Newsbeitrag vom 03.05.2012

smava auf herkömmlichen Vertriebswegen

Die größte deutsche P2P-Kreditplattform smava vermittelt Ratenkredite nun auch an Partnerbanken. Derzeit sind es lediglich vier Partnerbanken: Barclaycard, Postbank, Targobank und SWK-Bank. In den fünf Jahren seit Gründung im März 2007 wurde die Kreditnachfrage bislang ausschließlich über Privatpersonen befriedigt. Denn das war das Konzept - gegenseitiges Geldverleihen von privat zu privat. Der Ablauf einer Finanzierungsanfrage ist nun folgendermaßen: Kreditsuchende stellen online anhand ihrer Angaben zu Person und Finanzsituation eine einzige Anfrage. Sowohl die Partnerbanken als auch die privaten Anleger können dann per Post oder E-Mail Kreditangebote abgeben. Die Angebote der Anleger werden in Abgrenzung zu den Bankkrediten jetzt als "smavaprivat" bezeichnet. Die Zinskonditionen erfährt der Kreditsuchende erst über die Zusendungen. Die Gebühr für die Vermittlung ist in den angegebenen Effektivzinssätzen eingepreist bzw. wird als Provision bei zustande gekommenen Abschlüssen von den Banken an smava gezahlt. Von der ursprünglichen Ausrichtung entfernt sich smava damit ein Stück weit. Das Unternehmen begründet den Schritt damit, so mehr Kunden ansprechen zu können - aufgrund von weiteren Kreditlaufzeiten (12 bis 84 Monate über die Banken, 36 oder 60 Monate wie bislang über smavaprivat), mehr Bonitätsklassen und günstigeren Konditionen. Nach anfänglichem Erfolg stagnierte das Wachstum bei smava zuletzt. Über die Jahre addiert wurde ein Kreditvolumen von rund 60 Millionen Euro erreicht. Der Gesamtmarkt ist jedoch erheblich größer: Rund 100 Milliarden Euro Kredit, mit Laufzeiten von einem bis fünf Jahren, haben Privatpersonen derzeit bei Banken ausstehen. Da die P2P-Kredite in Deutschland nicht stärker genutzt werden, suchen die Plattformen nach Möglichkeiten, ihnen zu einer stärkeren Bekanntheit zu verhelfen oder sehen in anderen Geschäftszweigen ein höheres oder ergänzendes Potenzial.