Newsbeitrag vom 14.07.2009

Accessio vor Lizenzentzug

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) leitete, wie jetzt bekannt wurde, ein förmliches Anhörungsverfahren gegen die Accessio Wertpapierhandelshaus AG ein und untersagte ihr im weiteren Verlauf das Platzierungsgeschäft und die weitere Erbringung von Finanzdienstleistungen. Hiergegen legte das Unternehmen aus Itzehoe nach eigenen Angaben Widerspruch beim zuständigen Verwaltungsgericht ein. Sollte der Beschluss der BaFin bestand haben, dürfte dies erhebliche negative Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens haben. Der Sachverhalt geht aus dem Anfang Juli veröffentlichten Geschäftsbericht der übergeordneten Holdinggesellschaft, der Driver & Bengsch AG, hervor. Mit einer Entscheidung wird im Laufe dieses Monats gerechnet. Aufgrund des laufenden Verfahrens gibt es vonseiten der BaFin noch keine Stellungnahme.

Das Geschäftsmodell von Accessio bestand in der Kundengewinnung über Tagesgeldkonten, die bei der DAB bank geführt und von Accessio im Zins aufgestockt wurden. Nach der Vermittlung eines solchen Tagesgeldkontos beriet Accessio die Kunden aktiv zu weiteren Anlageformen, insbesondere zu Beteiligungen sowie Anleihen von mittelständischen Unternehmen. Diese waren zum Teil mit erheblichen Risiken verbunden. Aufgrund von Kursverlusten und der Insolvenz von zumindest einem der Emittenten kam es zuletzt zu zahlreichen Schadensersatzklagen. Die Kunden warfen Accessio Fehler bei der Anlageberatung vor. Daraus resultierte ein größerer Imageschaden. Accessio steuerte gegen, plante auf unabhängige Honorarberatung umzustellen. Seit knapp drei Wochen ist man nur noch mit einer abgespeckten Homepage im Internet vertreten, die nicht viel mehr als die Kontaktdaten nennt.