Newsbeitrag vom 27.05.2005

Börse Düsseldorf steigt in den Fondshandel ein

Die Börse Düsseldorf bietet den Anlegern nun einen fortlaufenden Handel mit Investmentfonds an. "Wir starten mit 556 Fonds, wollen schon Anfang Juni 1.500 Produkte bieten", sagt Börsensprecher Steffen Pörner.

Düsseldorf konkurriert auf diesem Feld mit Hamburg und Berlin. Alle drei Börsen locken im Freiverkehr mit dem Angebot, Fonds wie Aktien zu ordern - und das ohne Ausgabeaufschlag. Investmentgesellschaften errechnen für ihre Fonds nur einmal am Tag einen Anteilswert. Die jeweils zuständigen Makler an den Börsen geben dagegen während der gesamten Handelszeit verbindliche Kauf- und Verkaufspreise ab, zu denen die Kundenorders abgerechnet werden. Die vom Makler genannte Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreisen darf bei Aktienfonds in Düsseldorf maximal ein Prozent betragen. Ein Gebührenvorteil liegt im Verzicht auf den Ausgabeaufschlag, der beispielsweise bei Aktienfonds im Regelfall fünf Prozent beträgt. Dafür fallen allerdings die banküblichen Spesen für eine Aktienorder an.

Durch den Börsenhandel wird im Territorium der Online-Banken gewildert. Diese konnten wegen fehlender Beratungsleistung den Ausgabeaufschlag reduzieren und so preisbewusste Kunden gewinnen. Und genau diese selbstständigen, meist gut ausgebildeten und informierten Sparer drohen nun, direkt über die Börse zu kaufen. Für den konventionellen Vertrieb von Investmentfonds droht wenig Ungemach. Deren Kunden werden auch künftig meist schwach und provisionsgetrieben beraten.

Quelle: Handelsblatt.com