Brokerage: Information
- Depotangebot/Anzeige
Consorsbank- Depot-Neukunden können im Eröffnungsmonat und in den weiteren zwölf Monaten für EUR 0,95 Orderentgelt über Tradegate handeln (ausgenommen sind die Einmalanlagen in ETFs, zu denen Aktionskonditionen bestehen)
- EUR 150,00 Geldprämie bei mindestens EUR 10.000 Depotvolumen zum Stichtag, es gelten Bedingungen
- Neukundenangebot/Anzeige
justTrade- EUR 1,00 Orderentgelt gleich an drei Handelsplätzen: Tradegate, Lang & Schwarz und Quotrix
- via App und via Browser
- als Einmalanlage sind rund 1.500 ETFs von Amundi, Global X, iShares, J.P. Morgan, UBS, VanEck, Valour, Vanguard, Xtrackers und Wisdom Tree verfügbar
- große Auswahl bei Kryptowährungen und günstig handelbar
Beim Vergleich der Online-Broker gibt es zum einen die Etablierten wie comdirect, Consorsbank, ING, maxblue und S Broker. Ihr Orderangebot an in- und ausländischen Wertpapieren, Fonds zu reduzierten Ausgabeaufschlägen und ETF-Sparplänen ist umfassend, die Kosten transparent, die Eingabemasken komfortabel und der Kundenservice in der Regel überzeugend. Detaillierte Informationen zum Angebot und zu den handelbaren Wertpapieren lassen den Unterschied bereits auf den Webseiten erkennen. Online-Broker, die hier aufschließen möchten, haben oft nur eine Chance durch niedrigere Preise zu überzeugen oder sich in einer Nische zu profilieren. Viele Wertpapieranleger, die sich neu für ein Depot entscheiden, gehen derzeit zu Smartbroker oder onvista bank. Auch dies sind Allrounder mit umfassenden Handelsmöglichkeiten, aber oft deutlich günstiger. Und dann gibt es noch Neugründungen wie Trade Republic, justTrade und Scalable Capital Broker, wo man fast zu Nullsätzen handeln kann, dafür aber oft schlechtere Spreads in den Kursen hat, da der Handel auf ein bzw. zwei von Partnern betriebene Handelsplätze eingeschränkt ist.
Um den passenden Anbieter zu finden, sollten Sie Ihr Nutzerprofil vorher festlegen. Überlegen Sie sich also, welche Art von Wertpapieren Sie wo handeln, wie hoch die Ordervolumen gewöhnlich sind, ob Sie Ihre Wertpapieraufträge in der Regel limitieren und wie oft im Jahr etwa Trades stattfinden.
Bei häufigen Trades kommt es stärker auf die Orderkosten an. Es fällt auf, dass einige Online-Broker je nach Ordergröße deutlich unterschiedliche Preise je Order erheben, sodass einer, der für kleine Orders gut geeignet ist, nicht unbedingt auch für größere Orders vorne liegt. Teilweise sind Mindest- und Höchstprovisionen gesetzt. Für inaktive Anleger schlagen etwaige Depotkosten stärker zu Buche, für diese wäre ein kostenlos geführtes Depot wie bei Consorsbank, ING, onvista bank oder maxblue ideal. Manchmal ist die kostenlose Depotführung an bestimmte Bedingungen geknüpft wie eine Transaktion im Quartal oder das Investieren per Sparplan, dann muss man schauen, ob dies die vorgesehene Nutzung nicht allzu stark einschränkt. Und manchmal ist für Guthaben auf dem Depot-Verrechnungskonto ein Negativzins zu zahlen. Nicht zuletzt unterscheiden sich die Online-Broker auch im Leistungsumfang. Dazu gehört insbesondere, ob die gewünschten Wertpapiere über den Online-Broker überhaupt handelbar sind und welche Handelsplätze zur Verfügung stehen. ETF-Anleger werden sich entsprechend zum Auf- oder Ausbau eines ETF-Bestands für Aktionen und die verfügbaren Sparpläne interessieren. Andere kaufen Einzelwerte und wollen dabei auch auf ausländische Börsenplätze zurückgreifen können. Da fast jeder Anbieter mit einer eigenen Tarifstruktur aufwartet und sich auch das Leistungsangebot stark unterscheidet, gestaltet sich der Vergleich durchaus schwierig. Folglich finden sich jedoch auch Angebote, die dem eigenen Bedarf recht gut entsprechen.
Änderungen bei den Brokerage-Angeboten
- Traders Place schließt eine kleine Lücke im Handelsangebot, unter Konditionen ist ergänzt worden, dass Lang & Schwarz ab Oktober 2023 verfügbar sein soll. Der Orderbepreisung ist dabei anders als zu den anderen inländischen Börsen und Handelsplätzen. Seitens Traders Place werden zu Lang & Schwarz lediglich EUR 1,00 erhoben, seitens Baader Bank allerdings pauschal EUR 5,00. In der Summe somit EUR 6,00 pro Order.
- Die Consorsbank stockte am 20.9.23 bei ihrem Eröffnungsangebot für Depot-Neukunden bei ansonsten gleichen Bedingungen die Geldprämie für das Wertpapiervolumen auf, von EUR 100,00 auf EUR 150,00. Zum Erhalt der Geldprämie muss das neu eingerichtete Depot zu einem bestimmten Stichtag in etwas mehr als acht Monaten ein Wertpapiervolumen von mindestens EUR 10.000 aufweisen. Es kann durch Wertpapierübertrag von einer anderen Bank und/oder durch Wertpapierkauf erreicht werden. Die Geldprämie ist nur ein Bestandteil des Eröffnungsangebots. Auch können die Depot-Neukunden am Handelsplatz Tradegate im Eröffnungsmonat und in den darauf folgenden zwölf Monaten zu EUR 0,95 Orderentgelt handeln. Die EUR 0,95 sind dabei die Handelsplatzgebühr, die Consorsbank am Handelsplatz Tradegate erhebt.
- Die Postbank gibt die Anzahl der bei ihr sparplanfähigen ETFs seit 18.9.23 mit rund 360 an, zuvor 140.
- flatex erhöht den Zinssatz für die vielen Kunden automatisch zur freien Verwendung bereitgestellten Kreditlinie, dem "flex-Kredit", um 1,60 Prozentpunkte. Die Kreditlinie hatte flatex im März 2016 eingeführt. Im Zins war sie sehr konstant und günstig. Während das Zinsniveau am Markt stark anstieg, beließ flatex den Sollzins über viele Monate bei den zuletzt geltenden 5,90% p. a. (effektiv 6,03% p. a.). Jetzt steigt er auf 7,50% p. a. (effektiv 7,71% p. a.). Im Neugeschäft gilt der neue Zinssatz bereits seit dem 16.9.23. Bestandskunden hat flatex mit einem Schreiben im Online-Postfach den Kredit mit Wirkung zum 30.11.23 gekündigt, und gleichzeitig einen neuen flex-Kredit zur nahtlosen Anschlussfinanzierung mit dem neuen Sollzins angeboten. Offenbar ist die Kündigung notwendig, da die bisherige Vereinbarung eine solche Anpassung nicht abdeckt. Handlungsbedarf für die Kunden besteht nur dann, wenn sie mit den Kreditkonditionen nicht einverstanden sind; der ausstehende Sollsaldo soll dann ausgeglichen werden.
- Trade Republic hat am 15.9.23 das Handelsangebot um Anleihen erweitert, allerdings lediglich um eine Auswahl an 500 Staats- und Unternehmensanleihen. Außerdem informierte Trade Republic über ein Update der App, das die Benutzeroberfläche noch intuitiver machen soll, und über eine Erhöhung des Zinssatzes für nicht investierte Gelder zum 1.10.23 von 2,00% auf 4,00%. Trade Republic neigt dazu, Neuerungen arg überschwänglich zu kommunizieren. So steht in der Pressemitteilung unter anderem ein solches Zitat: "Heute öffnen wir diese Anlageklasse als erster Broker in Europa für Privatanleger. Bis heute waren Anleger auf teure Banken oder Berater angewiesen, um Zugang zum Anleihemarkt zu erlangen." Und weiter solche Aussagen: "Trade Republic löst zwei wesentliche Herausforderungen des Anleihemarktes für Anleger: Anleihen erfordern in der Regel ein Mindestinvestment von EUR 1.000 und sind somit für viele Menschen oft nicht bezahlbar. Darüber hinaus ist der Anleihemarkt unübersichtlich und es fällt schwer, die liquiden Produkte zu finden." Tatsächlich ist Anleihehandel mittlerweile auch bei Neobrokern angekommen (Beispiel Traders Place) und normalerweise nicht auf bestimmte Titel eingeschränkt. Der Vorteil bei Trade Republic ist, dass wie bei deren Aktienhandel bereits ab einem Euro investiert werden kann, man also auch Bruchteile bekommt. Gerade bei Anleihen ist das eine schöne Sache, denn deren Stückelung, die kleinstmögliche Einheit, lautet meist auf EUR 100,00 oder EUR 1.000 Nennwert. Die ganzen Stücke werden über den Partner Lang & Schwarz abgewickelt. Beim Bruchteilhandel ist Trade Republic selbst die Gegenpartei. An direkten Orderentgelten wird für den Trade nur der eine Euro Fremdkostenpauschale erhoben. Zur Zinserhöhung heißt es in der Pressemitteilung einzig, dass Trade Republic auf nicht investierte Gelder den von den Partnerbanken erhaltenen Zinssatz von 4,00% allen Bestands- und Neukunden ab 1.10.23 weiterleite. Durch eine Anzeige in der App geht hervor, dass weiterhin nur Guthabenteile bis EUR 50.000 verzinst werden und der Kunde die 4,00% nur erhält, wenn er sie manuell in der App aktiviert. Das Aktivieren ist dort unter "Cash" > "Vorteile" möglich. Zur Erinnerung: Nicht investierte Kundengelder lässt Trade Republic auf Treuhandsammelkonten bei vier Bankpartnern verwahren. Aufgrund dieser ungewöhnlichen Sammelkonto-Konstruktion ist nicht eindeutig geklärt, ob im Entschädigungsfall tatsächlich EUR 100.000 je Trade-Republic-Kunde gesichert sind. Der Geschäftspartner für die Partnerbanken ist Trade Republic, der einzelne Kunde hat keinen direkten Anspruch. Trade Republic muss ihn im Entschädigungsfall gegenüber der Einlagensicherung oder im Insolvenzverfahren gegenüber dem Insolvenzverwalter für die Kunden realisieren. Das Risiko, dass dabei etwas schief geht, wälzt Trade Republic in der Kundenvereinbarung auf den Kunden ab.
- Scalable Broker legte am 23.8.23 ähnlich wie im Juni eine Bonusaktion zur Verzinsung im Broker-Modell "Prime+" auf (Update: Am 17.9.23 wurde sie schon beendet). Insgesamt sind bis zu 4,00% p. a. in den vier Monaten von September bis Dezember 2023 erhältlich. Dieses Mal sind die Bedingungen aber arg kompliziert und für weniger Interessenten passend, denn die Aktion gilt nur für Neukunden und Kunden, die erstmalig von "Free Broker" oder "Prime Broker" auf Prime+ upgraden, dann aber auch nur auf Neugeld. Und zudem sind im Zeitraum September bis Dezember 2023 mindestens vier Wertpapiertransaktionen zu erbringen, Sparpläne werden dabei berücksichtigt. Letztlich ist das kaum noch als Tagesgeldangebot zu sehen, sondern als Eröffnungsangebot zum Brokerage. Die Verzinsung auf dem Depot-Verrechnungskonto wird durch einen Bonus aufgestockt. Die weiterhin geltende Verzinsung von derzeit 2,60% p. a. kommt von der Baader Bank. Der jetzige Bonus in Höhe 1,40% p. a. kommt von Scalable Capital. Der Bonus ist in dem Angebot kein Zins, sondern eine Geldprämie. Steuerlich macht das einen Unterschied; solche Geldprämien sind vom Empfänger als sonstige Einkünfte zu versteuern, sofern sie insgesamt, gegebenenfalls mit weiteren sonstigen Einkünften, EUR 256,00 oder mehr im Kalenderjahr betragen. Prime+ ist mit EUR 4,99 pro Monat kostenpflichtig. Zins und Bonus sind auf Guthabenteile bis EUR 100.000 begrenzt. Neukunden des Scalable Brokers erhalten den Bonus, wenn sie im Aktionszeitraum, der längstens bis 31.12.23 gelten soll, aber vorzeitig beendet werden kann, das Depot im Modell Prime+ eröffnen und einzahlen. Bestandskunden, die im Aktionszeitraum erstmalig auf Prime+ upgraden, erhalten den Bonus ausschließlich auf Neueinlagen, die ihren zum Stichtag 22.8.23 bestehenden Einlagenbestand übersteigen. Gutschriften aus Wertpapierverkäufen werden dabei nicht als Neueinlagen berücksichtigt und den Gegenwert von abgehenden Depotüberträgen zieht Scalable Capital laut den Bedingungen ab. Voraussetzung für die Gutschrift des Bonusses ist zudem, dass der Kunde bis zur Gutschrift, die bis zum 31.1.24 erfolgen soll (also einen Monat nach dem Bonuszeitraum), ununterbrochen Prime+ abonniert hat.
- Der S Broker stellte für Neukunden speziell im Alter von 18 bis einschließlich 25 Jahren ein neues Eröffnungsangebot zusammen. Über das seit dem 1.8.23 mit der Bezeichnung "Young Invest Depot" laufende Angebot kann man sich bis zum 26. Geburtstag eine Depotpreisbefreiung und vergünstigten Handel an den Handelsplätzen Baader und Baader Limit sichern. Die vergünstigte Orderprovision an den genannten Handelsplätzen beträgt EUR 1,99 je Online-Order. Zusätzlich fallen die Handelsplatzgebühr (EUR 0,99) und das Ausführungsentgelt (EUR 0,49) an, gegebenenfalls auch fremde Spesen. Als zusätzliches Geschenk erhalten die jungen Neukunden vom S Broker einmalig einen BestChoice-Gutschein im Wert von EUR 50,00. Dieser wird nach dem ersten Wertpapierkauf versendet, auch die erste Ausführung eines Sparplans zählt als solcher Kauf.
- Die angekündigte Preview zur neuen Markenidentität und zum Layout von Webanwendung und App für den Smartbroker ist jetzt auf einer neu eingerichteten Domain zu sehen, unter smartbrokerplus.de. Das Design ist in Schwarz, Weiß und Neongrün gehalten und wirkt sehr modern - ähnlich wie bei Scalable Broker. Auf der neuen Plattform bei der Baader Bank wird Smartbroker zu Smartbroker+. Momentan ist die Möglichkeit der Depoteröffnung auf beiden Domains ausgesetzt. Interessierte können sich per E-Mail informieren lassen, um über den Start auf der neuen Plattform benachrichtigt zu werden. In der Rubrik "wirklich oft gestellte Fragen" ist angegeben, es dauere nicht mehr lange, "ab August" soll man handeln können. Es wird erwartet, dass die freie Auswahl zwischen den Börsenplätzen sowie das Ordern über Payment-for-Order-Flow-Handelsplätze weitgehend gleich gehalten wird, denn das zeichnete Smartbroker aus. In den FAQs sind alle bisherigen deutschen Börsen und Handelsplätze als geplant aufgeführt. Und alle gängigen Wertpapierarten, namentlich Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine sollen handelbar sein. Das Preis- und Leistungsverzeichnis ist noch nicht veröffentlicht. Vorerst werde es nur Einzeldepots geben. Gemeinschafts-, Minderjährigen- oder Firmendepots sowie Wertpapierkredite oder Kryptowährungen werden zum Start noch nicht angeboten.
- Smartbroker änderte mit Wirkung zum 5.7.23 den Ausführungsort von Sparplänen der Wertpapierklassen Aktien und ETFs, und zwar von Lang & Schwarz zu Tradegate. Smartbroker informierte darüber am Ende der Vermögensübersicht zum 30.6.23. In den FAQs ist hingegen noch Lang & Schwarz als Ausführungsort für solche Sparpläne genannt.