Newsbeitrag vom 28.09.2006

Verbraucherzentralen starten Fragebogenaktion zur Restschuldversicherung bei Ratenkrediten

Die Verbraucherzentralen haben eine Fragebogenaktion gestartet, um Missstände und Fehlentwicklungen im Ratenkreditgeschäft zu dokumentieren. Politik und Finanzdienstleistungsaufsicht sollen damit der enorme Handlungsbedarf vor Augen geführt werden. Zudem erhoffen sich die Verbraucherzentralen, dass durch diese Fallsammlung auch die Position von Kreditnehmern in Gerichtsprozessen gestärkt wird.

Thematisiert werden insbesondere Restschuldversicherungen, die Kreditinstitute zusammen mit Ratenkrediten verkaufen. Durch die Restschuldversicherung kommt es oft zu einer Verdopplung oder gar Verdreifachung der Kreditkosten. modern-banking hat übrigens die Kosten von Restschuldversicherungen bei 21 Instituten untersucht und in der Pressemitteilung vom 12. September aufgeführt. Die Kostenspanne für die Absicherung eines Beispielkunden reichte dabei von EUR 324,06 bis EUR 1.362,60. Die Pressemitteilung können Sie hier nachlesen.

Die Verbraucherzentralen sehen in der Kopplung von Ratenkredit und Restschuldversicherung eine Form des Kreditwuchers. Betroffene Kreditnehmer berichten, sie hätten den Eindruck gehabt, dass die Restschuldversicherung mit abgeschlossen werden müsse, einige sogar, dass die Bank den Versicherungsabschluss verlangt habe. Von den Kreditinstituten werden solche Vorwürfe bestritten. Hintergrund: Macht die Bank die Kreditvergabe vom Versicherungsabschluss abhängig, dann müssen die Kosten der Versicherung in den Effektivzins eingerechnet werden. Effektivzinsen von 25% bis 30% würden jeden abschrecken.