Newsbeitrag vom 08.11.2005

Sparkassen und Landesbanken vereinbaren Berliner Erklärung

Sparkassen und Landesbanken wollen sich nicht länger gegenseitig Konkurrenz machen und so einen drohenden Zerfall der öffentlich-rechtlichen Bankengruppe verhindern. Auf einem Treffen in Berlin verständigten sich Vertreter beider Seiten auf die künftige Arbeitsteilung und den weiteren Marktauftritt.

Dabei wurde die bereits im Vorfeld erarbeitete "Berliner Erklärung" erwartungsgemäß vereinbart und der Zusammenhalt der Gruppe beschworen. Das Privatkundengeschäft bleibt der Einigung zufolge künftig den Sparkassen vorbehalten. "Landesbanken können gegen den Willen der Sparkassen nicht in dieses Geschäftsfeld eintreten", betonte Sparkassen-Präsident Hoppenstedt vor mehr als 600 Teilnehmern. Bestehende Aktivitäten, die gegen diesen Grundsatz verstoßen, müssten nicht eingestellt werden. Die Beteiligten hätten sich aber verpflichtet, in Gremien "zu verbundkompatiblen Lösungen beizutragen". In der Vereinbarung wird auch jede Form von Zusammenschlüssen abgelehnt, bei der Sparkassen ihre Selbstständigkeit verlören. "Das gilt etwa für vertikale Fusionen mit Landesbanken, Holdingmodelle oder Stammkapital als Vorbereitung für eine Handelbarkeit von Sparkassen", heißt es. In ausgewählten Geschäftsfeldern wie der Baufinanzierung und Ratenkrediten sollen Sparkassen ab Anfang kommenden Jahres bundesweit einheitliche Produkte anbieten, sagte ein DSGV-Sprecher. Diese seien vom DSGV unter Mitwirkung regionaler Verbände und einzelner Sparkassen entwickelt worden. Von den Landesbanken forderte der DSGV-Präsident eine weitere Konsolidierung. "Nach meiner Überzeugung wird die Gruppe nicht umhin kommen, die Zahl der Landesbanken weiter zu verringern." In der Vergangenheit hatte Hoppenstedt mehrfach erklärt, drei Landesbanken-Konzerne würden ausreichen. Noch gibt es acht eigenständige Institute.

Quelle: Handelsblatt.com