Newsbeitrag vom 06.10.2005

Postbank übernimmt hunderte Filialen der Deutschen Post

Die Post will ab dem kommenden Jahr 850 Filialen der insgesamt 12.000 Filialen an die Postbank abtreten. Auch 9.500 Mitarbeiter sollen dann möglicherweise zur Postbank wechseln.

Bislang betreibt die Postbank keine eigenen Filialen und ist als Untermieter in den Zweigstellen ihres Mutterkonzerns präsent. Dafür zahlt sie der Post ein Mietentgelt. Dieses System soll 2006 und 2007 an den ausgewählten Standorten geändert werden. Alle gängigen Dienstleistungen der Post sollen auch nach dem Regiewechsel in den 850 ausgewählten Filialen angeboten werden.

Ziel der Maßnahme sei es, die Vertriebskraft der Postbank zu stärken, so die Post. Vor allem im Geschäft mit beratungsintensiven Produkten erziele das Institut deutliche Zuwächse. In den betroffenen Außenstellen werde rund 80% des Neugeschäfts der Postbank getätigt.

Die Post teilte mit, ihre langfristig angelegte Mehrheitsbeteiligung werde durch das Filialprojekt nicht berührt. Trotzdem nährte die Umstrukturierung erneut die Gerüchte, die Postbank könne zum Verkauf vorbereitet und von einer Großbank übernommen werden. In der Vergangenheit hatten Post-Vertreter immer wieder argumentiert, die enge Verflechtung der Filialen schließe einen Verkauf des Instituts aus.