Newsbeitrag vom 08.02.2012

norisbank künftig filiallos

Sämtliche Filialen der norisbank, dies sind bundesweit rund 90, sollen womöglich aufgelöst werden und die betreffenden Mitarbeiter zur Postbank wechseln, berichtete Financial Times Deutschland unter Berufung auf Konzernkreise. Die norisbank soll sich demnach vollkommen als Direktbank aufstellen und ihre Produkte ausschließlich über das Internet vertreiben. Die Deutsche Bank hatte die norisbank im August 2006 von der DZ Bank mit dem Ziel übernommen, ihre Position im Massengeschäft zu stärken. Mit der späteren Übernahme der viel größeren Postbank, die ein ähnliches Geschäftsmodell hat, ebenfalls auf einfache Finanzprodukte setzt, verlor die norisbank intern an Bedeutung. Die beiden Töchter sinnvoll abzugrenzen, schien seitdem unmöglich. Ein Sprecher der Deutschen Bank bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters lediglich, dass zwischen der Postbank und der norisbank ein Kooperationsabkommen zum gemeinsamen Produktvertrieb geschlossen worden sei und dass zu den weiteren Details demnächst Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen würden. Voraussichtlich intensive Gespräche, die Gehaltshöhe dürfte der entscheidende Punkt sein. Bei den Tarifverhandlungen bei der Postbank, die Ende vergangenen Jahres stattfanden, bestand die Konzernmutter darauf, Unternehmensteile in selbstständige Gesellschaften auszugliedern, um Kosten zu sparen. Dafür wurde in Aussicht gestellt, die Position der Postbank im Konzern zu stärken. Eine Einigung wurde erst nach monatelangem Streit und drohenden Warnstreiks erzielt. Nun müssen nur noch Mitarbeiter Abstriche machen, die neu eingestellt werden.