Newsbeitrag vom 01.08.2010

Accessio ist insolvent

Die Accessio Wertpapierhandelshaus AG hat am Freitag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht gestellt. Es läge eine bilanzielle Überschuldung vor und eine positive Fortführungsprognose sei nicht mehr gegeben, hieß es in der Adhoc-Mitteilung des Vorstandes. Gegen Accessio sind mehrere Schadensersatzklagen wegen Beratungsfehlern bei Wertpapieranlagen anhängig, mehrere Klagen führten bereits zu Schuldsprüchen. Das Insolvenzverfahren wird die Durchsetzung von Ansprüchen geschädigter Anleger erschweren. Zur Kundengewinnung subventionierte Accessio Tagesgeldkonten, die von der DAB bank geführt wurden und auch durch die dortige Einlagensicherung geschützt sind. Diese Zinsangebote wurden im Neugeschäft im Juni 2009 eingestellt. Damals entzog die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Lizenz zur Erbringung von Finanzdienstleistungen, wogegen das Unternehmen jedoch erfolgreich Widerspruch einlegte. Die übergeordnete Holding, die Driver & Bengsch AG, ist ebenfalls finanziell angeschlagen. Gemäß einer Pflichtmitteilung von Ende Mai hatte diese im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals zu verzeichnen.