch Google Pay
- weltweit bis EUR 200,00 pro Monat gebührenfrei an Geldautomaten abheben (der Auszahlungsbetrag darf dabei aber nicht unter EUR 50,00 liegen und ggf. fällt ein Entgelt des Automatenbetreibers an)
- VideoIdent möglich, papierloser Eröffnungsantrag
- Kontoangebot
N26- gebührenfrei geführt (Kontomodell Standard) und auf die Smartphone-Nutzung ausgerichtet, ein Online-Banking für den Browser ist ebenfalls verfügbar
- beitragsfrei enthaltene Debit-Mastercard
- viele benutzerfreundliche digitale Lösungen
- unterstützt sowohl Apple Pay als auch Google Pay
- in Deutschland drei Mal pro Monat gebührenfrei an Geldautomaten abheben, im weltweiten Ausland unbegrenzt (ggf. aber Auslandsentgelt von 1,70% und Entgelt des Automatenbetreibers)
- VideoIdent möglich, papierloser Eröffnungsantrag
Die meisten Bankkunden behalten ihr Girokonto selbst dann, wenn die Kosten steigen. Aus Gewohnheit bleiben sie ihrer Bank oder Sparkasse über Jahre treu. Aus gutem Grund, denn immerhin laufen regelmäßig Gehaltszahlungen, Abbuchungen und Daueraufträge über das Konto. Der empfundene Aufwand für einen Wechsel wiegt bei den meisten höher als die mögliche Kostenersparnis. Mit einem optimalen Girokonto lassen sich jedoch jährlich dreistellige Euro-Beträge sparen. Außerdem helfen die meisten Geldinstitute ihren neuen Kunden beim Wechseln, neuerdings auch über externe Webservices, die automatisch die Umsätze analysieren und den Versand an die Anzuschreibenden übernehmen. Das macht dann kaum noch Arbeit.
Aufgrund von Niedrigzinsphase und Regulierung sind bei den klassischen Geschäftsmodellen die Erträge weggebrochen. Die Kosten für die Bereitstellung der Girokonten lassen sich kaum noch wie früher aus Zinserträgen querfinanzieren. So hat man in den letzten Monaten speziell bei den Filialinstituten einige Anhebungen bei den Monatspauschalen gesehen, viel öfter wurden aber einzelne Postenpreise erhöht oder eingeführt. Mehr Spielraum haben offenbar noch die Direktbanken - der Markt bietet einige Girokonten ohne monatliche Kontoführungsgebühr. Für Auszubildende und Studenten gilt die kostenlose Kontoführung bei vielen Anbietern uneingeschränkt. Für alle anderen Kundengruppen ist ein Verzicht auf die Kontoführungsgebühr fast immer an Bedingungen geknüpft. Die Varianten reichen von einem obligatorischen monatlichen Geldeingang über ein mindestens zu haltendes Durchschnittsguthaben bis hin zur Verbindung mit Zusatzgeschäften.
Direktbanken sprechen mobile Kunden an, die keinen Wert auf ein großes Filialnetz legen. Viel Gewicht fällt hier der Bargeldversorgung zu, da das Geldziehen an fremden Automaten teuer ist. Innerhalb des Sparkassenverbunds kann man beispielsweise 24.600 Geldautomaten kostenlos nutzen. Die Genossenschaftsbanken kommen auf rund 18.500 Automaten und die Cash Group (Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank und Postbank sowie deren Tochterinstitute) kommt auf 9.000 Automaten. Ob die Bank an eines dieser Geldautomatennetze angebunden ist und ob es im eigenen Umfeld entsprechende Automaten gibt, sollte man sich anschauen. Einige Direktbanken behelfen sich, indem sie ihren Kunden eine kostenfreie Bargeldversorgung über die Kreditkarte ermöglichen und dabei die Abhebegebühren der Kartengesellschaft zu pauschalen Großhandelskonditionen übernehmen. Das Geldziehen ist dann an praktisch allen Geldautomaten im gesamten Euroraum für den Kunden kostenfrei, manchmal sogar weltweit. Wer viel reist, profitiert davon. Löchrig wurde die ansonsten komfortable Lösung, als mehrere Sparkassen und Volksbanken ihre Automaten für die Kreditkarten bestimmter Direktbanken sperrten. Eine zusätzliche Option für jeden sind neuerdings die Bargeldservices einiger Handelsketten.
Für diverse mit einem Girokonto verbundene Leistungen erheben die Banken unterschiedlich hohe Gebühren. Voraussetzung für die Belastung von Preisen ist jedoch, dass die Bank diese im Preisverzeichnis nennt. Neben dem monatlichen Grundpreis und dem Kostenfaktor Geldabheben fallen insbesondere die Gebühren für Buchungen, Bank- und Kreditkarten sowie Sollzinsen ins Gewicht. Auch bieten die Banken meist mehrere TAN-Verfahren beim Online-Banking an, nicht bei allen Banken kann ein kostenloses genutzt werden. Unnötige Ausgaben sollten vermieden werden. Denn durch Überweisungen per Beleg und den Versand von Kontoauszügen per Post werden selbst Online-Girokonten kostspielig. Andererseits werden in letzter Zeit auch vermehrt Premiumkonten angeboten, die viele Extras enthalten und/oder einen niedrigeren Sollzins versprechen. Tatsächlich kommen die meisten Kunden mit einem Standardkonto aber günstiger weg als beim Premiummodell mit hoher Kontoführungspauschale. Ohnehin ist es flexibler, statt auf eine Guthabenverzinsung des Girokontos zu setzen, oder Giro- und Tagesgeldkonto aus einer Hand haben zu wollen, überschüssiges Guthaben konsequent auf ein zum jeweiligen Zeitabschnitt gut verzinstes Tagesgeldkonto umzubuchen. Und alternativ zu den Kreditkarten, die bei Kreditwürdigkeit zum Konto erhältlich sind, kann man ebenfalls Karten anderer Banken wählen. Wichtig für die Produktauswahl bzw. -zusammenstellung ist daher zunächst, die eigenen Bedürfnisse und Gewohnheiten zu kennen, zum Beispiel welches TAN-Verfahren beim Online-Banking und welche Geldautomatenabdeckung man präferiert und ob ein für die kostenlose Kontoführung geforderter Mindestgeldeingang akzeptabel wäre.
Änderungen bei den Girokonten
- Die Postbank erhöht per 1.4.21 den Kontoführungspreis beim Kontomodell "Giro plus" auf monatlich EUR 5,90 (bisher EUR 4,90). Für per Telefon-Banking über einen Callcenter-Mitarbeiter erteilte Überweisungsaufträge belastet sie hier künftig jeweils EUR 1,90 (bisher EUR 0,90). Für per Telefon-Banking über einen Callcenter-Mitarbeiter erteilte Daueraufträge bleibt es laut den Angaben im Preis- und Leistungsverzeichnis hingegen bei jeweils EUR 0,90. Und über den Sprachcomputer erteilt sind die beiden Auftragsarten weiterhin kostenfrei.
- Consorsbank wird Girokonten, die ab 27.3.21 eröffnet werden, nur noch kostenlos führen wenn mindestens EUR 700,00 pro Kalendermonat eingehen oder der Kontoinhaber unter 28 Jahre alt ist. Der Geldeingang (es ist kein Gehaltseingang gefordert) von mindestens EUR 700,00 ist eine Bedingung, auf die zuvor schon mehrere Wettbewerber umstellten, und zwar ING, 1822direkt beim "Girokonto Klassik", die Commerzbank bei ihrem Standard-Preismodell und die DKB mit den Vorteilen beim Aktivkundenstatus. Ohne den Geldeingang werden bei Consorsbank EUR 4,00 pro Monat fällig. Zudem wird bei diesen neuen Konten wie bei denen der Challenger-Banken nur noch eine Debit-Kreditkarte ausgestellt, die Debit-Visa-Card. Wer auf eine girocard nicht verzichten möchte, kann sie auf expliziten Wunsch für EUR 12,00 im Jahr hinzubestellen. Bestehende Girokonten und die, die bis 26.3.21 noch eröffnet werden, betreffen die beiden Änderungen nicht, hier bleibt es bei der kostenlosen Kontoführung ohne Bedingung und dem beitragsfreien Doppel aus girocard und Debit-Visa-Card. Allerdings schickt Consorsbank schon seit einigen Monaten am Ende der Kartengültigkeit der girocard nur noch sofern sie regelmäßig genutzt wurde automatisch eine Folgekarte zu. Und wenn der Kontoauszug auf Kundenwunsch zusätzlich zum Einstellen ins Online-Postfach per Post versendet wird, erhebt Consorsbank bei allen Kunden künftig ein Entgelt von EUR 1,50 pro Sendung, zuzüglich zu den bislang schon in Rechnung gestellten Portokosten.
- Die Targobank passt zum 1.3.21 die Bedingung für die kostenlose Kontoführung bei "Online-Konto" und "Komfort-Konto" an, stellt dabei künftig allein auf den Gehaltseingang ab. Bislang entfiel der Grundpreis, wenn man entweder den Gehaltseingang in geforderter Höhe hatte oder eine Geldanlage auf Konten oder Depots der Targobank unterhielt, beim Online-Konto ab EUR 10.000 Geldanlage und beim "Komfort-Konto" ab EUR 25.000.
- Bei der Degussa Bank kostet die girocard im Kontomodell "GiroBasic" ab 6.2.21 jährlich EUR 10,00 (bisher EUR 7,50).
- Die EDEKABANK hat den Einkaufsbonus zum Jahresende eingestellt, bei ihrem Girokonto war er das Alleinstellungsmerkmal. Sie teilte es den Kunden vorab in einem Schreiben mit. Der Einkaufsbonus werde ein letztes Mal im Januar für das Jahr 2020 ausgeschüttet. Er betrug 1,00% der mit girocard bezahlten Einkäufe in teilnehmenden EDEKA-Märkten, maximal EUR 50,00 pro Jahr.
- Die Deutsche Skatbank strich beim "BusinessKonto", einem Girokonto für Geschäftskunden, zum 31.12.20 die Regelung zur kostenlosen Kontoführung ab EUR 500,00 Habenumsatz. Das bedeutet, künftig fallen unabhängig davon immer EUR 5,00 Gebühr pro Monat an. Die Regelung bestand seit Juli 2012, sie war schlussendlich ein Zwischenschritt von einer generell kostenlosen Kontoführung zur jetzigen Bepreisung.
- Bei den privaten Girokonten strich die Deutsche Skatbank zum 31.12.20 das Freikontingent von 50 Posten im Monat an gebührenfreien beleghaften Buchungen, künftig fallen die EUR 2,00 Gebühr bereits ab dem ersten beleghaften Buchungsposten an. Für beleglose Buchungsposten besteht das separat dafür eingerichtete Freikontingent weiter.
- Die Postbank stellte zum 31.12.20 ihr Select-Programm ein. Sie habe in den letzten Jahren ihre Leistungen stetig ausgebaut, sodass viele der Leistungen bereits für alle Kunden verfügbar seien. Mit dem seit dem Jahr 2007 betriebenen Select-Programm wollte die Postbank ihre ertragreichsten Kundenverbindungen besser betreuen. Wer bestimmte Produkte wie das Premium-Kontomodell "Giro extra plus" oder die "Visa Card Platinum" nutzte oder ein hohes Anlagevolumen bei der Postbank unterhielt, wurde automatisch als Select-Kunde segmentiert und erhielt dadurch einige wenige Vorteile. Für Select-Kunden bestand eine eigens eingerichtete Hotline mit kürzeren Wartezeiten und persönlichem Service, zudem wurden vorfrankierte Girobriefumschläge zur Verfügung gestellt und mit beidem verbunden eine priorisierte Auftrags- und Reklamationsbearbeitung. Die im Select-Programm angebotenen Services Schlüsselfund, Notfallbargeld und Online-Dokumententresor sind nun ausgelaufen. Die durch Select reduzierten Kartenpreise der Visa Card Platinum und der Gold-Doppel sollen bei unverändert bestehenden Kartenverträgen erhalten bleiben.
- dm-drogerie markt akzeptiert beim Bargeldservice seit 17.12.20 auch die Debit- und Kreditkarten von Mastercard. Ein Bargeldservice ist mittlerweile bei vielen Händlern verfügbar, in der Regel haben jedoch ausschließlich diejenigen, die mit einer girocard an der Kasse zahlen, die Möglichkeit, gleichzeitig Bargeld abzuheben. Um bei dm-drogerie markt den Service nutzen zu können, muss mindestens ein Produkt gekauft werden, unabhängig von dessen Preis.
- Die Commerzbank unterstützt seit 15.12.20 SwatchPay - eine weitere Möglichkeit mit einer Uhr zu bezahlen. Bei den mobilen Bezahldiensten bietet die Commerzbank außerdem Apple Pay, Google Pay, Fitbit Pay, Garmin Pay an. SwatchPay wird in der Schweiz schon von einigen Banken unterstützt, in Deutschland war man bislang auf die virtuelle Prepaid-Mastercard von VIMpay angewiesen. Das kontaktlose Bezahlen mit SwatchPay funktioniert über das Hinterlegen einer Mastercard oder einer Visa Card einer teilnehmenden Bank. Bei inzwischen 14 Modellen der Kunststoffuhren ist der notwendige NFC-Funkchip verbaut, er steckt unter dem Zifferblatt. Die Uhren kosten über die Hersteller-Webseite EUR 85,00 oder EUR 105,00.
- TransferWise, ein Anbieter mit Sitz in London, bei dem es vor allem darum geht, die sonst oft sehr hohen Kosten bei Überweisungen ins Ausland zu reduzieren, migrierte seine Kunden aus dem Europäischen Wirtschaftsraum per 14.12.20 auf seine belgische E-Geld-Tochter. Aufgrund der Funktionsweise von TransferWise ergeben sich für den Kunden keine großen Änderungen: Überweisungen und Aktivitäten werden von der belgischen Tochter ausgeführt, wenn Geld aus dem Europäischen Wirtschaftsraum überwiesen wird oder der Kunde dort wohnt und das "Multi-Währungs-Konto" von TransferWise besitzt. Beim Multi-Währungs-Konto kann der Kunde eigene Kontonummern für gleich mehrere Wirtschaftssysteme nutzen, unter anderem eines für die Eurozone mit einer BE-IBAN und eines für Großbritannien mit einer GB-IBAN.
- Consorsbank erhöhte per 5.12.20 das Auslandsentgelt von 1,75% auf 2,10%, das bei ihr mit girocard und Visa Card beim Abheben und Bezahlen in Fremdwährung und generell außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums anfällt.
- Die DKB führte beim Girokonto und dem dazugehörigen Visa-Card-Konto und dem optional zusätzlich für die Tagesgeldanlage erhältlichen Kreditkartenkonto einen Negativzins ein, und zwar für die Guthabenteile größer EUR 100.000 in Höhe von derzeit minus 0,50%. Bestandskonten betrifft es nicht, nur Verträge, die ab 3.12.20 abgeschlossen werden. Die Freigrenze wird auf jeder der drei Kontenarten eingeräumt. Parallel dazu kündigte die DKB an, 2021 ein Tagesgeld - eines das nicht kartenbasiert ist - einführen zu wollen. Auch das neue Tagesgeld wird sie nur in Verbindung mit dem Girokonto anbieten und nur mit 0,01% für die Guthabenteile bis EUR 100.000 verzinsen. Allerdings werden dort dann auch die Kunden ohne den Aktivkundenstatus den Guthabenzins erhalten und Umbuchungen zwischen Girokonto und Tagesgeld werden schneller als bislang ersichtlich sein.
- Revolut, bislang ausschließlich auf die Nutzung mit mobilen Endgeräten ausgerichtet, ermöglicht seinen Kunden nun auch den Zugang über den Browser. Die Webanwendung ist noch nicht so funktionsstark wie die App, aber die Umsätze kann man sich ansehen, Guthaben per Kreditkarte aufladen und den Kundensupport per Chat kontaktieren.
- Die HypoVereinsbank gibt seit 24.11.20 neben der girocard als zusätzliche Bankkarte auch eine Debit-Visa-Card heraus. Die Debit-Visa-Card kann in den Kontomodellen "PlusKonto", "ExklusivKonto" und "Startkonto" beitragsfrei hinzubestellt werden. Sie ist für volljährige Personen erhältlich, die PIN lässt sich frei wählen. Die Kunden können sich somit für beide Bankkarten entscheiden, oder nur für die girocard, oder nur für die Debit-Visa-Card. Für Kontoinhaber des "AktivKontos" kostet die Debit-Visa-Card EUR 15,00 pro Jahr, denn in diesem Kontomodell ist auch die girocard bepreist. Die 16-stellige Kartennummer und die Prüfnummer ermöglichen Einkäufe im Internet und den Einsatz mit Apple Pay. Das Geldabheben mit der Debit-Visa-Card ist bei ExklusivKonto und Startkonto weltweit gebührenfrei (ggf. aber Entgelt des Automatenbetreibers), bei PlusKonto und AktivKonto ist es nur an Geldautomaten des UniCredit-Konzerns gebührenfrei, die HypoVereinsbank ist ein Teil davon. Die Kreditkartengesellschaft Visa kündigte parallel an, dass in den nächsten Monaten ein Kartenangebot mit der hauseigenen Debit-Lösung auch bei comdirect und DKB kommen werde.