Newsbeitrag vom 26.10.2009

ING teilt sich in zwei Einheiten

Die niederländische ING Groep N. V. plant, sich vom Versicherungs- und Kapitalanlagegeschäft bis Ende 2013 zu trennen. Diese Sparten sollen durch Verkäufe oder Börsengänge aus dem Konzern herausgelöst werden. Mit der gravierenden Umstrukturierung reagiert das Unternehmen auf Auflagen der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem Rückgriff auf Staatshilfen. Das heute bekannt gegebene Ausmaß überrascht und zeigt wie groß der Einfluss der Europäischen Kommission auf die Banken, die Staatshilfe erhielten, ist. Es reduziert ING auf eine Bank, die sich vorrangig auf die Benelux-Region konzentriert. Das Allfinanzkonzept, das sämtliche Finanzdienstleistungen unter einem Dach vereint und ING bisher auszeichnete, lässt man somit hinter sich. Aufgrund der Auflagen muss auch die Direktbank in den USA veräußert werden, die über das dortige Immobilienfinanzierungsgeschäft zur Misere beitrug. Die übrigen Direktbank-Aktivitäten, darunter auch die ING-DiBa in Deutschland und Österreich, werden fortgeführt.

Daneben kündigte das Unternehmen an, die Staatshilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro bald zurückzahlen zu wollen, die erste Hälfte bereits im Dezember. Dies soll unter anderem über eine Kapitalerhöhung um 7,5 Milliarden Euro finanziert werden. Die rasche Rückzahlung ist auch auf die guten Geschäftszahlen des dritten Quartals zurückzuführen, die von einer zügigen Erholung zeugen.