Newsbeitrag vom 09.05.2012

VTB Bank reagiert mit Abmahnung auf Artikel der Financial Times Deutschland

Die Financial Times Deutschland berichtete am 2.5.12 und am 8.5.12 über die VTB Direktbank. Die Holdinggesellschaft in Wien, die die VTB Direktbank in Frankfurt als Zweiggesellschaft führt, wehrt sich vehement, mahnte heute gemäß ihrer Presseaussendung die Verlegerin der Zeitung ab. Sie verlangt, die Verbreitung der Äußerungen zu unterlassen. Nach Auffassung der Bank erwecken die Artikel den Eindruck, zwischen ihrer deutschen Zweigniederlassung und der in Insolvenz geratenen isländischen Kaupthing Bank bestehe eine nähere wirtschaftliche oder gesellschaftsrechtliche Verbindung. Der Artikel vom 2.5.12 verwertet die Tatsache, dass drei Führungskräfte der deutschen Zweigniederlassung zuvor schon bei der Kaupthing Bank in Frankfurt in selbigen Positionen angestellt waren. So war Michael Kramer für die Kaupthing Bank in Frankfurt der leitende Manager, wie er es jetzt bei der VTB Direktbank ist. Dies mag zunächst befremdlich wirken, hat aber schon längst an Newswert verloren. Die Insolvenz ist zudem in Island zu verantworten. Der Artikel vom 8.5.12 beginnt mit einem Klopfen auf die eigenen Schultern: "Mitte letzter Woche hatte die FTD berichtet, dass der deutsche VTB-Ableger von jenen Managern geführt wird, die 2008 die hiesige Niederlassung der Pleitebank Kaupthing geleitet hatten. Daraufhin brach am Wochenende ein mediales Shitstörmchen über die VTB herein." Im weiteren Verlauf ging es inhaltlich darum, dass der Tagesgeldzins gesenkt werden muss, weil mehr Geld eingesammelt wurde als ursprünglich geplant. Um an die erste Meldung anzuknüpfen, wurde immer wieder plakativ mit der Kaupthing Bank verglichen, auch wenn der Vergleich an einigen Stellen nicht recht passen mag. Eine inhaltlich verzerrte Darstellung lässt sich jedoch eher nicht vorwerfen. In Österreich kamen parallel dazu wieder Diskussionen die Bank betreffend auf, da sie russische Wurzeln hat, für die großangelegte Expansion im Nachbarland hingegen die Einlagensicherung der österreichischen Banken haftet. Die Zuständigkeit entspricht aber nun mal dem EU-Recht. Für die Kunden gibt es trotz des medialen Rauschens bis zur Anlage von EUR 100.000 je Person keinen Grund zur Sorge, zumal auch die am 7.5.12 veröffentlichten Geschäftszahlen für das Jahr 2011 positiv sind.