Newsbeitrag vom 03.12.2008

Parex-Kunden können nur noch eingeschränkt verfügen

Die Finanzaufsicht in Lettland limitiert Auszahlungen an Kunden der halbverstaatlichten Parex Bank. Auch die rund 7.000 deutschen Kunden des Instituts sind davon betroffen. Privatkunden können aktuell nur noch bis zu 35.000 Lats pro Monat von ihren Konten abheben, der Gegenwert in Euro beträgt derzeit knapp EUR 49.300. Für kleinere und mittlere Unternehmen gelten gestaffelte Begrenzungen, große Unternehmen können frei verfügen. "Nachdem sich die Regierung verpflichtet hatte, 51 Prozent der Parex-Aktien zu übernehmen, setzte der Geldabfluss nicht aus", sagte der lettische Finanzminister Atis Slakteris am Dienstag vor Journalisten. Die Liquiditätsprobleme der Bank nahmen zu. Die Beschränkung solle verhindern, dass Kunden ihre Konten leerräumen, dürfte aber wohl nicht vertrauensfördernd wirken und wird die Lage eher verschärfen. Kunden, die über Festgeldanlagen gebunden sind, haben nur in den üblichen Sonderfällen wie Arbeitslosigkeit, dauerhafte Arbeitsunfähigkeit, Heirat, Immobilienerwerb oder Tod des Kontoinhabers die Möglichkeit, den Festgeldvertrag im Einvernehmen mit der Bank vorzeitig zu lösen. In diesem Fall sind Vorschusszinsen gängige Praxis, Parex Bank nimmt zusätzlich noch eine Bearbeitungsgebühr von 1,00% der Termineinlage.