Newsbeitrag vom 12.09.2008

Deutsche Bank steigt mit 29,75 Prozent bei Postbank ein

Die letzte Hürde ist genommen: Der Aufsichtsrat der Deutschen Post AG stimmte am Vormittag dem Teilverkauf der Banktochter zu. Die Deutsche Bank erwirbt in einem ersten Schritt eine Minderheitsbeteiligung von 29,75% zum Preis von 2,79 Milliarden Euro bzw. EUR 57,25 je Aktie an der Postbank. Später soll die Deutsche Bank auch die restlichen Anteile von der Deutschen Post AG übernehmen können. Sie erhält die Option, ein weiteres Aktienpaket in Höhe von 18,00% für EUR 55,00 je Aktie zu erwerben. Diese Option kann zwischen 12 und 36 Monaten nach dem Vertragsabschluss ausgeübt werden. Zudem räumt die Deutsche Post der Deutschen Bank ein Vorkaufsrecht für ihre verbleibenden Aktien an der Postbank ein. Dem gegenüber erhält die Deutsche Post eine Verkaufsoption: Sie kann ihren verbleibenden Anteil an der Postbank von 20,25% plus einer Aktie zum Preis von 42,80 Euro je Aktie an die Deutsche Bank veräußern. Diese Option kann sie zwischen 21 und 36 Monaten nach dem Vertragsabschluss ausüben. Mit der Entscheidung kam die spanische Banco Santander nicht zum Zug, die an einer vollständigen Übernahme interessiert war.

In einer gemeinsamen Presseerklärung teilten Deutsche Bank und Postbank mit, die Minderheitsbeteiligung werde keine Auswirkungen auf Standorte und Arbeitsplätze bei der Postbank haben. Die Postbank, die 14,5 Millionen Privatkunden zählt und eher einfachere Bankprodukte in ihren Agenturen vertreibt, bleibt als eigenständige Marke erhalten. In mehreren Bereichen wie dem Vertrieb von Immobilienfinanzierungen und Investmentprodukten will man kooperieren, weitere Synergien werden in zentralen Abteilungen und der IT erwartet. Die Abwicklung des Zahlungsverkehrs leistet die Postbank heute schon für die Deutsche Bank. Der bestehende Filialvertrag mit der Post, der aktuell bis 2012 befristet ist, soll verlängert werden.