Newsbeitrag vom 12.10.2008

G7- und Euro-Länder demonstrieren Zusammenhalt, nationale Rettungspakete folgen

Die G7-Finanzminister und Notenbankchefs hatten zunächst am Freitagabend in Washington einen aus fünf Punkten bestehenden Aktionsplan beschlossen. Darin verpflichteten sie sich, das Überleben aller für den Fortbestand des Finanzmarktsystems wichtiger Finanzinstitute sicherzustellen und alle hierfür notwendigen Mittel zu ergreifen. Die 185 Mitgliedsländer des Internationalen Währungsfonds (IWF) und die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) stellen sich hinter den Plan. Der IWF wolle überdies eine führende Rolle bei der Analyse der Ursachen der Finanzkrise übernehmen und Empfehlungen zur Wiederherstellung von Vertrauen und Stabilität abgeben.

Am Sonntagnachmittag fanden sich die Staats- und Regierungschefs der Eurozone auf einem kurzfristig angesetzten Gipfel in Paris zusammen. Sie verständigten sich auf ein abgestimmtes Vorgehen und auf mehrere Instrumente, die die Finanzmarktkrise "ein Stück weit beherrschbar machen", so Bundeskanzlerin Merkel. Zu den Instrumenten zählen u. a. Garantien für den Interbanken-Markt ebenso wie Kapitalspritzen, Staatsbeteiligungen und neue Bilanzierungsregeln für Banken. Auf Grundlage der abgesprochenen Instrumente soll jede Regierung Maßnahmen verabschieden, die den Bedingungen des eigenen Landes gerecht werden. Die Bundesregierung will morgen ihr nationales Stabilisierungsprogramm auf den Weg bringen. Es soll nach Angaben aus dem Bundestag bis zu 400 Milliarden Euro umfassen. Einzelheiten würden dann zeitgleich mit der französischen und der italienischen Regierung bekannt gegeben. Bis zum nächsten Wochenende soll das Programm in Gesetze gefasst werden.