Newsbeitrag vom 17.05.2005

Frankfurter Sparkasse schlüpft unter das Dach der Helaba

Mit dem Verkauf der Frankfurter Sparkasse an die Landesbank Hessen-Thüringen geht ein monatelanges Tauziehen um die Zukunft der Fraspa zu Ende. Die Vorstände beider Institute können mit der Lösung zufrieden sein: Die Fraspa schlüpft unter das Dach der Helaba, wo sie als eigenständige Marke erhalten bleiben soll. Mit der Landesbank im Rücken und einer zusätzlichen Kapitalzufuhr wird die wirtschaftliche Tragfähigkeit der geschwächten Sparkasse wieder gestärkt.

Helaba-Chef Günther Merl kann sich auch freuen. Zwar sind die über 900 Mio. Euro, die die Landesbank aufbringen muss, kein Schnäppchenpreis. Dafür erhält sein Institut mit den rund 500.000 Fraspa-Kunden eine gute Basis für den Einstieg ins Retailgeschäft. Die Sparkassenfamilie wiederum dürfte erleichtert sein, dass der befürchtete Präzedenzfall - der Einstieg privater Banken in den Sektor - verhindert wurde.

Offene Fragen bleiben: Was passiert mit der Fraspa-Direktbank 1822direkt, die viele Sparkassen als unliebsamen Wettbewerber sehen. Kompliziert bleibt auch die Lage in der Region Frankfurt, denn hier überschneiden sich die Gebiete mehrerer Sparkassen mit denen der Fraspa. Zündstoff könnte auch liefern, dass die Stadt ohne öffentliches Bieterverfahren verkauft hat, was gerade die privaten Banken ärgert.

Quelle: WELT.de