Newsbeitrag vom 15.12.2008

Datenpanne bei Kreditkarten der Landesbank Berlin

Am Wochenende wurde bekannt, dass der Landesbank Berlin (LBB) Kreditkartendaten von mehreren zehntausend Kunden abhandengekommen sind. Die auf Mikrofilmen archivierten Datensätze sollten von einem externen Dienstleister, der hessischen Firma Atos Worldline, zur Bank transportiert werden. Wie und warum die Sendung von ihrem Weg abkam und später der "Frankfurter Rundschau" anonym zugespielt wurde, ist bisher ungeklärt. Die Frankfurter Polizei ermittelt und nahm die Sendung in Obhut. Betroffen sind Kreditkarten der Landesbank Berlin sowie Karten, die die Bank über den ADAC und Amazon ausgestellt hatte. Auf den Mikrofilmen standen Kreditkartennummern, Kartenumsätze aus dem Jahr 2008 sowie die vollen Namen der Kunden. Außerdem sollen sich in der Sendung acht ungeöffnete PIN-Briefe befunden haben. Sie seien aber nicht den Kreditkartendaten zuzuordnen gewesen. Die LBB erklärte, es handele sich bei den entsprechenden Briefen um "Adressrückläufer". Die Möglichkeit eines Missbrauchs sei nach dem derzeitigen Kenntnisstand äußerst gering, so die LBB. Weder ließen sich damit Kartenkopien herstellen noch sei es möglich, Geld abzuheben. Neue Kreditkarten werden deshalb nur auf Wunsch ausgegeben. Sollte es dennoch zu ungerechtfertigten Abbuchungen kommen, werde man für den Schaden aufkommen, versicherte LBB-Sprecherin Constanze Stempel. Den Karteninhabern rät die Polizei, ihre Abrechnungen zu prüfen. Datenschützer und Justizministerium fordern, aus dem Vorfall müssen Konsequenzen gezogen werden.