Newsbeitrag vom 16.09.2009

ING-DiBa versieht Anlageprodukte mit Beipackzetteln

Bei Medikamenten müssen im Beipackzettel die Risiken und Nebenwirkungen genannt sein. Ähnliches ist bei Bankprodukten denkbar. Die Direktbank ING-DiBa stellte am Dienstag Infoblätter vor, die komprimiert auf ein bis zwei Seiten, das jeweilige Anlageprodukt der Bank beschreiben. In zehn Unterpunkte gegliedert wird dabei dargelegt, wie das Produkt funktioniert, welche Risiken bestehen und welche einmaligen und laufenden Kosten damit verbunden sind. Auch die Besteuerung und die Verfügbarkeit werden abgehandelt. In einem ersten Schritt stellt ING-DiBa standardisierte Infoblätter für 22 Kernprodukte online im PDF-Format bereit, sieben befassen sich mit den Sparkonten, die übrigen klären über Aktienfonds, Indexzertifikate oder Unternehmensanleihen auf. Mittelfristig sollen die Angaben für nahezu alle bei der Bank erhältlichen Anlageprodukte verfügbar sein.

ING-DiBa setzt damit als erste Bank die Empfehlung der Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner um, die Ende Juli ein Muster-Produktinformationsblatt auf einer Tagung mit Vertretern aus Finanzwirtschaft und Verbraucherschutz vorstellte und die Finanzwirtschaft bat, dieses im Sinne der Kundenaufklärung zu verwenden. Ein übersichtliches, verständliches und prägnantes Produktinformationsblatt soll es ermöglichen, die wesentlichen Eigenschaften des Finanzprodukts schnell zu erfassen und verschiedene Finanzprodukte miteinander zu vergleichen. Hintergrund der Tagung war die Forderung nach mehr Transparenz. Ilse Aigner rief die Wirtschaft auf, nicht weitere Regulierungsmaßnahmen abzuwarten und kündigte an überprüfen zu wollen, ob Anpassungen auf freiwilliger Basis vorgenommen werden. In der nächsten Legislaturperiode soll daraufhin entschieden werden, welche Maßnahmen erforderlich sind.