Brokerage: Information
- Depotangebot/Anzeige
Consorsbank- gebührenfreie Konto- und Depotführung
- Depot-Neukunden können im Eröffnungsmonat und in den folgenden zwölf Monaten für EUR 0,95 Orderentgelt über Tradegate handeln (ausgenommen sind die Einmalanlagen in ETFs, zu denen Aktionskonditionen bestehen) und in den ersten zwölf Monaten Wertpapiere ohne Ausführungsentgelt per Sparplan besparen
- Depotangebot/Anzeige
Scalable Broker- gebührenfreie Konto- und Depotführung
- Orders auf gettex kosten im Free Broker jeweils nur EUR 0,99 Orderentgelt
- Prime+ Broker für monatlich EUR 4,99 buchbar: dann auf gettex EUR 0,00 Orderentgelt bei einem Ordervolumen ab EUR 250,00 und Guthabenverzinsung von derzeit 2,60% für Guthabenteile bis EUR 100.000 (Neukunden 4,00% p. a. für Guthabenteile bis eine Million Euro in den ersten vier Monaten) auf dem Depot-Verrechnungskonto
- Handel auf Xetra Frankfurt ebenfalls möglich, für EUR 3,99 Orderentgelt + 0,01% vom Kurswert Handelsplatzgebühr (mind. EUR 1,50)
- sehr umfangreiches Angebot bei den ETF-Sparplänen
Beim Vergleich der Online-Broker gibt es zum einen die Etablierten wie comdirect, Consorsbank, ING, maxblue und S Broker. Ihr Orderangebot an in- und ausländischen Wertpapieren, Fonds zu reduzierten Ausgabeaufschlägen und ETF-Sparplänen ist umfassend, die Kosten transparent, die Eingabemasken komfortabel und der Kundenservice in der Regel überzeugend. Detaillierte Informationen zum Angebot und zu den handelbaren Wertpapieren lassen den Unterschied bereits auf den Webseiten erkennen. Andere wie flatex überzeugen eher durch niedrige Preise oder indem sie sich in bestimmten Segmenten profilieren. Zahlreiche Wertpapieranleger, die sich neu für ein Depot entscheiden, gehen derzeit allerdings zu Neobrokern wie Scalable Broker, Trade Republic, Smartbroker+ oder Traders Place, wo man an bestimmten Handelsplätzen fast zu Nullsätzen handeln kann. Dafür ist die Auswahl an Handelsplätzen dort üblicherweise auf die Partner eingeschränkt (trifft auf Smartbroker+ und Traders Place nicht zu) und man hat das eine oder andere mal etwas schlechtere Spreads in den Kursen.
Um den passenden Anbieter zu finden, sollten Sie Ihr Nutzerprofil vorher festlegen. Überlegen Sie sich also, welche Art von Wertpapieren Sie wo handeln, wie hoch die Ordervolumen gewöhnlich sind, ob Sie Ihre Wertpapieraufträge in der Regel limitieren und wie oft im Jahr etwa Trades stattfinden.
Bei häufigen Trades kommt es stärker auf die Orderkosten an. Es fällt auf, dass einige Online-Broker je nach Ordergröße deutlich unterschiedliche Preise je Order erheben, sodass einer, der für kleine Orders gut geeignet ist, nicht unbedingt auch für größere Orders vorne liegt. Teilweise sind Mindest- und Höchstprovisionen gesetzt. Für inaktive Anleger schlagen etwaige Depotkosten stärker zu Buche, für diese wäre ein bedingungslos kostenlos geführtes Depot ideal. Manchmal ist die kostenlose Depotführung an bestimmte Bedingungen geknüpft wie eine Transaktion im Quartal oder das Investieren per Sparplan, dann muss man schauen, ob dies die vorgesehene Nutzung nicht allzu stark einschränkt. Und manchmal ist für Guthaben auf dem Depot-Verrechnungskonto ein Negativzins zu zahlen. Nicht zuletzt unterscheiden sich die Online-Broker auch im Leistungsumfang. Dazu gehört insbesondere, ob die gewünschten Wertpapiere über den Online-Broker überhaupt handelbar sind und welche Handelsplätze zur Verfügung stehen. ETF-Anleger werden sich entsprechend zum Auf- oder Ausbau eines ETF-Bestands für Aktionen und die verfügbaren Sparpläne interessieren. Andere kaufen Einzelwerte und wollen dabei auch auf ausländische Börsenplätze zurückgreifen können. Da fast jeder Anbieter mit einer eigenen Tarifstruktur aufwartet und sich auch das Leistungsangebot stark unterscheidet, gestaltet sich der Vergleich durchaus schwierig. Folglich finden sich jedoch auch Angebote, die dem eigenen Bedarf recht gut entsprechen.
Änderungen bei den Brokerage-Angeboten
- Bei Smartbroker+ ist seit 11.7.24 nun auch der angekündigte Wertpapierkredit verfügbar. Kunden können ihn im eingeloggten Bereich unter "Profil" > "Wertpapierkredit" beantragen, sofern ein Mindestdepotvolumen von EUR 1.000 vorhanden ist. Der Kredit kann für jedes Unterdepot separat beantragt werden. Der mögliche Kreditrahmen richtet sich nach dem ermittelten Beleihungswert. Der variable Sollzins für in Anspruch genommene Beträge errechnet sich aus der Formel 3-Monats-Euribor plus 3,00% p. a., was derzeit 6,73% p. a. ergibt. Auch Scalable Broker und Traders Place, die ebenfalls die Baader Bank als Depotbank haben, bieten den Wertpapierkredit der Baader Bank an, zu der gleichen Zinskondition. Der Antragsprozess ist aufwandsarm umgesetzt. Nach dem Beantragen mit wenigen Klicks erhält der Kunde innerhalb eines Werktages ein Kreditangebot, das er innerhalb von 72 Stunden annehmen kann. Erst ab einem Kreditrahmen von EUR 100.000 ist eine Selbstauskunft mit Angaben zu den Einkommens- und Vermögensverhältnissen erforderlich. Zur Bonitätsprüfung wird nicht die Schufa genutzt, sondern Creditreform.
- flatex verschlechterte das Neukundenangebot an zwei Stellen: Den vergünstigten Orderpreis gewährt flatex bei Depoteröffnung ab 1.7.24 für zwölf Monate, zuvor für den langen Zeitraum von drei Jahren. Und der vergünstigte Orderpreis beträgt im neuen Angebot in der Summe mit dem Handelsplatzentgelt EUR 3,90 statt zuvor EUR 3,00.
- Traders Place senkte am 1.7.24 die Mindestsparrate für Wertpapiersparpläne von EUR 20,00 auf EUR 10,00.
- Smartbroker+ erhebt für kleine Orders über gettex - im Volumen unter EUR 500,00 - seit 27.6.24 nur noch EUR 1,00 Orderentgelt (vorher EUR 4,00). Dies bezieht sich auf den Handel mit Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs, aber nicht auf Derivate. Orders mit einem Volumen ab EUR 500,00 über gettex waren bei Smartbroker+ schon von Anfang an begünstigt, hier wird überhaupt kein direktes Entgelt erhoben. Zudem baute Smartbroker+ das Angebot an Aktien-Sparplänen deutlich aus, auf rund 2.500 verfügbare Aktien (vorher 100).
- Der Neobroker finanzen.net zero ermöglicht es jetzt, die Sparraten für Wertpapiersparpläne per Lastschrift von einem externen Konto abbuchen zu lassen. Das war bislang bei ihm nicht möglich, ist bei vielen anderen Brokern aber Standard. Vor Kurzem erweiterte finanzen.net zero auch die möglichen Ausführungstermine für die Wertpapiersparpläne. Seitdem können sie auch mit wöchentlicher und zweiwöchentlicher Ausführung eingerichtet werden und die monatlichen Sparpläne können wahlweise auf den 6., 14., 21. und 29. eines Monats gelegt werden.
- Bei Trade Republic kam es zu mehreren Vorfällen. Der Neobroker führt die Wertpapierabwicklung nun mit der eigenen Banklizenz selbst durch, nicht mehr über die Großbank HSBC. Idealerweise hätte die Umstellung lautlos im Hintergrund geschehen sollen. In den sozialen Medien beklagten zahlreiche verunsicherte Kunden aber bald darauf erheblich verspätete Dividendenzahlungen. Besonders kritisch wurde wahrgenommen, dass Trade Republic nicht zeitnah auf diese Beschwerden reagierte. Noch gravierender sind Berichte über falsche Abzüge bei Wertpapierverkäufen betreffend Steuern bzw. Verrechnungstöpfe, da offenbar mit völlig falschen Einstandskursen gerechnet wurde bzw. wird. CEO Christian Hecker sah sich gezwungen, in einem Podcast-Interview Stellung zu beziehen. Er räumte Kommunikationsmängel ein, sieht die technischen Probleme inzwischen aber als erledigt an und betonte, dass man die Dividenden zwar nicht wie gewohnt in Echtzeit auszahlen konnte, aber noch innerhalb der Vorgaben und der branchenüblichen Praxis von wenigen Tagen. Insgesamt ging Hecker wenig auf den Vertrauensverlust ein, sondern eher darauf, dass bei einer so großen Umstellung nie alles vollkommen perfekt laufen könne. Parallel dazu wurde bekannt, dass Trade Republic ausgerechnet in dieser angespannten Phase den Kundenservice, der bisher in der Trade Republic Service GmbH angesiedelt war, an externe Dienstleister ausgelagert hat. Berichten zufolge wurde die Servicetochter geschlossen und etwa 60 ihrer Mitarbeiter entlassen, nur wenigen wurde ein Wechsel zur Muttergesellschaft angeboten. Trade Republic erklärte, der Schritt seit seit einigen Monaten vorbereitet worden und solle die Servicequalität verbessern. In der Regel werden solche Maßnahmen jedoch oft zur Kosteneinsparung ergriffen und gehen ganz im Gegenteil eher zulasten der Qualität. Vielleicht lassen sich die Kapazitäten so wenigstens aber schnell skalieren. Trade Republic hat innerhalb weniger Monate erst die Banklizenz erhalten und dann mit neuen Produkten viele Kunden gewonnen. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der Kundenanfragen. Da Trade Republic keinen telefonischen Support anbietet, können sich Kunden ausschließlich schriftlich an das Unternehmen wenden - und warten mitunter lange, weil sich viele unbeantwortete Anfragen angestaut haben.
- Trade Republic hat die Bedingungen für das "Saveback"-Programm geändert. Seit Mitte Juni wird die 1,00%-Rückvergütung nicht mehr auf Kartenzahlungen über PayPal gewährt. Dies betrifft die ganz normalen Zahlungen über PayPal, die Geld-senden-Funktion war zuvor schon wie branchenüblich ausgenommen. Um weiterhin Saveback zu erhalten, müssen die Kunden ihre Debit-Visa-Card direkt einsetzen. Die Änderung wurde ohne aktive Benachrichtigung der Kunden vorgenommen und der Ausschluss lediglich in den FAQ vermerkt. Dort heißt es nun: "Du erhältst keinen Saveback auf Überweisungen (z. B. an andere PayPal-Konten), Bargeldabhebungen, Investitionen, Einzahlungen und Zahlungen über PayPal […]." Die Vermutung liegt nahe, dass Trade Republic bei dem für sie teuren Saveback-Programm nicht auch noch einen großen Teil der vereinnahmten Interbankenentgelte an PayPal abgeben will.
- Traders Place gibt die Orderpreise auf der Konditionsseite und im Preis- und Leistungsverzeichnis nach mehrmaligem Überarbeiten zur Mitte des Monats Juni klarer an. Bislang war es einer der Kritikpunkte, denn augenfällig als Orderpreis ausgewiesen wurde bislang der Anteil, den Traders Place erhält. Dazu war aber noch der größere Anteil zu addieren, den die Baader Bank erhält und der als Fremdkosten bezeichnet war. In den überarbeiteten Angaben ist nun der für die Kunden relevante Gesamtpreis genannt, und zudem, welchen Anteil hiervon Traders Place bekommt und welchen Anteil die Baader Bank. Gleichzeitig wurde für den Anteil der Baader Bank an den inländischen Handelsplätzen die Gebührberechnung vereinfacht und dabei teilweise leicht reduziert. Die Spesen der Baader Bank änderten sich an diesen Stellen per 10.6.24: Für Xetra Frankfurt betragen sie 0,01% vom Kurswert, mindestens aber EUR 3,00 (vorher 0,015% vom Kurswert, mindestens aber EUR 3,00). Für Tradegate ist kein prozentualer Satz mehr die Berechnungsgrundlage, sondern pauschal EUR 3,00 (vorher 0,015% vom Kurswert, mindestens aber EUR 3,00). Und für die sonstigen inländischen Handelsplätze außer gettex und Lang & Schwarz werden pauschal EUR 3,50 erhoben (vorher 0,015% vom Kurswert, mindestens aber EUR 4,00).
- Das Eröffnungsangebot der comdirect zum Depot, welches auf einer speziellen Aktionsseite präsentiert wird, enthält gegenüber dem regulären Eröffnungsangebot einen zusätzlichen Vorteil: und zwar eine Geldprämie in Höhe von EUR 75,00, wenn der vollständige Eröffnungsantrag zum Depot im Zeitraum 10.6.24 bis 31.7.24 bei comdirect eingeht und der neue Depotkunde mindestens drei Trades innerhalb von 30 Tagen nach Depoteröffnung tätigt. Zu den Trades zählen auch Sparplanausführungen, aber keine Trades an der Eurex, mit CFDs oder Aktienneuemissionen. Die Geldprämie schreibt comdirect bei erfüllten Bedingungen 40 Tagen nach Depoteröffnung dem Depot-Verrechnungskonto gut. comdirect ordnet sie steuerlich als Kapitalertrag ein und wird sie daher auf den freigestellten Betrag anrechnen bzw. von der Geldprämie gegebenenfalls Kapitalertragsteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer einbehalten. In den ersten drei Jahren entfallen außerdem die Depotführungskosten und in den ersten zwölf Monaten kann vergünstigt gehandelt werden. Jede über inländische Börsenplätze oder außerbörslich (außer Eurex) aufgegebene Order wird comdirect dabei mit EUR 3,90 statt der regulären Ordergebühr abrechnen. Etwaige börsenplatzabhängige Entgelte oder die Aufschläge bei telefonischer oder schriftlicher Auftragserteilung werden zusätzlich berechnet. Die Aktionsseite ist in unserem Vergleich verlinkt.
- Der S Broker änderte sein Neukundenangebot zur Depoteröffnung: Statt der 60 Freetrades für bestimmte Handelsplätze gibt es nun einen auf EUR 1,99 reduzierten Orderpreis am Handelsplatz Tradegate Exchange inklusive Limitorders und bis zu EUR 75,00 Orderguthaben. Die Freetrades waren für die ersten sechs Monate gültig, der jetzige vergünstigte Orderpreis gilt für die ersten zwölf Monate. Nach wie vor fallen zusätzlich an: die Handelsplatzgebühr (EUR 0,99 an inländischen Börsen) und das Ausführungsentgelt (EUR 0,49), gegebenenfalls auch der Telefonzuschlag und fremde Spesen. Für die ersten zehn Trades innerhalb der ersten sechs Monate nach Depoteröffnung spendiert der S Broker EUR 50,00 Orderguthaben. Und für das Einrichten eines Wertpapiersparplans mit mindestens sechs Ausführungen innerhalb der ersten sechs Monate sind EUR 25,00 Orderguthaben ausgelobt. In der Summe sind also bis zu EUR 75,00 erhältlich. Das Orderguthaben ist ab seiner Gutschrift sechs Monate lang gültig und wird bei Transaktionen auf die eigenen Spesen des S Brokers angerechnet.
- Bei Smartbroker+ fällt seit 29.5.24 für Sparpläne in Aktien kein Ausführungsentgelt mehr an. Zuvor betrug es - wie weiterhin regulär für Sparpläne in ETFs und ETCs - 0,20% vom Kurswert, mindestens aber EUR 1,00. Die Änderung geht aus der Übersichtsseite zu den Konditionen hervor und ist dort mit "neu" gekennzeichnet; das Preis- und Leistungsverzeichnis wurde hingegen noch nicht geändert. Als Sparplan sind ca. 100 Aktien verfügbar, ein Bruchteilserwerb ist dabei nicht möglich, die Ausführung erfolgt über gettex.
- Der Neobroker Trade Republic hat in einer Pressemitteilung vom 28.5.24 die stufenweise Erweiterung um ein Girokonto angekündigt und zur Guthabenverzinsung unter anderem bekanntgegeben, dass die Obergrenze von EUR 50.000 bald aufgehoben werde. Außerdem informierte Trade Republic darüber, dass die Warteliste zum Beantragen der im Januar eingeführten Debit-Visa-Card sei abgeschafft; die Karte kann demnach nun ohne Verzögerung bestellt werden. In einem ersten Schritt zur Einführung des Girokontos sollen die Kunden eine "Trade Republic IBAN" erhalten und künftig auch von und zu Dritten überweisen/empfangen und Lastschriften einrichten können (bislang war eine IBAN der Partnerbanken zu verwenden und Überweisungen waren nur von Konten möglich, die auf den eigenen Namen lauten, abgehende Überweisungen nur an das hinterlegte Referenzkonto). Die Vergabe der IBAN werde wegen der großen Kundenzahl einige Wochen in Anspruch nehmen. Anschließend, so liest es sich, werde Trade Republic einzelne Girokonto-Funktionen Schritt für Schritt in den kommenden Monaten integrieren, sodass es wohl erst dann ein fertiges Girokontoprodukt sein wird. Nach Zustimmung zu einer neuen Kundenvereinbarung und dem Erhalt der IBAN sollen die bis auf Weiteres geltenden 4,00% auf das gesamte nicht investierte Geldguthaben angewendet werden. Da Trade Republic davon spricht, den EZB-Zins weiterzuleiten, ist bei einer möglichen Leitzinssenkung im Juni auch mit einer Senkung der Guthabenverzinsung zu rechnen. Trade Republic geht nochmals neue Wege in der ohnehin schon ungewöhnlichen Sammelkontoverwahrung der Kundengelder, bei der es trotz der neuen IBAN von Trade Republic dann doch wohl bleiben dürfte. Denn in der neuen Konstellation sollen die Einlagen bei bis zu zwei der Partnerbanken liegen können, und bei höheren Beträgen eine automatische Anlage in Geldmarktfonds erfolgen. Wie sich das Geld auf die Banken bzw. den Fonds verteilt, kann der Kunde nicht beeinflussen, nur tagesaktuell in der App einsehen. Genaue Regeln, ab welchen Beträgen die Gelder in Geldmarktfonds fließen, wurden nicht genannt. Generell lässt die Pressemitteilung der Trade Republic viel Raum für Interpretationen, daher hängt es davon ab, wie Trade Republic die Neuerungen letztlich ausgestaltet.
- Zur Baader Bank gab die BaFin am 23.5.24 öffentlich bekannt, dass sie diese wegen erheblicher Verzögerungen bei der Bearbeitung von Depotaufträgen gerügt hat. Die Anordnung der BaFin vom 17.5.24 fordert die Baader Bank dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den Rückstand bei Depotaufträgen abzubauen und künftig Kundenaufträge gemäß den Vorgaben des § 69 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 Wertpapierhandelsgesetz unverzüglich auszuführen. Sollte die Bank den Bearbeitungsrückstand nicht zügig abbauen, wird sie als erste Konsequenz ein Bußgeld von EUR 200.000 zahlen müssen. Der Druck der BaFin folgt auf wiederholte Beschwerden von Kunden bestimmter Neobroker, die insbesondere unter schleppend bearbeiteten Wertpapierüberträgen litten. In Anlegerforen äußerten viele Nutzer die Hoffnung, das Einschreiten der BaFin führe zu einer nachhaltigen Verbesserung der Prozesse bei der Baader Bank. Die Baader Bank spielt eine zentrale Rolle im Neobroker-Ökosystem, da sie als depotführende Bank für gleich vier bekannte Anbieter fungiert, für Scalable Broker, Smartbroker+, Traders Place und finanzen.net zero. Mit den im vergangenen Jahr aufgenommenen Neobrokern Smartbroker+ und Traders Place sind die vorgehaltenen Kapazitäten nicht ausreichend mitgewachsen, das führte zu einer Überlastung, zumal Smartbroker+ unter Zeitdruck mit einer halbfertigen Lösung startete. Die Baader Bank hat eigenen Angaben zufolge bereits Maßnahmen ergriffen, um die Missstände zu beheben.
- Traders Place hat laut der Übersichtsseite zu den Konditionen die eigene Provision an den sonstigen inländischen Handelsplätzen von EUR 3,00 auf EUR 2,00 am 6.5.24 gesenkt. Auch bei den Wertpapierabrechnungen ist dies so berücksichtigt. Die sonstigen inländischen Handelsplätze sind bei Traders Place alle inländischen Börsen und elektronischen Handelsplätze außer gettex und Lang & Schwarz. Das Orderentgelt setzt sich neben der eigenen Provision aus weiteren Komponenten zusammen, insbesondere den Mindestspesen der Baader Bank. Auf den Informationsseiten zu Aktien, Anleihen, ETFs und Fonds weist Traders Place weiterhin (Stand 28.5.24) den Betrag von EUR 3,00 aus als eigene Provision an den sonstigen deutschen Handelsplätzen, ebenso bis über eine Woche nach der Änderung im PDF mit dem Preis- und Leistungsverzeichnis. Derartige nicht übereinstimmende Angaben gab es bei Traders Place in der Vergangenheit schon oft. In einem Anlegerforum beteiligt sich CEO Ernst Huber ungewöhnlicherweise selbst stark, um sich den Problemen einzelner Kunden anzunehmen - lobenswert, aber bei einer präziseren Leistungsbeschreibung auf der Website und wenn nicht so viele Unvollkommenheiten zu beheben wären, eigentlich nicht in dem Umfang notwendig. Dort bestätigte er in den Tagen nach der Änderung auf Anfrage eines irritierten Nutzers die Preissenkung auf EUR 2,00 per 6.5.24 und teilte mit, das aktualisierte PDF des Preis- und Leistungsverzeichnisses befinde sich in der Einspielung.
- comdirect stattete ihr Neukundenangebot am 23.4.24 mit einem weiteren Vorteil aus: Wenn das Tagesgeld über das Eröffnungsangebot zum Depot dazueröffnet wird, beträgt der Sonderzins für dieses 3,50% p. a. Dies ist ein Zinsvorteil gegenüber den 3,25% p. a., die Neukunden der comdirect bekommen, die nur das Tagesgeld eröffnen. Denselben Zinsvorteil gibt es seit Längerem beim Eröffnungsangebot zum Girokonto von comdirect. Der Sonderzins gilt in all diesen Fällen auf Guthabenteile bis eine Million Euro für die ersten drei Monate.
- Beim S Broker ist im viermonatigen Zeitraum vom 15.4.24 bis zum 31.8.24 (verlängert) der Handelsplatz Baader Bank (auch "Baader Bank Limit") vergünstigt. Durch die Aktion kann dort zur ermäßigten Orderprovision von EUR 3,99 gehandelt werden (gilt sowohl bei Kauf als auch bei Verkauf), sofern das Ordervolumen EUR 1.000 bis maximal EUR 10.000 beträgt. Es kommen noch EUR 0,99 Handelsplatzgebühr und EUR 0,49 Ausführungsentgelt hinzu, wodurch sich eine Gesamtgebühr von EUR 5,47 ergibt. Maßgeblich ist das Ausführungsdatum. Je nach Ordervolumen errechnet sich an direkten Gebühren ein Kostenvorteil von EUR 5,00 bis EUR 26,00 gegenüber dem Normalpreis. Die Aktion umfasst alle über Baader Bank handelbaren Wertpapiere, darunter Aktien, Anleihen, ETFs und gemanagte Fonds. Aufgrund neuer EU-Regularien zum Payment for Order Flow beschränkt der S Broker dieses Angebot, das es in der Vergangenheit schon ein paar Mal in ähnlicher Form gab, auf Kunden mit Hauptwohnsitz in Deutschland oder einem EU-Land, das das Mitgliedstaatenwahlrecht in Anspruch genommen hat, sowie auf Kunden mit einer Meldeadresse außerhalb der EU.
- Bei Smartbroker+ ist seit 10.4.24 nun auch der Handel von Anleihen möglich. Das Angebot umfasst über 40.000 Staats- und Unternehmensanleihen. Im Gegensatz zum Angebot der Konkurrenten Scalable Broker und Trade Republic, bei denen nur wenige ausgewählte Anleihen handelbar sind, ist es somit ein uneingeschränkter Anleihehandel. Bei Smartbroker+ können Anleihen an einer Vielzahl von Börsen und Handelsplätzen gehandelt werden. Die Gebührenstruktur ist dieselbe wie für Aktien, ETFs oder gemanagte Fonds; über gettex fällt für Orders im Volumen ab EUR 500,00 kein direktes Orderentgelt an. Mit dieser Erweiterung hat Smartbroker+ nahezu alle Ankündigungen aus dem vergangenen Jahr umgesetzt, außer beim Wertpapierkredit, der in der Rubrik "Konditionen" alleinig noch mit "demnächst" gekennzeichnet ist.
- Traders Place hob am 9.4.24 beim Neukundenangebot die Geldprämie von EUR 75,00 auf EUR 100,00 an. Es ist eine Rückkehr zur vorherigen Prämienhöhe, da Traders Place am 4.3.24 von EUR 100,00 auf EUR 75,00 gesenkt hatte. Die weiteren Bedingungen bei dem Angebot blieben unberührt.
- 1822direkt senkte per 1.4.24 das Orderentgelt im Handel an ausländischen Börsen deutlich (Update: 1822direkt teilte uns am 11.4.24 mit, dass die zuvor von ihr angekündigte Senkung aus technischen Gründen bisher nicht umgesetzt werden konnte; sie sei deshalb rückgängig gemacht worden, es gelten weiterhin die bisherigen Preise). Es setzt sich aus den bekannten Bestandteilen zusammen, nun EUR 14,90 Grundgebühr plus 0,25% vom Kurswert, bei einem Mindestentgelt von EUR 19,90 und einer Obergrenze bei EUR 54,90 für deren Summe. Das zu den ausländischen Börsen erhobene Handelsplatzentgelt wurde auf EUR 2,95 gesenkt. Zuvor waren der Grundpreis mit EUR 49,95 und das Handelsplatzentgelt mit EUR 20,00 zu den Auslandsbörsen überaus hoch, was an die Kostensituation erinnerte, wie sie typischerweise vor zwei Jahrzehnten anzutreffen war. Bei einer gleichen prozentualen Gebühr von 0,25% vom Kurswert betrug das Mindestentgelt aufgrund des höheren Grundpreises EUR 54,95.
- Payment for Order Flow (PFOF) betreffend nutzt Deutschland das den Mitgliedstaaten eingeräumte Wahlrecht, um die PFOF-Praxis längstmöglich – noch bis 30.6.26 - im Geschäft mit den im Inland ansässigen Kunden zuzulassen. Diese Entscheidung teilte das Bundesministerium der Finanzen in einem Schreiben vom 21.3.24 der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) mit. Das verschafft den Brokern mehr Zeit, ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Insbesondere die Neobroker setzten bislang in erheblichem Maße auf Erlöse aus PFOF. In Reaktion auf diese Entscheidung sicherte die Finanzaufsicht BaFin zu, bis zur endgültigen Gesetzgebung bei von der nationalen Ausnahmeregelung abgedeckten Verstößen keine Maßnahmen zu ergreifen. Die geänderte Verordnung der Europäischen Union zum Verbot von PFOF ist am 28.3.24 in Kraft getreten. Zuwendungen Dritter anzunehmen, um die Kundenaufträge zu bestimmten Handelsplätzen weiterzuleiten, ist demnach nicht mehr erlaubt. Im vergangenen Jahr war das vereinbart worden. Hierzulande sind viele der Neobroker ansässig und Deutschland ist bislang auch der einzige Mitgliedstaat, der von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht hat. Anbieter wie Trade Republic und Scalable Broker agieren von Deutschland aus auch auf anderen