Newsbeitrag vom 09.07.2008

Mastercard erhöht Gebühren am Geldautomaten

Auf Druck der Banken mit großem Geldautomatennetz verteuert die Kreditkartengesellschaft Mastercard das Abheben am Automaten. Ab Oktober werden dem kontoführenden Institut dafür durchschnittlich EUR 1,70 Euro statt EUR 1,20 Euro berechnet. Und ab 2009 sollen Geldautomatenbetreiber die Gebühren für den Einsatz der Mastercard an ihren Automaten frei bestimmen können sowie erstmals auch dem Fremdkunden direkt berechnen können. Das geht aus einem Schreiben des Unternehmens an die deutschen Banken hervor, wie das Handelsblatt (Mittwochsausgabe) berichtet. "Es kostet Geld, Geldautomaten vorzuhalten und dieses Geld muss auch wieder hereingeholt werden", begründet ein Sprecher die Entscheidung, die Geldautomatenbetreiber besser stellt.

Den Kunden betrifft es, wenn die kontoführenden Institute die höheren Interbankengebühren an sie weitergeben. Bisher ermöglichen mehrere Anbieter über die Kreditkarte eine kostenfreie Bargeldversorgung an praktisch allen Geldautomaten, teils eingeschränkt in Bezug auf Länder oder die Zahl der Verfügungen. Die Abhebungsgebühren der Kartengesellschaft übernimmt dabei die Bank. Abzuwarten bleibt, ob dies auch künftig beibehalten werden kann. Über die Mastercard wird dieser Service von 1822direkt und Citibank geboten. Mit Visa arbeiten dagegen Cortal Consors, DKB, ING-DiBa, SEB (Produkt GiroStar) und Volkswagen bank direct zusammen. Visa will die Gebühren nicht anheben, sie liegen derzeit mit EUR 1,74 in etwa auf dem Niveau, das Mastercard für den Herbst plant. Denkbar wäre in der Konsequenz, dass einzelne Filialinstitute aus geschäftspolitischen Gründen dazu übergehen, Visa-Karten fremder Banken nicht mehr zu akzeptieren.